Review: #4.01 Gründertag
Willkommen zurück, Jack Carter! Er und die Einwohner von Eureka müssen wieder verrückte Abenteuer durchstehen und der Staffelauftakt lässt es sich nicht nehmen, dabei gleich in die Vollen zu gehen und irgendwie alles auf den Kopf zu stellen.
Beziehungen
Was über die Staffelpause durchaus in Erinnerung geblieben ist, war das sehr gefällige Näherkommen von Tess und Carter, dass am Ende mit dem Umzug von Tess nach Australien eine unschöne Wendung nahm, auch wenn das Flugticket den Versuch andeutete, eine Fernbeziehung in Angriff zu nehmen. Der Auftakt von Staffel 4 redet in der Hinsicht nicht lange um den heißen Brei und erzählt schnell, dass das Projekt Fernbeziehung misslungen ist und Tess sich von Carter getrennt hat. Das ist sehr schade, aber irgendwie auch nachvollziehbar. Interessant ist dabei vor allem, dass Tess wohl diejenige war, die es beendete, Jack also mal wieder der Leidtragende ist. Die Tür für Allison und Jack scheint damit aber auch wieder offen zu sein und wenn man ehrlich ist, hat man nichts anderes erwartet.
Ebenfalls sehr direkt hat sich der Beginn der Episode mit Jo Lupo und Zane beschäftigt. Zane hat einen überaus niedlichen und romantischen Heiratsantrag gemacht. Sich in die Position hinter Gitter zu begeben, in der sie sich kennen gelernt haben, war schon gelungen. Den Ring aber dann auch noch in einer Verpackung für sexy Unterwäsche zu verstecken, ist wirklich toll und für alle Beteiligten eine schöne Überraschung gewesen. Nur wusste Jo nicht damit umzugehen und sagt nicht das, was Zane erwartet hatte. Man litt mit Zane mit und sah die klassische Jo, die mal wieder Schwierigkeiten hat, sich ihrer Gefühle voll hinzugeben. Was für ein Beginn dieser Staffel. Man war sofort wieder in der Serie drin, aber was dann noch passieren sollte, toppt noch mal alles.
Gründertag
Die Stadt will ihr sechzigjähriges Bestehen feiern und ausgeflippt, wie die Einwohner nun mal sind, soll der damaligen Zeit gehuldigt werden, und zwar in jeder erdenklichen Weise. Was wie der Anfang für eine verrückt-witzige Episode erscheint, geht dann aber doch in eine ganz andere Richtung. Carter findet sich plötzlich im Jahre 1947 wieder, zu den ersten Anfängen von Eureka. Während man als Zuschauer gleich ahnt, was passiert, ist Carter noch begeistert von der Konsequenz, mit der das Gründerfest bestritten wird. Das führt sofort zu einigen Lachern aus den Missverständnissen heraus. Die Inszenierung der Zeit ist dabei auch überaus gelungen. Ob Kostüme oder Sprache, man hat sich wirklich Mühe gegeben. Als dann auch noch hinzu kommt, dass die Veränderungen der Zeit aktiv eingebunden werden und Allison eine bis dato unbekannte Reanimation vornimmt, ist man sich schon ziemlich sicher, dass diese Episode gelungen ist. Carter ist also nicht alleine, mit Jo, Henry, Allison und Fargo ist auch der wichtige Rest des Hauptcasts dabei (Zoe verweilt noch in Harvard). Amüsiert von vielen witzigen Kleinigkeiten, flotten Sprüchen und Fargo verfolgt man gespannt, wie das Vertrauen des tollen James Callis als Dr. Trevor Grant]http://www.myfanbase.de/index.php?mid=2527&pid=11531/url] erarbeitet wird, dessen wissenschaftliche Offenheit und Auffassungsgabe dafür entscheidend sind. Das wird natürlich spannend inszeniert, mit wissenschaftlichen Theorien untermauert, die man sehr gerne akzeptiert und der notwendige Dramaaspekt ist auch dabei, denn es kommt zum Kuss zwischen Allison und Jack. Bis hierhin war es schon eine gelungene, kurzweilige, unterhaltsame und sehr kreative Episode, die man als hervorragenden Staffelauftakt werten könnte, doch das war noch nicht alles.
Schmetterlingseffekt
Gerade als sich mein Gedanke verfestigte, dass es eigentlich schade ist, dass man die Konsequenzen dieses Abenteuers womöglich unter den Tisch kehrt und nun einfach so weiter macht wie vor dem Zeitsprung, da fällt den Rückkehrern auf, dass es Veränderungen gibt. Und diese haben es in sich, sie sind geradezu schwer zu verdauen, denn sie stellen erst mal alles auf den Kopf. Eigentlich ist unglaublich Vieles noch immer so wie vorher, was man durchaus diskutieren könnte, aber da verläuft man sich. Also beschränken wir uns auf die tatsächlichen Änderungen. Tess ist wieder da. Sie ist gar nicht nach Australien gegangen und führt mit Jack offenbar eine sehr glückliche Beziehung. Das habe ich tatsächlich nicht erwartet und ist ein sehr gelungener Zug, denn ein typischer Abschied zum Staffelende ist eigentlich immer eindeutig. Hier wurde mit der Trennung genau dies erst mal fortgeführt, um es zum Ende nun völlig umzudrehen. Für Carter ist das natürlich wieder ein Schock. Gerade leidet er noch unter der Trennung, küsst Allison, mit der er schon mal ein tolles Leben führte, welches er durch einen Zeitspung zerstören musste, und jetzt ist es erneut ein Zeitsprung, der wieder alles ändert.
Viel schlimmer ergeht es Jo, die ihren Gefühlen freien Lauf lassen will und Zane ihre Liebe mit dem Ja-Wort verdeutlichen will. Nur gab es nach den Veränderungen im Jahre 1947 gar kein Paar Jo und Zane und dieser ist sehr amüsiert darüber, dass Jo solchen Unsinn redet. Als Zuschauer brach einem gleich mit das Herz, als man ahnte, was passieren wird und es dann bittere Wirklichkeit wurde. Eine ebenso große und dazu noch krasse Veränderung gab es bei Allison, deren Sohn [url=Kevin nun gar kein Autist mehr ist. Sein Auftauchen hat mich sowohl gefreut als auch überrascht, ist er nach langer Abwesenheit wirklich ganz schön groß geworden. Ihn jetzt auch noch so "normal" zu erleben, ist schon noch ein Schock, wenn auch positiv. Recht neutral kann man ansehen, dass Henry nun mit Grace Monroe verheiratet ist.
Alles in allem wirft dieses schockierende Ende aber in erster Linie Fragen auf. Was hat sich noch verändert? Ist Stark vielleicht sogar wieder am Leben? Welche Rolle wird Trevor Grant noch spielen, der mit in die Zukunft gereist ist? Man könnte das noch ewig fortsetzen, die wichtigste Frage aber ist: Werden die Autoren das jetzt durchziehen oder ist das nur ein kurzer Zustand? Mal davon abgesehen, dass man über den Grad der Veränderung diskutieren kann, so muss man dann doch sagen, dass dieses Ereignis jetzt alles durcheinander wirbelt. Die Autoren können jetzt wieder alles machen, selbst Kim Anderson könnte wieder kommen. Das ist irgendwie auch ein bisschen Harakiri, das hier betrieben wurde. Man muss nichts mehr berücksichtigen, kann alles ändern. Das passt zur Serie und verspricht noch viel Potenzial. Auch wenn es starke Parallelen zum Finale von Staffel 1 gibt und man das dadurch vielleicht auch nicht besonders kreativ empfinden mag, so muss man sich auch die Frage stellen, welche Serie sonst so etwas machen könnte, wenn nicht "Eureka". Ich hoffe im Moment noch, dass diese neue Gegenwart kein Dauerzustand sein wird, lasse mich jetzt aber vor allem von den nächsten Episoden überraschen. Die Episode hat jedenfalls gleich wieder die Freude an der Serie zurück gebracht, die Charaktere haben ihre sympathischen Seiten gezeigt und man hatte einen prächtigen Abend mit dieser Episode.
Fazit
Je länger man über das Ende der Episode nachdenkt, desto absurder scheint diese Drehbuchidee. Und doch ist dieser Auftakt damit überaus gelungen, denn er war aufwühlend, emotional, kurzweilig, humorvoll und bietet so viele Anstöße für Diskussionen, dass genau das erreicht wurde, was so ein Auftakt erreichen sollte. Man hat das ganz dringende Bedürfnis, die nächste Episode zu schauen.
Emil Groth - myFanbase
Die Serie "Eureka - Die geheime Stadt" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Founder's DayErstausstrahlung (US): 09.07.2010
Erstausstrahlung (DE): 11.04.2011
Regie: Matt Hastings
Drehbuch: Jamie Paglia
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