Review: #2.03 Stürmische Zeiten

Carter ist wirklich nicht zu beneiden. Der Tag hat so gut angefangen, er hat sich das so schön vorgestellt und dann geht wirklich alles schief. Sobald man glaubt, es passt alles, bekommt man eben sofort die Quittung. Dabei rettet er aber mal wieder ganz Eureka vor dem Untergang.

Überraschung

Carter hasst Überraschungen, doch davon wird er nicht verschont. Aber eigentlich ist er selbst schuld, dass der Besuch seiner Ex-Frau unerwartet ist. Er hätte die Abmachung eben nicht vergessen dürfen und da auch der 16. Geburtstag etwas Besonderes ist, hätte man da auch auf eine solche Idee kommen können. Doch Carter ist eben immer mit so vielen Dingen beschäftigt und da alles perfekt lief, hat er einfach völlig vergessen, dass es zunächst als Leben auf Zeit gedacht war. Abbys Anwesenheit ist für den Zuschauer aber wirklich witzig, auch wenn es auf Carters Kosten geht. Vor allem Nathan macht sich doch ziemlich lustig und auch Jo ist sich mit Abby sehr schnell einig. Carter hat es im Moment wirklich nicht leicht. Zudem ist ihm in Abbys Gegenwart seine Unsicherheit auch nicht gerade behilflich. Was müssen die beiden früher nur für eine Beziehung gehabt haben. Er kann sich kaum durchsetzen und Abby hat meistens sogar recht. Allerdings kann Carter wenigstens den Vorteil ausspielen, dass er Zoe aus dem letzten Jahr kennt und seiner Ex-Frau damit ein wenig was voraus hat.

Zoe mag genauso wenig Überraschungen, freut sich aber natürlich über ihre Mutter. Ihre Reaktion, als sie rausgefunden hat, dass es eine Abmachung gab, ist dann auch absolut verständlich gewesen und fast noch zu nett ausgefallen. Zumal sie offenbar keinerlei Mitspracherecht hat. Sie sagt richtig, dass es um sie gehe, aber wirklich gefragt wurde sie bisher nicht. Carter vermutet nur, dass es ihr in Eureka gefällt. Die zweite Überraschung für Zoe ist dann die absolut großartige Geburtstagsparty, bei der man sich dann fragt, wann Carter dass alles organisiert hat. Sein Job als Sheriff bindet ihn doch ganz schön ein. In der Hinsicht macht es sogar Sinn, Jo zum Sheriff zu ernennen, um ihr mehr Kompetenzen geben zu können.

Bleibt also nur noch eine kleine Überraschung für den Zuschauer. Carter lässt sich von Abby tatsächlich dazu bringen, ihre Entscheidung durchzusetzen. Ich fasse es nicht, dass Carter sagt, er wisse nicht, was nun sein solle, statt deutlich zu sagen, dass das letzte Jahr für ihn das schönste seines Lebens war und er möchte, dass Zoe bei ihm bleibt. Hat er da tatsächlich so viel Mitgefühl mit Abby, die ihre Tochter natürlich auch vermisst? Aber selbst wenn muss er in dieser Situation einfach die Karten auf den Tisch legen. Wieso sagt er nicht, was er denkt und fühlt? Gegenüber Henry und Jo hat er sich in einer sehr amüsanten Szene doch so toll echauffiert. Für Zoe sieht es nun aber fast so aus, als wenn es ihm nicht so wichtig wäre. Dieses Thema muss in der nächsten Episode noch eine große Rolle spielen, weil ich mit dem jetzigen Ausgang absolut unzufrieden bin. Man stelle sich mal vor, Zoe wäre kein Teil der Serie mehr. Da passiert also mit Sicherheit noch was. Wieso kommt Abby nicht auch nach Eureka? Sie ist Doktor und konnte in ihren Szenen doch für Erfrischung sorgen. Es würde auf jeden Fall für die Autoren viel Potenzial eröffnen und sicherlich auch interessant zwischen Allison und Carter werden. In dieser Episode streitet sie jede Eifersucht ab, aber so ganz glaubt ihr das doch niemand.

Und nun das Wetter

Der Fall in dieser Episode zeichnet sich vor allem durch eine recht hohe Komplexität aus. Es ist ein langer Weg für Jo und Carter, wirklich herauszufinden, wie alles zusammen passt und auch der Zuschauer musste aufmerksam folgen. Gerade die Geschichte von Wendy und Steven Whiticus hatte man so nicht erwartet. Steven ist unglaublich selbstlos. Er wollte nicht nur die größten Probleme der Menschheit mit seiner Maschine lösen, sondern gönnt seiner Frau auch eine Affäre, weil sie dadurch glücklich ist. Sowas gibt es natürlich, aber zu erwarten war es nicht. Letztlich ist der Bösewicht also ein Wetterfrosch, entschuldigung, Meteorologe, der sich in der Stadt der Wissenschaftler nicht ernst genommen fühlt. Es ist schon schwierig, wenn man mit seiner Intelligenz und seinem Können nichts Besonderes ist, aber in Eureka hätte seine Erfindung wohl jeder zweite Einwohner entwickeln können, wenn er sich nur damit beschäftigt hätte. Vielleicht wäre ein Wechsel der Stadt da besser gewesen, wo man seine Leistung eher wahrnimmt. Nun wollte er aber auch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und wollte seine Existenz sichern, indem er verhindert, dass die Wettermaschine vielleicht wirklich bald das Wetter bestimmt. Da wollte er sich also gleich für seinen ganzen Berufsstand einsetzen. Wobei ich aber nicht glaube, dass man es riskiert hätte, wirklich den gesamten Lauf der Natur außer Kraft zu setzen. Die Maschine dient doch wenn nur dazu, eine Katastrophe zu vermeiden und soll nicht dazu da sein, dass ein geplantes Grillfest in einer Woche nicht ins Wasser fällt. Existenzangst halte ich also eher für unbegründet.

Das Artefakt

Die Haupthandlung der Serie bleibt auch nicht unberücksichtigt. Beverly versucht, Henry so lange wie möglich daran zu hindern, in Sektion 5 zu arbeiten. Warum, ist noch nicht klar, aber dass sie einige Geheimnisse hat, wissen wir schon lange. Sie muss jetzt also ihren Plan ändern und geht an ihr Geheimfach, dass sie aber nicht ganz leer räumt. Was hat sie nun vor? Was weiß sie bereits und was will sie verhindern? Beverly wird immer mysteriöser. Nathan hat dagegen endlich den Mut, Allison zu verraten, dass Kevin in irgendeiner Verbindung zum Artefakt steht. Auch das wirft derzeit noch massenhaft Fragen auf und das Bedürfnis nach neuen Hinweisen ist groß. Da Henry jetzt aber in Sektion 5 zu arbeiten anfängt, kommt hoffentlich bald etwas Licht ins Dunkeln.

Fazit

Eine sehr gelungene Episode, die wieder mit viel Witz zu überzeugen weiß und durch das überraschende Erscheinen von Abby Carter neue Möglichkeiten und Konflikte eröffnet. Auch das Wetterproblem wurde gut und komplex aufgebaut, auch wenn nicht alles ganz perfekt war.

Emil Groth – myFanbase

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