Bewertung

Review: #2.10 Das Tor zur Ewigkeit

Diese Episode greift den interessanten Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion auf. In einer Wissenschaftlerstadt wie Eureka bleibt die Kirche am Sonntag fast leer und nur wenige Menschen verirren sich in das Gotteshaus. Die Eurekaner sind brillante Köpfe, die ihre Antworten in der Forschung und nicht im Glauben suchen. Das ändert sich jedoch, als sich merkwürdige und beängstigende Vorfälle häufen. Menschen verlieren plötzlich ihre Stimmen, Wasser wird blutrot und Dunkelheit legt sich über die Stadt. Ratlos strömen die Menschen von Eureka in die Kirche, doch des Rätsels Lösung ist letztlich wieder nur ein riskantes, wissenschaftliches Experiment. Diesmal eins mit Radiowellen.

Dass uns diese Episode einmal einen Einblick in die verkümmerte Kirchengemeinde von Eureka gibt und den Stellenwert der Religion in der Wissenschaftlerstadt beleuchtet, gefällt mir gut, auch wenn es schon recht willkürlich ist, dass ausgerechnet die diesmal auftretenden Phänomene zur Gläubigkeit und Kirchenboom führen, immerhin sind in Eureka schon ganz andere Dinge passiert, die diesen Effekt nicht hatten. Man kann darüber streiten, ob Stimmverlust und sich rot färbendes Wasser wirklich mehr Parallelen zur Bibel haben und stärker nach Weltuntergang aussehen, als frühere in Eureka aufgetretene Phänomene, wie herabstürzende Meteoriten, Wetterchaos und Fälle von menschlicher Selbstentzündung. Wenn bisher alles wissenschaftlich erklärt werden konnte, warum plötzlich der Zweifel daran, dass dies bei den neuen Phänomenen nicht auch so ist? Andererseits reicht manchmal schon ein einziger Eiferer wie Larry, der ja die vermeintlichen Parallelen der neuen Phänomene zu Motiven aus der Bibel entdeckt hat, um alle aufzuhetzen und Weltuntergangsängste zu verbreiten.

Letztlich hindert die wieder einmal wissenschaftliche Lösung des Falls viele Menschen von Eureka nicht dran, sich jetzt mehr mit der Kirche zu beschäftigen, da sie erkannt haben, dass der Gottesdienst doch eine schöne Sache ist. So kann in Eureka die Religion jetzt recht gemütlich neben der Wissenschaft existieren. In der Realität klappt das leider nicht immer so, aber es ist eine nette Parabel.

Nebenbei wird auch die aufkeimende Romanze zwischen Jo und Zane beleuchtet, die kurz ein wenig ins Stocken gerät, weil Jo fürchtet, nicht klug genug für Zane zu sein. Na ja, dieses Problem dürfte Jo bei fast jedem Mann in Eureka haben, außer vielleicht bei Carter. Trotz einiger unbedarfter Äußerungen von Zane über seine wissenschaftlichen Erfolge, scheint er aber wirklich mehr auf eine toughe, praktisch veranlagte Frau wie Jo zu stehen, von der er sicher keine genialen Theorien über Teilchenphysik erwartet.

Weiterhin wird deutlich, dass Kevin nun den Höhepunkt seiner durch das Artefakt bewirkten Macht erreicht hat. Was das für ihn in Zukunft bedeutet, wird sich zeigen. Ich bezweifle jedoch, dass aus dem kleinen, schweigsamen Kevin ein Superheld wird - Allison und Nathan werden sicher nach einem Weg suchen, ihn wieder zu einem normalen Jungen zu machen.

Maret Hosemann - myFanbase

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