Bewertung

Review: #3.10 Dein Gesicht oder meins?

Da Jack Carter seinen Job zurück hat, muss Jo Lupo weiterhin die zweite Reihe bekleiden. Die Autoren wollten es sich aber trotzdem nicht nehmen lassen, Jo mal schnuppern zu lassen, wie es so als Sheriff ist, denn Jack muss sich rezertifizieren.

Drücken Sie den Knopf

Jack muss fernab von all seinen Freunden beweisen, dass er noch für den Sheriffberuf in Eureka geeignet ist, und bekommt es mit einer ziemlich schrägen Aufgabe zu tun, die nichts und alles mit seinem Job zu tun hat. Eigentlich ist es total sinnlos auf diese Weise Jacks Fähigkeiten zu testen, doch wenn man zweieinhalb Staffeln "Eureka – Die geheime Stadt" hinter sich hat, dann gibt es wohl keinen besseren Test, um festzustellen, wie quer man denken kann. Allerdings wird die Grundidee dann doch nicht besonders gut umgesetzt. Warum Jack nur nach und nach Hilfsmittel bekommen hat, obwohl vollkommen klar war, dass es ohne kaum möglich ist, bleibt unverständlich. Vielleicht sollte so sichergestellt werden, dass er Jo nicht unterstützen kann. Überhaupt hat Jack insgesamt sehr glücklich agiert. Die Karten waren mehr Zufall und der Wurf als Knopfdruckersatz ist auch fast unmöglich gewesen. Immerhin hat Jack nicht mit Bravour bestanden, sodass sich die Autoren offen lassen, bald eine weitere Episode so aufzubauen. Allerdings hätte ich gerne mal gesehen, wie man den Test besser bestanden hätte. Es bleiben also zu viele Fragen und Jack hat sich schon deutlich kreativer zum Seppel machen können. Insofern hätte es die Szenen auch gar nicht gebraucht.

Unglücklicher Einstand

Was für ein Pech hat die gute Jo da aber auch gehabt. Endlich wurde ihr die Verantwortung zugetragen und selbstbewusst ist sie die Sache angegangen und dann hat sie es glatt mit einem Fall zu tun, bei dem sie eigentlich gar nichts machen kann, außer dumm auszusehen. Da nimmt man sich so viel vor und es geht dermaßen nach hinten los. Das hat Jo eigentlich nicht verdient. Sie hätte ruhig glänzen und so ihre Ambitionen wieder deutlich unterstreichen können. Ein kleines Duell Jo gegen Jack gab es zwar in Staffel 1 schon, aber da gerade ein Widerpart fehlt, hätte man hier doch eine andere Richtung einschlagen können. So geht Jo aus dem Tag heraus und ist fast froh, das Tagesgeschäft wieder an Carter abgeben zu können, weil der Job nicht so einfach ist. Das ist zwar eine typische Erkenntnis, aber Jo wirkte eigentlich immer so, als wenn sie sich des Jobs und der dazugehörigen Anforderungen voll im Klaren sei.

Das doppelten Jo-chen

Wenn schon, denn schon, müssen sich die Autoren wohl gesagt haben, als die Entscheidung gefallen ist, Jo in den Mittelpunkt der Episode zu setzen. Schauspielerin Erica Cerra durfte sich dann auch gleich richtig austoben und ihren Charakter ganz neu interpretieren. Als Zuschauer war man schon verwirrt, welche Drogen Jo wohl eingeflößt bekommen haben muss, dass sie nun derart abdreht. Allerdings war es auch zuhöchst unterhaltsam, die andere Jo zu sehen. Dass es sich um einen Fall von Neid handelt, weil Jo in Julias Augen eine perfekte Frau ist, ist auch nicht mal so weit hergeholt, weil Jo attraktiv und clever ist und ein sehr selbstbewusstes und dominantes Auftreten hat. Julia ist da das genaue Gegenteil und es ist nicht das erste Mal, dass ein Charakter versucht, mal ganz anders zu sein. In der Regel wird dafür Alkohol in die Storyline geschrieben, doch "Eureka" hat das nicht nötig und lässt einfach wieder eine tolle Erfindung aus dem Ärmel fallen, durch die man Körper tauschen kann.

Das Auftreten der neuen Jo beeinflusst natürlich alle Bereiche. Im Besonderen ist die Liebesverwirrung groß, weil Julia im Körper von Jo ihrem Schwarm Fargo nachjagt, was diesen zwar genauso überrascht wie den armen Zane Donovan, doch Fargo sucht die Erklärung nicht in einer Abnormalität sondern glaubt lieber an seine eigene Attraktivität. Da hätte man fast den Sommernachtstraum inszenieren können, doch so viel Zeit war dann wohl nicht vorhanden.

Da in dieser Episode nur Jo und Julia in Gefahr waren und die Stadt gar keinen Katastrophenalarm auslösen musste, waren die Konsequenzen auch überschaubar. Julia darf sogar weiter forschen. Sollte das für Fargo der Beginn einer Romanze werden? Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn Julia nicht gleich wieder von der Bildfläche verschwindet. Der ein oder andere Neuzugang kann der Serie derzeit nicht schaden.

Fazit

Auch wenn die äußeren Umstände nicht ganz überzeugen konnten, so ist durch die Fokussierung auf Jo doch eine sehr kurzweilige und amüsante Episode entstanden, die allerdings auch nichts für den weiteren Staffelverlauf getan hat.

Emil Groth - myFanbase

Die Serie "Eureka - Die geheime Stadt" ansehen:


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