Bewertung

Review: #2.13 Er liebt mich, er liebt mich nicht

Foto: Eine himmlische Familie - Copyright: Concorde Home Entertainment; The WB / James Sorensen
Eine himmlische Familie
© Concorde Home Entertainment; The WB / James Sorensen

In Episode 13 der zweiten Staffel beschäftigt besonders Lucy eine wichtige Frage, die ihr Leben verändern könnte: Liebt sie Jimmy noch oder nicht? Und obwohl dies sehr entscheidend für sie ist, kann dieser Handlungsstrang nicht zu 100 Prozent überzeugen. Viel emotionaler ist hier das Auftauchen von Annies Vater Charles, der sich angesichts einer Nichtigkeit von seiner Freundin trennt. Letztlich steckt aber vielmehr dahinter, was auch die Ehe von Annie und Eric auf eine harte Probe stellt.

Eine wichtige Entscheidung

Wie haben wir doch am Anfang dieser Staffel mit Lucy gelitten, weil sie einfach nicht über die Trennung von Jimmy hinwegkam und dazu mit ansehen musste, wie dieser mit der arroganten Ashley nun sein Glück genießt. Und zugegeben, ging mir Lucy doch da ein bisschen auf den Keks. Gerade auch, weil sie ein viel größeres Drama daraus gemacht hat, als die Sache am Ende wert gewesen ist. Aber in dem jungen Alter ist es sicherlich auch eine Katastrophe, wenn man sich zum ersten Mal von seiner großen Liebe trennt bzw. man zum ersten Mal eine Trennung durchleben muss und man glaubt, gar nicht über diesen Verlust hinwegzukommen. Und Lucy war das beste Beispiel dafür, welche Phasen man als Teenager durchlebt. Vielleicht konnte mich ihr jetziger Handlungsstrang auch gerade deswegen nicht vollständig überzeugen, weil man schon wieder einen gewissen Nervfaktor gespürt hat und die Autoren es auch noch gewagt haben, das Ganze ein bisschen kitschig und klischeehaft zu gestalten.

Ich hatte von Anfang nicht gedacht, dass die Beziehung von Ashley und Jimmy von allzu langer Dauer sein würde, denn ehrlich gesagt wirkte der Junge nicht sehr verliebt auf mich und es war eigentlich somit nur noch eine Frage der Zeit, bis er Lucy zurückerobern will. Im Großen und Ganzen habe ich sogar nichts dagegen, dennoch hat mir die Wendung am Schluss sehr gut gefallen und ich denke, es ist ganz gut, wenn Lucy erst einmal Single bleiben wird. Wie sie nämlich schon selbst sagte, könnte es durchaus sein, dass Jimmy und Rod sich nur so ins Zeug gelegt haben, um nicht alleine bleiben zu müssen und um 'ihr Mädchen' nicht an den jeweils anderen zu verlieren. Wobei man natürlich sagen muss, dass Rod sehr viel besser ohne 3-Tage-Bart aussieht, als mit.

Wie gesagt, das ganze Tamtam rund um Lucys Liebesglück hat mich etwas gestört, weil man überaus deutlich spüren konnte, wie sie von Minute zu Minute wieder zu dem ewigen verliebten Nervenbündel wird, welches sie am Anfang dieser zweiten Staffel gewesen ist und sogar eine Spur arroganter wurde. Umso glücklicher bin ich, dass man die Chance dafür ergriffen hat, das mittlere Camden-Kind erwachsener werden zu lassen. Sehr gut gefiel mir dabei auch, dass ihr unabsichtlich geholfen worden ist, die richtige Entscheidung treffen zu können. Zum einen meine ich damit Mary, die ihrer Schwester zugestanden hat, sich niemals für einen Jungen zu verbiegen, was in meinen Augen auch vollkommen richtig ist und zum anderen sind da ihre Eltern gewesen. Man könnte zwar jetzt das Argument vorbringen, dass sie nicht lauschen darf (vielleicht wäre dies tatsächlich einer von Erics Sätzen gewesen), aber das nur mal am Rande. Viel entscheidender fand ich, dass Lucy durch das Liebesgeständnis von Annie erkannt hat, dass das Herz die Entscheidung treffen muss und dass sie dazu einfach noch nicht bereit ist. Leute, Lucy wird tatsächlich erwachsen und darauf kann sie wirklich stolz sein!

Liebe über den Tod hinaus

Es gibt Aussagen, da steckt vielmehr dahinter, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Solche Aussagen gab es diesmal auch bei "Eine himmlische Familie" und es steckte sehr viel Emotionales dahinter, was einen die ein oder andere Träne in die Augen trieb. Den Ausschlag dafür gab das Auftauchen von Charles Jackson. Ich freue mich immer, wenn Annies Vater mal wieder seine Verwandten besucht. Die letzten Besuche waren eher von Traurigkeit begleitet, nachdem seine Frau Jenny gestorben ist. Auch wenn es anfangs nicht so gewirkt hat, wurde auch dieser Besuch von Traurigkeit begleitet. Dabei hatte ich gedacht, durch Ginger kommt er über den Tod seiner so geliebten Frau besser hinweg. Ich kann mich noch sehr gut an die Beerdigung erinnern, als er danach der Trauerfeier fern geblieben ist, da er den Verlust nicht ertragen konnte.

Mittlerweile ist tatsächlich ein Jahr vergangen und es schien so, als habe Charles sein Glück mit Ginger gefunden. Obwohl die beiden ziemlich schnell nach Jennys Tod zusammen kamen, hatte ich immer den Eindruck, die beiden scheinen auf einer Wellenlänge zu sein, vielleicht auch gerade, weil sie ein ähnliches Schicksal verbindet. Umso erschrockener war ich, als er Annie mitteilte sich von Ginger getrennt zu haben. Dabei hatte es in meinen Augen so gut mit den beiden funktioniert, auch wenn es anfangs Probleme mit den Familien gab. Deshalb konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass ausgerechnet die neuen (gewöhnungsbedürftigen) Haare von Charles der Auslöser für die Trennung gewesen sein sollte. Dass letztlich mehr dahintersteckte, zeigte sich auch schnell bei Annie selbst, die begriffen hat, dass es vor allem dabei um die Liebe seines Lebens geht, die Charles einfach nicht vergessen kann. Vollkommen verständlich, wenn mal bedenkt, wie lange die beiden verheiratet gewesen sind.

Ich glaube, Charles wollte einfach, dass Ginger nicht verletzt wird, wenn sie erfährt, dass er noch immer Jenny liebt. Seiner Meinung nach war es einfach der leichtere Weg, sich mit solch einer Nichtigkeit aus der Beziehung zu ihr zu stehlen. Daran sieht man aber auch wieder, wie schwer es Charles noch immer fällt, über seine Gefühle zu sprechen und sich daher lieber an die einzige Person wendet, die ihn versteht: Annie. Dieser geht es nämlich ähnlich und wahrscheinlich war auch die hochgekommene Trauer um ihre Mutter der Grund dafür, warum sie mit Eric in Streit geraten ist. Ich bin sehr froh darüber, dass sie wieder in Einklang gekommen siind, auch wenn ich sagen muss, dass mir Catherine Hicks sehr gut als aufgebrachte Annie gefällt. Was Charles selbst angeht, würde es mich sehr interessieren, wie Ginger auf sein Geständnis reagiert hat. Ich könnte mir vorstellen, dass sie sehr verständnisvoll darauf reagiert und ihm gesteht, dass auch sie ihren ersten Mann immer lieben wird.

Streitereien

Streitigkeiten brechen meistens dann vom Zaun, wenn man nicht in der Lage ist, offen über seine Gefühle zu sprechen. Genau damit waren diesmal auch Eric und Annie in ihrer Kirchengruppe konfrontiert. Hier sind einige interessante Themen angesprochen worden, die sich auch voll und ganz in den restlichen Inhalt dieser Episode einflechten konnte. Beispielsweise konnte Charles sich somit darüber im Klaren sein, wie kostbar seine Tochter für ihn ist, in der seine tote Frau ein Stück weit weiterlebt. Und auch Annie und Eric konnten erkennen, wie Streitigkeiten die kostbare Zeit rauben kann.

Randnotizen

  • Sehr cool war mal wieder Simon, der sich als ganz Großer gefühlt hat und Rod Tipps geben konnte. Dieses Szenario fand ich sehr witzig, einfach auch weil Rod nicht unbedingt den Anschein macht, als ob er wirklich Hilfe dabei bräuchte, sich ganz sicher bei seiner Entscheidung zu sehen.
  • Auch Ruthie konnte mal wieder mit ihren Sprüchen punkten und dabei für jede Menge Grins-Gesichter sorgen.

Fazit

Mit #2.13 Er liebt mich, er liebt mich nicht konnte man vor allem auf der emotionalen Schiene überzeugen und für einige tolle Szenen zwischen den Camdens sorgen. Einzig und allein Lucys etwas kitschiger, klischeehafter Storyline kostet die Episode den einen oder anderen Punkt.

Daniela S. - myFanbase

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