Bewertung

Review: #2.04 Das verrückte Licht

Abby will Zoe mit zu sich nach Hause nehmen, wie es vor einem Jahr verabretet wurde. Dabei gibt Abby Carter die Chance, dies zu ändern, doch erst als er mit seinen Ängsten richtig konfontiert wird, gibt er für sich zu, wie sehr ihm Zoe fehlen würde.

Bürgerschwund

Es war wirklich ein ganz seltsames Geschehen, was sich dieses Mal um Carter abspielte, und niemand konnte ihm helfen. Es gab weder eine halbwegs logische Erklärung für das Verschwinden der Leute, noch haben die Übrigen Carter glauben können, weil es einfach zu absurd war – selbst für Eureka. Carter hat also Angst davor, verlassen zu werden und das Therapiegerät von Beverly (hat sie das selbst gebaut?) gepaart mit der kleinen Gehirnerschütterung hat ihm alles real vorkommen lassen. Erneut konnte einem Carter nur leid tun, zumal auch der Zuschauer erst ganz am Schluss wusste, was eigentlich vorgeht. Hier ist es also wieder sehr gut gelungen, sich in die Haut von Carter hineinzuversetzen.

Leider hatte der Bürgerschwund zunächst keine richtige Linie. Warum ist Jo als erstes weg gewesen? Kann Carter am ehesten auf sie verzichten? Ein Klimax nach Wichtigkeit hätte mir durchaus gefallen. Statt aber als erstes Nathan verschwinden zu lassen, arbeitet dieser sogar wieder bei "Global Dynamics". Wieso ist hier eigentlich die Realität verändert? Hat es damit zu tun, dass Jo und Henry nicht mehr existieren oder ist das auch nur eine große Angst von Carter, dass Nathan in Eureka bleibt und seine eigenen Chancen bei Allison dadurch sinken? Letzteres wird nicht so richtig klar, ersteres hätte man noch viel besser ausbauen und verdeutlichen können. Da gäbe es so viele Möglichkeiten, die Stadt zu verändern. Doch hier hat man leider sehr viel Potenzial und Witz auf der Strecke liegen gelassen. Fargo durch Larry zu ersetzen ist da nur ein minimales Ansetzen an dieser Idee. Schade eigentlich. Mit dieser Story hätte man noch so viel mehr machen können. Die Charaktere hätten wechseln können. Taggart leitet Global, Allison ist Besitzerin des Café Diem und und und. Es standen wirklich alle Möglichkeiten offen. Wenn man schon einen so dominanten Schwerpunkt auf Carter legt, dann hätte es Drumherum durchaus mehr Spielereien geben können, das macht diese Serie doch aus.

Carter hat das Problem letztlich selbst lösen können. Respekt. Das zeigt neben der Klasse von Carter vor allem, wie genial diese Erfindung von Berverly zu sein scheint. Solch eine Problembewältigung (ohne die Gehirnerschütterung) muss man erstmal vorantreiben. Es ist wirklich schade, dass sie eigentlich etwas ganz anderes im Sinne hat. Henry ist ihr aber auf den Fersen.

Realität

Aus der Realität gibt es dann noch einige interessante Sachen. Es war wirklich rührend, wie sich die ganz Stadt um Carter sorgte. "Global Dynamics" wurde regelrecht belagert. Das zeigt natürlich, wie gut sich Carter inzwischen in diese Stadt eingefunden hat, wie sehr er akzeptiert wird und wie wichtig er auch für diese Stadt ist. Mit Zoe ist es da ganz ähnlich und für Abby ist es sicher sehr bitter gewesen, dies miterleben zu müssen und so festzustellen, dass sie ein sehr wichtiges Jahr ihrer Tochter verpasst hat. Umso mutiger fand ich es dann auch, dass sie Carter letztlich doch erlaubt, von dieser Abmachung abzusehen. Rational gesehen ist es der absolut richtige Schritt, aber emotional muss es für Abby sehr hart sein. Ich kann auch gar nicht verstehen, dass sie es gar nicht in Betracht zieht, nach Eureka zu ziehen. Carter hat sofort gesagt, dass er die Stadt verlassen würde, um bei Zoe bleiben zu können und er versteht, dass Abby ihre Tochter wieder haben möchte. Dieses Verständnis war auch der überaus selbstlose (und für mich immer noch etwas unverständliche) Grund, warum er Abby nicht widersprochen hat und so Zoes Unmut, weil er gar nicht kämpfen würde, auf sich gezogen hat. Doch das Abby dafür nun auf alles verzichtet, finde ich auch nicht gut. Wie wichtig ist ihr Zoe wirklich? Oder hat sie sich nach einem Jahr auch irgendwie daran gewöhnt, dass sie alleine ist? Naja, es hätte zumindest zur Sprache kommen sollen, dass Abby nach Eureka kommen könnte. So wirkt sie jetzt wie diejenige, die auf ihre Tochter auch locker verzichten könnte.

Frauenkampf

Auch wenn es in dieser Folge nicht ganz so witzig zuging, wie gewohnt, gab es doch zwei Szenen, die sich in mein Gedächtnis gebrannt haben. Mit dabei ist natürlich wieder Nathan Stark, der Carter in seiner Angstbewältigung ursprünglich schnell wieder loswerden wollte, aber dann nach Carters Bemerkung, Nathan sei eigentlich gefeuert worden, doch schlagartig völlig überzeugt ist, dass man Carter intensiv untersuchen müsse. Egal in welcher Dimension oder in welcher Einbildung auch immer, die Abneigung zwischen Carter und Stark ist wohl eine universelle Konstante.

Noch besser, weil auch unerwartet, war der Konflikt zwischen S.A.R.A.H. und Abby. Das Haus hat richtig um seine beiden Bewohner gekämpft und hat sich mit Abby angelegt. Großartig. Selbst, als alles in Ordnung ist, kann es sich S.A.R.A.H. nicht verkneifen, noch einen sarkastischen Kommentar über Abby abzulassen. Ich finde es wirklich großartig, dass man dem Haus nicht nur rationales Denken, sondern auch Emotionen gegeben hat. Das ist einfach nur urkomisch.

Fazit

Die Idee zu dieser Folge ist eigentlich sehr gut gewesen, aber man hat das Potenzial einfach nicht ausgenutzt und dafür, dass diese Folge kaum einen Fortschritt in der Handlung gemacht hat, war es einfach zu wenig. Da ist man viel besseres gewöhnt.

Emil Groth – myFanbase

Die Serie "Eureka - Die geheime Stadt" ansehen:


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