Review: #2.13 Eine Nacht bei Global Dynamics
Das Staffelfinale beschäftigt sich hauptsächlich mit Kevin und seiner Verbindung zu dem Artefakt und allem, was dazu gehört. Leider ist das doch eine sehr schwere Last, die diese Episode kaum zu tragen bewältigt.
"Wieso bin ich immer der Eine?"
Wenn es einen roten Faden in den bisherigen zwei Staffeln gibt, dann ist es die regelmäßige Drecksarbeit von Carter, der in eigentlich jeder Folge die Fehler, Errungenschaften oder Unglücke der ach so intelligenten Wissenschaftler gerade biegen muss. Jetzt fängt er also auch schonmal an, sich zu beschweren. Trotzdem setzt er sich natürlich wieder mit vollem Einsatz für das Wohl der Stadt ein. Zoe muss das sogar über weite Teile von Zuhause aus mit ansehen. Es gibt wohl nichts Schlimmeres. Der Gegner war diesmal auch nicht ohne. Das intelligente Sicherheitssystem von GD machte doch ganz schön zu schaffen, zumal auch Fargo und Zane lange Zeit machtlos waren. Gerade die Immitation von Fargos Stimme war doch ziemlich gelungen. Leider erinnerte dies jedoch sehr stark an die Episode #1.11 Hausordnung, in der sich S.A.R.A.H. gegen Carter und Co auflehnt. Sehr witzig war auf jeden Fall Taggart in der ganzen Situation, weil er seine Urinstinkte wieder zum Leben erwecken lassen konnte. Außerdem hat er zwischen Jo, Zane und Fargo eine interessante Spannung erzeugt. Irgendwie ist es doch wirklich schade gewesen, dass man in dieser Staffel nichts von "Tag" und Jo sehen konnte und Jo sich inzwischen in eine ganz andere Richtung entwickelt hat. So süß sie auch mit Zane zusammen wirkt, so ist doch auch viel Potenzial verloren gegangen, indem Taggart so aus der Serie rausgeschrieben wurde. Die letzten beiden Episoden machen aber wieder Hoffnung auf einen Neuanfang. Vielleicht kann Staffel 3 dort weiter ansetzen.
Lügen
Im wesentlichen Teil der Episode ging es aber um Henry, Beverly und das Schicksal von Kevin. Dass Henry es wirklich wagt, mit so einer Lüge so viele Menschen in Gefahr zu bringen, fand ich schon ganz schön extrem. Im Endeffekt hat er das nur getan, weil er glaubte, Allison und Stark nicht mehr vertrauen zu können. Die haben sich zwar wirklich nicht unbedingt sehr kooperativ verhalten, aber wenn man es genau nimmt, tragen alle mit ihren Geheimniskrämereien eine Schuld an dem Drama. Da ist Henry selbst alles andere als ausgenommen. Ich kann überhaupt nicht verstehen, wo dieses ganze Misstrauen hergekommen ist. Natürlich hatte Henry mit seinen Emotionen wegen Kim zu kämpfen und Allison und Stark haben nur Kevin im Kopf gehabt, aber sie wissen doch alle untereinander, wie genial sie sind. Da hätte man doch schon längst an einem Strang ziehen können. Insofern haben sie sich dieses Bett alle selbst gemacht. Nur sind es letztendlich die anderen gewesen, die alles ausbaden mussten. Immerhin hat Nathan plötzlich ganz weiche Töne angeschlagen. Ich glaube, ihm ist bewusst, dass seine Einzelgängertour wirklich nicht die beste Idee war. Das würde er zwar so nie zugeben, aber allein der Fakt, dass er Carter offenbar endlich ein wenig akzeptiert hat, lässt darauf schließen.
Die Episode war dann natürlich auf einen großen Showdown tief unter der Erde angelegt. Nach all den Lügen und unterschiedlichen Zielen ist man fast schon nicht mehr sicher, wer eigentlich mit wem und wie auf welches Ziel hinarbeiten wollte. Henry will Kevin genauso wie Allison und Stark nur das Leben retten, während Beverly eine wissenschaftliche Chance vermutet, die man möglicherweise nie wieder bekommt. Da ist sie wieder, die Frage, ob der Mensch oder die Wissenschaft wichtiger ist. Bis auf Beverly ist man sich einig, dass es Dinge gibt, die der Mensch nicht wissen sollte, also steht die Rettung von Kevin im Mittelpunkt. Ich finde, dass die gelungene Teleportation schon eine wahnsinnige Errungenschaft ist, zumal man sich darunter einfach auch mehr vorstellen kann, als unter diesem Feld, mit dem man offenbar das ganze Universum erklären kann und mit dem Kevin Gedanken lesen und in die Zukunft sehen konnte. Insofern stört es mich jetzt eigentlich nicht so sehr, dass das Artefakt nun von Kevin gelöst wurde und offenbar verschwunden ist. Allerdings ist das bestimmt noch nicht vom Tisch, irgendwo muss die Energie schließlich hin sein. Und was ist nun eigentlich mit Beverly? Hat die Teleportation bei ihr auch komplett geklappt? Warum lässt man sie nicht suchen? So weit konnte sie nicht sein, da die Technik doch auf eine Entfernung beschränkt war. Es bleiben also noch einige Fragen, die man in einer dritten Staffel nochmal aufgreifen könnte. Bleibt nur zu hoffen, dass dies in einer anderen Form geschieht und gleich zur Sprache kommt und sich nicht ewig Zeit lässt, um dann am Ende geballt das Staffelfinale zu belasten. Insgesamt war diese Folge nämlich nur selten richtig spannend und wirkte inhaltlich einfach sehr überfrachtet. Auch gibt es nicht mal einen richtigen Cliffhanger, der mich jetzt auf den Beginn der dritten Staffel warten lässt. Das ist zwar auch mal nicht so schlimm, aber ich habe einfach mehr erwartet von diesem Finale.
Familie
Nachdem sowohl Carter und Callie, Jo und Zane als auch Zoe und Lucas so gut wie keine Rolle in diesem Staffelfinale spielen, legt man immerhin auf eine Liebesbeziehung einen starken Fokus. Allison war in der letzten Zeit fast ausschließlich damit beschäftigt, Kevin zu retten und hat dabei fast nicht mitbekommen, dass Stark sich die ganze Zeit relativ selbstlos mit all seinen Möglichkeiten ebenfalls ausschließlich um dasselbe Ziel gekümmert hat. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Stark sich endlich einen Ruck gibt und das tut, was man schon länger erwartet hat. Den Zeitpunkt zu wählen, an dem Kevin gerettet ist, macht natürlich Sinn, weil nun auch Allison den Kopf wieder frei hat. Starks Geständnis ist dann sehr ehrlich und weich und bringt ziemlich deutlich zum Ausdruck, wie sehr er sich offenbar während dieser Staffel verändert hat. Aus dem fanatischen, vom Artefakt besessenen Wissenschaftler ist eine Art Familienmensch geworden, der zwar immer noch seine wissentschaftliche Genialität durchblicken lässt, diese aber fast nur zum Wohle der Familie nutzt. Sein Heiratsantrag ist eigentlich eine logische Schlussfolgerung und für Allison gibt es nicht wirklich viele Gründe, diesen nicht anzunehmen. Ich habe mich eh damit abgefunden, dass Carter und Allison nicht mehr zusammen finden und die tolle Zukunft aus Staffel 1 nicht eintreten wird. Dadurch ist zwar in dieser Staffel unglaublich viel verloren gegangen und möglicherweise gibt es jetzt auch kaum eine Chance, dass dies in einer dritten Staffel nochmal zurück kommt, aber hier lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.
Fazit
Für eine Folge von "Eureka" war es ganz ordentlich, bedenkt man aber, dass es sich hier um das Staffelfinale handelt, ist es doch eher enttäuschend. Der Gesamtstrang um Kevin ist nun immerhin erstmal abgeschlossen, zwischenmenschlich ist aber nur sehr wenig passiert und dass Beverly nun wieder verschwunden ist, kann man auch nicht als genialen Einfall verbuchen.
Emil Groth - myFanbase
Die Serie "Eureka - Die geheime Stadt" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: A Night at Global Dynamics (2)Erstausstrahlung (US): 02.10.2007
Erstausstrahlung (DE): 22.09.2008
Regie: Michael Lange
Drehbuch: Jaime Paglia
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