Bewertung

Review: #2.12 Der Fluch des Alchimisten

Eine Folge vor dem Staffelfinale merkt man auch endlich, dass ein solches unmittelbar bevorsteht. Beverly taucht wieder auf und aus dem aktuellen Problem um die Strukturwandlungen entwickelt sich sogar kurzfristig noch eine Fortsetzung.

Übertragbar

Alchimisten waren seit je her auf der Suche nach der Formel, mit der man Dinge zu Gold machen kann. Letztlich muss man dafür auch nur ein wenig mit dem Atomkern rumspielen, zumindest theoretisch, wie man in der zehnten Klasse im Physikunterricht (zumindestens nach Berliner Lehrplan) erfahren hat. Es war natürlich nur eine Frage der Zeit, bis in Eureka jemand wirklich die Lösung findet, doch ganz so einfach ist es dann doch nicht. Mutter Natur hat sich nämlich noch einen Gegenschlag ausgedacht, der als Fluch der Alchimisten gilt. Kurz nachdem das Metall in Gold umgewandelt wurde, zersetzt es sich weiter und zerbröselt schließlich. Schlagartig ist mal wieder die ganze Stadt in Gefahr, weil sich die Umwandlung wie ein Virus ausbreitet und die gesamte Stadt instabil zu werden droht. Sowas soll auch schon andere große Kulturen dahin gerafft haben. Wohl und Leid liegen eben nah beieinander. Carter ist es schließlich auch wieder, der sein Leben riskieren muss, um die Ausbreitung einzudämmen. Irgendwie ist es doch typisch, dass die klugen Köpfe aber auch wirklich nie für die Drecksarbeit zu gebrauchen sind. Erneut muss man sich fragen, was die Stadt ohne Jack Carter machen würde.

Doch er ist nur ein Teil der Rettung gewesen. Das Antivirus konnte Stark nur deshalb entwickeln (Stark: "Eureka" – Sehr geil), weil der inzwischen durch das Artefakt allwissende Kevin den entscheidenden Schritt per Kurier an Stark übermittelte. Viel unheimlicher war aber die Tatsache, dass das Virus sich in der Zwischenzeit selbst schon längst weiterentwickelt hatte und nun auch das Eisen im Blut des Menschen angreift. Nachdem die Stadt Eureka also gerettet wurde, sind alle Einwohner nun in größter Gefahr. Da hatte man sich gerade damit abgefunden, dass diese Episode sich dem Ende naht und man noch genug mit dem Artefakt und Beverly zu tun haben wird, da kommt plötzlich diese Entwicklung dazu und packt noch was drauf, um den Zuschauer damit auf die nächste Woche zu vertrösten und das Bedürfnis nach der nächsten Folge zu steigern. Na da bin ich aber gespannt. Nach durchschnittlich guten Episode in der letzten Zeit kam dieses Mal also einiges zusammen und ich war kurzzeitig fast überfordert, aber eigentlich ist es das, was ich von dieser Serie auch erwarte.

Beziehungskisten

Neben all den materiellen Auflösungserscheinungen der Stadt spielten aber auch feste Bindungen eine wichtige Rolle in dieser Episode. Auch das gefiel mir sehr gut, weil es in den letzten Episoden schon immer leicht thematisiert wurde und nun durch die anderen Inhalte nicht vernachlässigt werden sollte. Aus Carters Urlaub mit Callie ist leider nichts geworden, aber die beiden nähern sich langsam aber sicher an. Da es für die beiden derzeit aber keinerlei Konfliktpotenzial gibt, ist deren Techtelmechtel eher langweilig. Da sollte in nächster Zeit neuer Pep reinkommen, ohne natürlich Carters Glück zu zerstören, denn Glück hat er durchaus verdient. Er ist sonst schon immer irgendwie das Haudraufmännchen, dessen Leistungen man eher gering schätzt, obwohl es nicht so ist.

Ganz anders hingegen ist das Glück von Zoe und Lucas. Die beiden machen einen guten Eindruck, aber das junge Glück steht wie immer im Widerspruch zu Carters Autorität als Vater. Besorgt und vor allem überfordert mit der Situation macht er es Zoe unfairerweise schwer, doch das ist eben das Los von Teenagern und Lucas scheint in der Hinsicht einen sehr gelassenen Eindruck zu machen. Insofern wird Carter sicherlich bald endgültig akzeptieren müssen, dass seine kleine Tochter erwachsen wird. Dass sie verantwortungsvoll ist, sollte er sich ebenfalls mal eingestehen, aber als Vater ignoriert man eben auch die offensichtlichsten Dinge, weil dieser Schritt einfach so schwierig zu gehen ist.

Immerhin hat Zoe perfekten Beistand in Jo gefunden. Als inzwischen beste Freundinnen verstehen sie sich eh sehr gut und erzählen sich beinahe alles. Hinzu kommt, dass Jo sich gerade in der gleichen Phase befindet wie Zoe und es beiden dadurch nicht schwer fällt, sich unter die Arme zu greifen. Die beiden haben in dieser Episode echt Spaß gemacht und dass Jo und Zane letztlich als Aufpasser auf Zoes Party genau das machen, was Carter durch Jos Anwesenheit bei Zoe und Lucas vermeiden wollte, war vorhersehbar, aber dennoch sehr amüsant. Carter muss sich jetzt eben fragen, auf wen er eher aufpassen sollte.

Pärchen Nummer 4 ist schon ein altes Ehepaar. Die Rede ist von Stark und Allison, die eigentlich kaum ein richtiges Miteinander zum Ausdruck bringen und sehr distanziert wirken. Kevin schweißt sie zwar in gewisser Hinsicht zusammen, doch irgendwie scheint sich die ganze Beziehung wirklich nur aus der gemeinsamen Vergangenheit und der Sorge um Kevin zusammen zu setzen. Wenn sich in dieser Hinsicht ein echter Fortschritt ergibt, bin ich auf die Reaktion der beiden gespannt. Ihre Beziehung hängt möglicherweise in erster Linie von Kevins Schicksal ab.

Offizielle Anträge

Da sind wir dann also endlich bei dem Handlungsstrang, auf dessen richtige Fortsetzung ich schon so lange gewartet habe. Carter macht jetzt mehr Druck und bittet Allison erneut um Akteneinsicht, doch die Chefin von GD hat sich so lange von Stark zureden lassen, dass sie Carter jetzt eine glatte Abfuhr erteilt. Er solle offizielle Anträge stellen. Zwar hat er schon zig Mal Allison einen Gefallen getan, aber Geben und Nehmen ist nicht. Hier sieht man wieder, dass Allison ganz eindeutig kein Interesse mehr daran hat, Carters Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie denkt nur, dass er alles kaputt macht, wenn er heraus findet, was die dort treiben. Vielleicht würde Carter das sogar machen. Die Hinhaltetaktik wird ihn aber bestimmt eher motivieren, mehr herauszufinden.

Allison findet unterdessen heraus, dass Stark schon wieder hinter ihrem Rücken gearbeitet hat. Natürlich nur zu ihrem Schutz. Es ist aber schon interessant, dass es Stark möglich war, über das D.O.D. an Beverly ranzukommen. Ebenso ist es auch seltsam, dass Beverly überhaupt gefasst wurde. Immerhin hatte sie sich doch weitestgehend clever angestellt. Vielleicht kommt da aber noch mehr ans Tageslicht. Henry lässt jedenfalls nicht auf sich warten und sich erst recht nicht aufhalten, um Beverly aufzusuchen. Eigentlich zürnte er vor Wut, glaubte ihr aber doch schnell, dass der Tod von Kim wirklich ein Unfall war. Zudem muss Henry feststellen, dass er noch nie versucht hatte, die Geschichte aus Beverlys Sicht zu sehen. Nun macht sie ihm deutlich, dass sie ihn diese Informationen finden ließ, weil sie gehofft hat, dass er erkennt, welche Gefahr durch das Artefakt besteht. Jetzt ist es ihm schlagartig klar geworden, als Zuschauer wartet man noch etwas darauf. Die Situation ist ernst, soviel ist eindeutig. Kevin ist in großer Gefahr und Henry nimmt sich mit Beverly im Gepäck dieser Sache an. In einer kleinen Nacht-und Nebel-Aktion begeben sich die beiden mit Allison und Kevin in GD-Quarantäne, während Stark und Carter hilflos zusehen müssen und mit der Information zurückgelassen werden, dass das Virus nun auch über die Luft übertragen werden kann. Ich stelle einen Antrag auf eine sofortige Fortsetzung der Geschichte. Eine Woche warten ist doch brutal.

Fazit

Endlich erleben wir wieder eine "Eureka"-Episode, die alles hat, was man sich erhofft. Die Situation um das Artefakt spitzt sich zu, die Menschheit ist in Gefahr und auch zwischenmenschlich ist einiges dabei. Unter all den ernsten Themen litt natürlich der Humor, aber das lässt sich mal verschmerzen. Die Vorfreude auf die nächste Folge ist jedenfalls nach längerer Zeit mal wieder riesig.

Emil Groth - myFanbase

Die Serie "Eureka - Die geheime Stadt" ansehen:


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