Bewertung

Review: #2.12 Falsches Spiel mit Mary

Foto: Stephen Collins, Eine himmlische Familie - Copyright: Concorde Home Entertainment
Stephen Collins, Eine himmlische Familie
© Concorde Home Entertainment

[spoiler]Wie gefährlich blindes Vertrauen sein kann, muss Mary am eigenen Leib erfahren und auch Lucy muss zu spüren bekommen, dass man ihr kein richtiges Vertrauen entgegen bringt. Obwohl es interessante Handlungen gab, kann #2.12 Böses Spiel mit Mary nicht richtig überzeugen.

Geständnisse

Bis jetzt war ich eigentlich in der Annahme, Eric hätte mehr Menschenkenntnis und entscheidet eher nach Bauchgefühl und nicht nur nach der Tatsache, was er sieht. Doch da habe ich mich anscheinend gründlich getäuscht. Sein Verhalten gegenüber Lou war für mich sehr erschreckend, auch wenn man verstehen kann, dass er hinter die Gründe für die fehlenden 2500 Dollar kommen wollte. Regelrecht besessen war er von dem Vorhaben, die Wahrheit herauszufinden. Dennoch finde ich, hätte er hier anders vorgehen können und nicht sofort davon ausgehen sollen, dass Lou spielsüchtig ist oder gar Drogen zu sich nimmt. Mittlerweile wissen wir ja sehr genau, wie Eric zu Drogen steht und welche Maßnahmen er unternehmen würde, um einen (möglichen) Drogenmissbrauch zu verhindern bzw. die betreffende Person wieder auf die richtige Bahn zu lenken.

Daran erkennt man aber auch, dass er sofort immer vom Schlimmsten ausgeht und nicht einmal in eine andere Richtung denkt. Sonst hätte er vermutlich längst begriffen, dass es tatsächlich etwas Familiäres ist, so wie Lou es angedeutet hatte. In dem Punkt gefiel mir Annies Verhalten diesbezüglich sehr viel besser. Nicht nur,dass sie Eins und Eins zusammenzählen konnte, als sie Louis und seine Mutter von Weiten gesehen hatte. Sie zeigte eben auch deutlich mehr Einfühlungsvermögen, als sie bemerkte, dass der Junge Autist ist. Möglicherweise liegt es einfach auch nur daran, dass sie selbst eine Mutter ist und sich besser in andere hineinversetzen kann.

Damit will ich in keinem Fall sagen, dass Eric keinerlei Einfühlungsvermögen hat. Es wirkte allerdings so, als könne er die Aussage von Lou, nichts über seinen Sohn erzählen zu wollen, nicht akzeptieren. Dabei kann man meiner Meinung nach die Beweggründe sehr gut nachvollziehen. Es ist mit Sicherheit nicht leicht zu sagen, dass man mit seinem eigenen Sohn nicht zurechtkommt und stattdessen lieber Geld bezahlt, damit die Pflege gesichert ist. Dass dies nicht so einfach finanziert werden kann, dürfte auch klar sein, auch wenn das natürlich kein Grund ist, nicht legale Mittel anzuwenden, um an Geld zu kommen. Allerdings muss man Lou zu gute halten, dass er das Geld immerhin zurückgezahlt hat, das zeigt zumindest, wie unangenehm ihm die Sache ist. Schade, dass Eric in dieser Handlung ein bisschen der Störfaktor gewesen ist.

Bauchgefühlen sollte man trauen

Auch nach mehreren Überlegungen bin ich mir nicht ganz sicher, wer hier die wirklich Leidtragende ist: Mary, die nicht bemerkt hat, dass Coach Koper mehr von ihr als ein normales Schüler-Lehrer-Verhältnis zu ihr wollte. Oder doch Lucy, die das 'richtige' Gefühl in sich trug, aber mehr auf die anderen gehört hat? Ich weiß es einfach nicht, jedoch kann man keinem der beiden einen wirklichen Vorwurf machen.

Mary hatte scheinbar Scheukappen auf, die es zu verhindern wussten, die Situation genauer zu betrachten. Aber wie schon gesagt, einen wirklichen Vorwurf kann man ihr nicht machen. Zumindest nicht, dass sie die Komplimente von ihrem Coach angenommen hat. Doch vielleicht hätte sie ihre Schwester nicht so abstrafen dürfen, die einfach nur die Gefahr abwenden wollte. Dass Mary nur noch ihren Erfolg oder besser gesagt ihre Wiederaufnahme ins Team gesehen hat, wirkte an der einen und anderen Stelle schon etwas nervig. Ebenso konnte man sich nicht den Eindruck erwehren, dass sie tatsächlich etwas in Koper verliebt gewesen ist. Dadurch konnte dieser wahrscheinlich erst soweit gehen und Mary in ernsthafte Gefahr und Bedrängnis bringen.

Man kann wirklich froh sein, dass Annie nicht nur ihre Töchter so gut kennt, sondern auch auf ihr eigenes Bauchgefühl hört und somit das Schlimmste verhindern konnte. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wären sie und Ms. Russell nicht mehr rechtzeitig gekommen. Dadurch hat man auch den Coach in ein vollkommen anderes Licht gerückt. Man fragt sich nach dieser Storyline schon, ob es Absicht von ihm gewesen ist, dass er Mary soviel besser als Matt behandelt hat, damit zwischen die beiden bzw. dreien ein Keil getrieben werden kann und er auf der sicheren Seite ist. Aber wahrscheinlich werden wir dies nie erfahren. Ich bin mal gespannt, ob sich dadurch das Verhältnis zwischen den beiden Schwestern verändern wird und Mary nun eine etwas andere, ernstere Wahrnehmung haben wird.

Strafe auf sich genommen

Nachdem Ruthie in einer der vergangenen Folgen großen Mist gebaut hat, ist nun Simon an der Reihe. Seine neuste Leidenschaft bezieht sich auf das Golfspielen und damit richtet er einigen Schaden an. Allerdings habe ich mich sehr über die Strafmaßnahmen von Eric und Annie gewundert. Zwar hat Annie ein Verbot ausgesprochen, nachdem Simon die Autoscheibe von Lou demoliert hat. Aber spätestens da hätte ihr klar sein müssen, dass er ihr nächstes Verbot umgehen wird. Schließlich hat er sich auch nicht dran gehalten, einfach ins Auto zu steigen. Warum also sollte sich dies jetzt ändern?

Sonst sind die Camden-Eltern immer so streng und tun fast alles dafür, damit ihre Regeln befolgt werden. Aus diesem Grund wäre es sicher sinnvoller gewesen, wenn sie die Golfschläger verschlossen hätten. Doch stattdessen lassen sie zu, dass Ruthie die Strafe auf sich nimmt. Obwohl Annie ja schon ahnte, dass es anders ablief, als die Fensterscheibe kaputt ging. Daher kann ich es nicht verstehen, warum sie das Mädchen fürs Lügen bestraft. Sicherlich war es nicht richtig, für Simon zu lügen, allerdings beweist es aber auch, dass die Geschwister immer füreinander da sind und füreinander einstehen, was im späteren Leben sicherlich nicht falsch ist.

Fazit

Das Verhalten von Annie und Eric in Sachen Erziehung in dieser Episode zeigte mal wieder, dass sich die Zeiten seit der Ausstrahlung arg verändert haben. Obwohl alle drei Handlungsstränge von den Autoren gute Ansätze vorzuweisen haben, konnten sie nicht wirklich überzeugen, sondern wirkten eher überzogen bis sonderbar.

Daniela S. - myFanbase

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