Bewertung

Review: #3.16 Wer ist Jack?

Gedächtnisverlust ist die Problematik der drittletzten Episode der dritten Staffel und da auch noch eine Fehlfunktion bei GD vorliegt, sind gleich zwei Hauptcharaktere in höchster Lebensgefahr.

Erinnerungen

Ich habe immer meine Schwierigkeiten mit Rückblicksfolgen, weil sie oft wie ein Lückenfüller fungieren, die eigentliche Handlung nicht vorangetrieben wird und nur alte Szenen aneinander gereiht werden, damit wenig Drehaufwand betrieben werden muss. Diese Episode hat aber gezeigt, dass man das auch deutlich besser in eine Handlung integrieren kann, als einfach nur alle Charaktere zu versammeln und sie Sätze formulieren zu lassen wie "Wisst ihr noch damals?" und Ähnliches. Erinnerungen können auch wirklich eine wichtige Rolle spielen, wie es im verrückten Eureka dieses Mal der Fall ist. Dank des Projekts von Tess Fontana und der kleinen Panik von Fargo, dass man ihn nicht so in Erinnerung behalten könnte, wie er es gerne hätte, verlieren die Charaktere nach und nach ihr Gedächtnis. Es wird zwar nicht wirklich erklärt, warum es wen zu welchen Zeitpunkt erwischt, aber so langsam habe ich mich doch daran gewöhnt, dass die Erklärungen in der Serie nicht bis ins letzte Detail gehen und das ein oder andere einfach hingenommen werden muss, damit die Geschichte funktioniert. Das ist zwar nicht schön, aber offenbar ein notwendiges Übel, das durch gute Unterhaltung wieder wettgemacht werden kann. In dieser Episode funktionierte das schon allein durch die Rückblickmomente. Diese animierten regelrecht dazu, kleine Raterunden zu veranstalten, welche Folge das immer gewesen ist. Zudem wurden überwiegend schöne Momente ausgewählt, die auch wirklich sinnbildlich waren. Einzig die langen Szenen waren etwas langweilig, wie beispielsweise die Erinnerung an Henry Deacon mit dem Magnetenenprojekt. Je höher die Dichte und Abwechslung, desto mehr Spaß hat es auch gemacht. Ganz besonders habe ich mich dabei natürlich über die Erinnerung an Nathan Stark gefreut, wobei ich an diesen Szenen auch sofort gemerkt habe, dass es ein enormer Verlust war, dass dieser Charakter nicht mehr dabei ist. Und so richtig komme ich darüber auch nicht hinweg, was man als fleißiger Leser meiner Reviews wohl auch längst bemerkt hat. Um die Erinnerungen herum hat man jedenfalls eine schöne Geschichte gebaut und für Abwechlung und Unterhaltung gesorgt.

Emotionen

Allison Blake und Jack Carter waren eigentlich von Beginn an auf dem richtigen Weg, um die Erinnerungsprobleme zu beseitigen, doch es entwickelte sich schnell ein weiteres Problem, denn sie wurden bei GD eingeschlossen und konnten aus eher unglaubwürdigen Funktionsstörungsgründen nicht mehr flüchten. Es entwickelte sich eine Art Kampf gegen die Zeit, die ja wirklich im unrealistischen Fünf-Minuten-Takt angesagt wurde. Hier wäre eine Art Uhr auch nicht falsch gewesen, als den Zuschauer mit den ständigen Ansagen zu nerven. Carter hatte dann auch noch das Problem, dass Allison ebenfalls ihr Gedächtnis verliert (was im Übrigen wirklich witzig umgesetzt wurde, weil Carter so herzlich, hilflos war und trotzdem nicht aufgegeben hat). Glücklicherweise kam dann noch der rettende Einfall, um Zoe Carter und Tess herbei zu rufen, doch was wie nach Rettung aussah, wurde nur zu einer weiteren Problemverschärfung. Auch Tess musste wieder mit Erinnerungen gefüttert werden und um die Dramatik noch weiter zu steigern, setzten bei Allison auch noch die Wehen ein. Das war fast zu viel, sorgte aber doch für ordentliche Spannung, obwohl man sich doch wieder denken konnte, dass auch das wieder ein gutes Ende nehmen wird.

Dass dies vor allem durch die emotionale Erinnerungsunterstützung geschieht, hebt nebenbei auch wieder das fast schon als Dreiecksbeziehung zu bezeichnende Trio hervor. Allison und Carter hatten viel Zeit zusammen in dieser Episode und der spezielle Pieper war ein weiteres, deutliches Zeichen, wie intensiv Carter in die Geburt eingebunden ist. Er agiert eigentlich schon als Vater und das nur als guter Freund. Das ist schon sehr intensiv. Und trotzdem ist es weiter Tess, die Carter zu begeistern weiß. Sein Erinnerungskuss war schon leidenschaftlich. Das muss eigentlich noch richtige Probleme geben, die seit einigen Episoden sinnvoll vorbereitet werden.

Bestimmung

Ich hatte nicht gedacht, dass man jetzt schon die Geburt mit in die Episode einbindet und somit offenbar Platz für andere Dinge im Staffelfinale schafft. Das steigert auf jeden Fall die Vorfreude darauf, weil die Autoren offenbar Größeres vorbereitet haben, falls nicht die Realität das Drehbuch mitbestimmt hat. Die Geburt war eigentlich relativ unspektakulär und trotzdem sehr bewegend. Vor allem Carter war überaus süß, weil er diesen Moment so intensiv erlebt hat. Schön fand ich auch Zoe in ihrer Rolle als Geburtshelferin, die dies wohl nicht zum letzten Mal gemacht hat. Irgendwie würde es auch gut zu Zoe passen, wenn sie eine Karriere als Hebamme anstreben würde. Insgesamt wurde also ein schönes Ende mit einem zuckersüßen Baby kreiert. Allison wird dann wohl erst mal nicht mehr zu sehen sein und Tess darf gleich GD übernehmen. Mal schauen, was diese neue Konstellation in der nächsten Episode bringt. Ich kann mir Tess ganz gut als Chefin vorstellen.

Fazit

Diese Episode konnte über weite Strecken überzeugen und hat es mit den Rückblicken auch nicht übertrieben, sodass Abwechslungsreichtum gegeben war. Für völlige Zufriedenheit müssten aber auch mal die inhaltlichen Lücken ordentlich gefüllt werden.

Emil Groth - myFanbase

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