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Review: #2.02 Der erste Schultag

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Eine himmlische Familie
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Zu Beginn eines neuen Schuljahres kann man sich eigentlich sicher sein, dass der erste Schultag sehr ruhig zugeht und man sich nach und nach wieder einleben und eingewöhnen kann. Das dachte Familie Camden auch, allerdings ging es sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern sehr turbulent zu und am Ende bekommen sie alle einen zusätzlichen Erholungstag.

Doch keine Erholung?

Man sollte den Tag eben nicht vor dem Abend loben, wobei es hier eher heißen sollte, man sollte den Tag nicht im Voraus loben. Aber wahrscheinlich ist das für Annie und Eric jetzt sowieso eine Lehre, die sie nicht so leicht vergessen werden. Wie konnte Eric auch nur glauben, mal einen Tag kein Pfarrer sein und sich nicht um die Belange seiner Gemeinde kümmern zu müssen? In gewisser Weise ist er sowieso immer im Einsatz, obwohl so ganz stimmt dies ja auch nicht. Denn immerhin konnte er sich ein kleines bisschen ausruhen, was er nach den ganzen Aufregungen um Mary, Ginger und Charles auch dringend nötig hatte.

Dennoch frage ich mich, ob er hier nicht besser von Fall zu Fall entschieden hätte. Immerhin gibt es auch Angelegenheiten, die nicht sofort geklärt werden müssen und ruhig einen Tag aufgeschoben werden können. Doch wenn ich weiterhin darüber nachdenke, komme ich zu dem Schluss, dass Eric und Annie den Tag eigentlich nur zusammen verbringen wollten und das war ja letztendlich auch so. Daran kann man mal wieder sehr schön erkennen, wie sehr sich die beiden nach 19 Jahren Ehe noch immer innigst lieben und sich nahe sein wollen. Umso schöner fand ich Annies Entschluss, ihren Mann einfach begleiten zu wollen und ich denke, gemeinsam haben sie die Angelegenheit wunderbar gelöst und konnten so den gemeinsamen Tag entspannt ausklingen lassen. Ich glaube nämlich, wenn ich die beiden zusammen sehe, dass es entspannend für sie ist, wenn sie eine gute Tat vollbringen. Ich könnte mir nämlich gut vorstellen, dass sie sich nicht hätten erholen können, wenn sie Peter und seine Mutter sich selbst überlassen hätten.

Die Drohung zum Sprung

Am Ende war es nämlich ganz gut, dass Eric und Annie anwesend gewesen sind und so einen weiteren Streit zwischen Peter und dessen Mutter eingedämmt haben. Man kann sich gut vorstellen, dass man als alleinerziehende Mutter manchmal etwas überfordert und auch überfragt ist, wenn man einen Sohn in der Pubertät hat. Gerade in der Pubertät brauchen viele Jungs eine männliche Bezugsperson, die Eric dargestellt hat. Dass Peter tatsächlich vom Dach springt, konnte ich mir nicht vorstellen, da er in meinen Augen nicht entschlossen erschienen ist. Allerdings bekommt man schon mal einen Schrecken, wenn man hört, dass ein Junge auf dem Dach steht; zumal in der Pubertät schon mal die Hormone verrückt spielen.

Bei Peter und seiner Mutter lag das Problem hauptsächlich in der Kommunikation und hier war es wichtig, dass mal jemand für den Jungen Partei ergriff und so seiner Mutter klar machte, was zu ändern ist. Neben Peters Verhalten konnte ich aber auch das seiner Mutter ansatzweise verstehen. Für eine solche ist es kränkend, wenn sie Hilfe bei der Erziehung ihres Kindes benötigt. Dass beide daher wütend reagieren, konnte man hier auch sehr gut sehen. In dem Fall war es sogar sehr wichtig, dass Eric und auch Annie als dritte, außenstehende Personen agierten und so den beiden klar machten, was sie verändern sollten.

Mir gefiel es sehr gut, dass Peter seine Eindrücke gegenüber seiner Mutter offen gestanden hat und diese sich es zu Herzen nahm. Für solche Situationen, wie man sie hier gesehen hat, finde ich einen Fürsprecher sehr wichtig. Denn auch wenn es für Eltern nicht wichtig erscheint, sollten sie die Sorgen und Erlebnisse ihrer Kinder ernst nehmen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich Peters Mutter nach dem offenen Gespräch an ihre eigene Kindheit und Jugendzeit erinnert hat. Da diese schon einige Jahre zurückliegt, konnte ich mir Peters Ansicht darüber sehr gut vorstellen, dass seine Mutter keine Ahnung hat, wie es heutzutage in der Schule ist.

Der erste Schultag und die Probleme

Beim Schauen dieser Folge schoss mir ein paar mal folgender Satz durch den Kopf: "Mein Gott, sind die streng!" Hier weiß ich gar nicht, wo ich zuerst anfangen soll. Ich beginne einfach mal mit der Storyline von Ruthie und deren Lehrerin Mrs. Rainy. Die Ansichten der Lehrerin finde ich schon etwas sehr übertrieben, obwohl ich sie im Nachhinein ein bisschen nachvollziehen kann. Ruthie trägt ein Basecape falsch herum, woran man erst einmal nichts Verwerfliches finden kann, es ist nun mal cool. Jedoch hat Mrs. Rainy, die auch schon etwas älter ist, ein Problem damit. Es ist insofern verständlich, da sie Ruthie mehrmals ermahnen muss, das Cape innerhalb der Unterrichtsstunde abzusetzen. Dass sie ihr dann aber auch noch von einer Gang erzählt bzw. ihr vorhält, dass ihre Trageweise den Anschein hat, einer Gang anzuhören, wäre meiner Ansicht nach überhaupt nicht nötig gewesen, zum einen weil Ruthie mit Annie und Eric eine sehr gute Erziehung genießt und zum anderen weil die Kleine sicher nicht darüber nachgedacht hat, in einer Gang zu sein. Was ich bei der ganzen Sache auch nicht so ganz verstanden habe, war die Verwarnung von Ruthie, als sie nach Pausenbeginn das Basecape aufsetzte. Aber vielleicht hatte dies auch den Grund, dass auch die Mitschüler plötzlich eins aufhatten und Mrs. Rainy vielleicht dachte, Ruthie habe sie dazu angestiftet. Allerdings war es am Ende schön, dass nicht nur Lynn ihr Beistand geleistet hat, sondern auch Mrs. Rainy geholfen und letztlich versprochen hat, nicht mehr den Taufnamen von Ruthie zu benutzen.

Die Benutzung von Messern ist ebenfalls untersagt, was ich ebenso übertrieben finde. Ich habe den Eindruck, als müsse die Schulordnung sehr überarbeitet werden. In meinen Augen gibt es weitaus schlimmere Dinge, als die Tatsache, ein Messer in der Brotbüchse zu haben. Selbst wenn es als Waffe ausgelegt werden könnte, so sollte man doch solche Dinge trennen können. Ich bin aber sehr froh, dass Simon vernünftig gewesen ist und nicht nur mit zum Schuldirektor ging, sondern auch Nigel die Idee ausgeredet hat, zum Tatort von Peter zu gehen.

Auch bei Mary, Matt und Lucy gab es Probleme in der Schule, deren Gründe ich für die Verweisungen durchaus mehr nachvollziehen kann. Denn auch wenn ich Annies Fürsorge mit dem Aspirin gut finde, kann ich auch die Aufsichtspflicht der Schule dahingehend verstehen. Immerhin hat jede Schule eine Krankenstation, bei der man vorstellig werden kann, wenn es einem nicht gut geht. Gleich einen Verweis deswegen auszusprechen empfinde ich dann trotzdem als überempfindlich. Aber immerhin scheint Mrs. Russell ein gutes Herz zu haben und durchaus verständnisvoll zu sein. Sehr gut gefiel mir in diesem Zusammenhang ihre Aufmunterung gegenüber Lucy, für die es wirklich schwer werden könnte, da Jimmy nun mit Ashley zusammen ist und diese ziemlich arrogant wirkt. Durchaus möglich, dass Mrs. Russell das auch schon auffiel und Lucy damit einfach nur vermitteln wollte, dass es alles halb so schlimm ist, so dass Lucy sich besser mit der Trennung von Jimmy abfinden kann.

Ob es allerdings für Matt und auch Mary halb so schlimm wird, vermag ich jetzt noch nicht zu sagen. Der neue Lehrer, Mr. Koper, ist mir schon jetzt recht unsympathisch und ich befürchte, dass hier auch keine Besserung kommen wird. Vielleicht liege ich mit meiner Vermutung falsch, es könnte ja sein, dass es einen Grund gibt, wieso er an die Schule gewechselt ist. Zudem befürchte ich, dass Mary sich in Gefahr bbringt, sollte sie wirklich mit Koper trainieren, wovon ich stark ausgehe. Auch Matt scheint keinen guten Stand bei ihm zu haben.

Fazit

Nach diesem ersten Schultag muss man erst einmal durchatmen und alles sacken lassen. Auch wenn einige Handlungsstränge dieser Folge etwas überzogen wirkten, konnten sie durchaus überzeugen und unterhalten. Zudem hat man mit dem neu eingeführten Nebencharakter Mr. Koper eine Figur geschaffen, mit der es sicherlich noch spannend und vielleicht sogar unheimlich werden wird.

Daniela S. - myFanbase

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