Review: #3.11 Die fünfte Dimension

"Eureka" unternimmt einen scheinbaren Ausflug in die Geisterwelt. Damit ist es nicht nur diese Episodenhandlung, die durch Mehrdimensionalität besticht.

Die fünfte Dimension

Ein verrückter Wissenschaftler rennt mit einem funkelnden Gerät durch die Gegend und behauptet, dass Geister in Eureka ihr Unwesen treiben. So etwas fehlt den wissenschaftsfanatischen Einwohnern natürlich und so wird müde belächelt, was Dr. Drechmeyer da erzählt. Bis sich plötzlich Gegenstände bewegen und man nicht mehr genau weiß, ob man noch "Fringe" oder schon "Supernatural" schaut. Es stellt sich heraus, dass wir immer noch in Eureka sind, denn es gibt tatsächlich eine wissenschaftliche Erklärung für den Spuk, die wahrscheinlich sehr logisch wäre, wenn man ein Wort verstanden hätte. Spielereien mit anderen Dimensionen finde ich aber überaus interessant und so hat mich die Episode voll in ihren Bann gezogen, als Jack Carter und Dr. Tess Fontana plötzlich nicht mehr von ihrer Umwelt wahrgenommen wurden. Der Weg zurück in die dreidimensionale Welt erwies sich natürlich als schwierig, zumal hier auch noch Nobelpreisinteressen etwas hinderlich waren und die Lage dramatisierten. Dass Carter dann aber Allison Blake kontaktieren konnte, war wirklich sehr dick aufgetragen, zumal Allison als Schwangere über Hitzewallungen gar nicht überrascht sein dürfte. Da das dann aber nicht mal wirklich zur Rettung geführt hatte, fragt man sich wirklich, wozu man diese Szene überhaupt gebraucht hat. Wollten uns die Autoren damit etwa deutlich machen, dass Carter und Allison eine ganz besondere Verbindung haben? Na, wie dem auch sei. Die Story spannte einen guten Bogen über die Episoden, war kurzweilig und nahm vor allem nicht so viel Platz ein. Vielmehr ist sie gelungen ausgewählt worden, um einige Neuerungen in die Serie zu integrieren.

Kommunikationswissenschaftlerin

Dr. Fontana besucht die Stadt und bereits ihr erstes überaus aufmüpfiges Auftreten gegenüber Carter konnte andeuten, welches Potenzial dieser Charakter hat. Hier ist wieder ein Charakter, der von sich überaus überzeugt ist, sagt, was er denkt und trotzdem nicht unsympathisch daher kommt. Vielmehr wird sie das Städtchen wohl wieder etwas aufpeppen und die Männerwelt sicherlich ein wenig beschäftigen. Man hat zwar auch den Eindruck, dass Tess eine Mischung aus Lexi Carter und Nathan Stark darstellt, weil sie mit einem Hauptcharakter bekannt ist, als gutaussehende, selbstbewusste Frau neuen Schwung rein bringt, ein vorlautes Mundwerk hat und zu den Intelligenten ihrer Zunft gehört, die selbst Wissenschaftler bereits zur Weißglut gebracht hat. Carter hat in dieser Episode gleich alles erleben dürfen und wenn er durch den Dimensionssprung schon so viel Zeit mit ihr verbringt, darf er sie mit seiner Kombinationsgabe sogar schon beeindrucken und zufällig näher kommen. Sollten sich da etwa Spannungen zwischen Tess und Carter entwickeln? Es wäre sicherlich ein typischer Griff in die TV-Kiste, um auch wieder Allison und Jack zu thematisieren.

Sektion 5

Allerdings gibt es noch eine viel größere Entwicklung in dieser Episode. Allison hat die Sektion 5 wieder eröffnet, nur darf Carter nicht erfahren warum. So bleibt man auch als Zuschauer erst mal Unwissender und kann nur spekulieren, was für ein Signal da angestrebt wird. Ich hatte bereits bei dem vermeintlichen Poltergeist spontane Überlegungen, dass es sich irgendwie um Nathan handeln könnte. Bei "Eureka" ist schließlich alles irgendwie zu erklären. Auch wenn der Dimensionssprung noch nichts damit zu tun hat, kann die Wiedereröffnung von Sektion 5 trotzdem mit Nathan zu tun haben. Jetzt, wo Allison ein Kind von ihm erwartet, wäre es auch nicht fehl am Platz, in diese Richtung noch mal Initiativen zu ergreifen. Doch was soll man hier lange spekulieren. Die nächsten Episoden werden sicherlich immer wieder kleine Hinweise liefern, denn Carter lässt sich gewiss nicht so einfach abspeisen und wird seine Augen offen halten. Für mich als Zuschauer ist die Story jedenfalls genau das, was ich brauche, um wieder richtig Lust auf die Serie zu bekommen. Irgendein episodenübergreifendes Mysterium brauche ich bei "Eureka" einfach.

Traummann

Lexi bekommt von Duncan Besuch, doch dank eines ziemlich genialen T-Shirts, das einfach einen Babybauch verschwinden lässt, kann Lexi ihm die wichtige Baby-Nachricht vorenthalten. Da sie nur kurze Zeit zusammen waren und Duncan offenbar auch eher ein Weltreisenden und Menschenretter ist, kann man das als sehr nachvollziehbar bezeichnen. Allerdings ist es auch ein sehr deutliches Zeichen, dass er zu Lexi gereist ist, um sie wieder zu sehen. Insofern war es ganz schön gemein, dass Lexi sich einfach Fargo zueigen gemacht hat und ihn als ihren Freund bezeichnete (leider wurde hier kein Wort über Julia verloren, was ich sehr inkonsequent finde). Dass Fargo sich dann ausgezeichnet mit Duncan versteht und sie schlagartig beste Freunde werden, gehörte zu den Belustigungen der Episode. Unterdessen gibt Zoe Carter Lexi immer wieder Impulse, den aus ihrer Sicht überaus niedlichen Duncan nicht mit so einer Lüge abzufertigen, sondern die Wahrheit zu gestehen. Auch das halte ich für eine sehr sinnvolle Entwicklung. Lexi lässt sich überreden, denn emotionslos ist sie Duncan gegenüber schließlich nicht gewesen. Leider gibt es aber kein Happy End, denn Duncan kann mit der Überraschung überhaupt nicht umgehen. Seine Fluchtreaktion ist sehr bitter, zumal er doch als sehr sympathischer, junger Mann eingeführt wurde, den man in einer solchen Situation etwas mehr zugetraut hätte als das stereotype Vaterfluchtsyndrom. Ich war da also voll auf Zoes Seite und genau so überrascht, dass die Wahrheit so bitter wird. Vielleicht ist aber trotzdem noch ein Happy End möglich. Ich hatte nicht den Eindruck, dass man Duncan nicht noch mal wieder sehen wird, und wenn er die Neuigkeit verdaut hat, kann er sich vielleicht auch damit anfreunden. Für Lexi hat er doch viel übrig.

Fazit

Es kommt wieder Bewegung in die Serie hinein. Durch neue Charaktere und die Wiedereröffnung von Sektion 5 steigt auch die Lust aufs Weiterschauen noch mehr an.

Emil Groth – myFanbase

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