Bewertung

Review: #3.18 Nemesis

Das Staffelfinale beschert Eureka nicht nur eine erneute mögliche Katastrophe, weil mit dem Magnetfeld rumgespielt wurde. Es bietet vor allem einige zwischenmenschliche Dramen, weil die Zukunft für einige Charaktere ihre Schatten voraus wirft. Am gewohnten Witz fehlt es auch wieder nicht.

Die junge Liebe

Zoe Carter bekommt ein unglaubliches Angebot. Sie kann dank Henrys Empfehlung schon jetzt ans College. Dass Zoe sich in Eureka bewährt hat unter all den klugen Köpfchen und selbst einen ausgezeichneten IQ hat, war inzwischen bekannt. Dass sie nun aber etwas derart Besonderes, geht mir fast ein bisschen zu weit. Ihre 2- entspricht also einer 1+ im wahren Leben. Was machen dann all die anderen Jugendlichen, die noch besser als Zoe sind? Können die direkt die Abschlussarbeit an der Uni schreiben? Das ist nicht komplett durchdacht für mich, aber es erfüllt definitiv seinen Zweck, denn der Weggang eines so sympathischen Hauptcharakters ist nicht nur für die Zuschauer sondern auch für alle anderen Beteiligten ein kleiner Schock. Ganz besonders Lucas ist durch den Wind und will mit einer Erfindung seinerseits eine Empfehlung erwirken, um Zoe folgen zu können. Das ist sehr niedlich und ein wahrer Liebesbeweis, der zu dem Alter auch passt. Als Zoe dann auch meint, dass sie immer mit ihm zusammen sein will, ist quasi jedes Klischee eines jungen Liebesglücks erfüllt. Ich mache alles für dich, wir werden immer zusammen sein usw. und natürlich nimmt man ihnen das in diesem Moment ab. Lucas war mir nie so wirklich sympathisch, aber er und Zoe haben es irgendwie verdient, eine richtige Chance für eine große Beziehung zu bekommen und sie sind schon süß zusammen. Selbiges gilt übrigens auch für Fargo und Julia, die in dieser Episode endlich mal viel zu sehen sind und viele witzige Szenen zusammen haben, die deren junges Liebesglück darstellen. Ob die Liste von Fargo, Julias Sorge oder das gemeinsame tête-á-tête, welches von Jack Carter gestört wird, es war alles dabei, inklusive zackiger Sprüche.

Das große Chaos

Der nächste Weltuntergang muss aber trotzdem verhindert werden und die physikalische Leitidee ist doch mal wieder äußerst gelungen. Bei der Auswertung von Kims Daten wird klar, dass es bald zum großen Problem namens Nemesis kommt. Nemesis kann die Polarisierung der Erde umkehren und quasi alles auf den Kopf stellen. Nur gut, dass es noch 2000 Jahre dauert. Die Szene dazu in der Cafeteria war wirklich super. Doch aus dem falschen Alarm wird dann doch noch grausame Realität. Lucas schafft es halb versehentlich das Phänomen herzustellen. Witzigerweise ist Fargo natürlich wieder mittendrin als Opfer, der sich auch noch Sprüche anhören muss. Das magnetische Chaos wurde dann ausführlich dargestellt, aber wie so oft nur inkonsequent umgesetzt, weil die Einflüsse viel weitreichender hätten sein müssen. Auch hier muss man eben das Auge zudrücken und die wissenschaftlichen Mythen und Spielereien akzeptieren. Es war auch schon deutlich schlimmer.

Was wie ein kleiner Bogen über die Staffel wirkte, war die erneute Einbindung von Martha, das besondere Flugobjekt, welches in der ersten Episode der Staffel eingeführt wurde. Dieses wird benötigt, weil es magnetisch nicht beeinflusst wird. Auch Carter muss wieder sein Leben aufs Spiel setzen und überlebt auch nur deshalb, weil die Autoren es hier wissenschaftlich nicht so genau nehmen. Die "Lost"-Fans werden wissen, was gemeint ist. Ein so starkes Magnetfeld beeinflusst nicht nur die Motorik, es lenkt auch das Eisen im Blut aus. Andererseits hätten wir dann nicht gesehen, wie sich Jack ferngesteuert durch den Schuppen bewegt und dabei enorm witzige Haltungen einnehmen musste; toll geschauspielert und den wissenschaftlichen Fehler allemal wert. Das man die coole Erfindung von Pilar da mit eingebaut hat, fand ich auch gut. Das ist zwar auch wie immer, aber diese Fernsteuerung ist einfach mal eine geniale Idee gewesen. Natürlich nimmt dann auch alles ein gutes Ende und Jack ist mal wieder der Held. Irgendwie wird das einfach nicht langweilig.

Das große Leiden

Neben den gewohnt dramatischen beruflichen Aufgaben muss Jack in dieser Episode aber noch einiges mehr aushalten, was sich für ihn zum schlimmsten Tag seit langem aufsummiert. Erst teilt ihm Zoe mit, dass sie bald gehen wird und dann macht auch noch Tess klar, dass sie ein Jobangebot aus Australien hat. Der Ärmste kann einem nur leid tun. Endlich hat er mal wieder Liebesglück gefunden, dann erhält er eine solche Nachricht. Und dann will auch noch seine Tochter ein Jahr schneller aus dem Haus. Er ist zurecht sehr abweisend und auf die Arbeit fixiert, denn das muss man erst mal verdauen. Abgesehen von [url=Allison]http://www.myfanbase.de/index.php?mid=2527&pid=5419/url], die am Ende wie ein kleiner Lichtblick anruft, werden Jack in dieser Episode quasi die beiden wichtigsten Frauen in seinem Leben entrissen. Und das ist wirklich um beide sehr schade. Dass Tess nach Australien geht, ist enorm schade für Jack, dem ich Liebesglück enorm wünsche (auch wenn Allison immer noch bzw. wieder in Reichweite ist) und die beiden gut zusammen gepasst haben. Inwieweit man sie in Staffel 4 noch mal sehen wird, bleibt fraglich. Bei Zoe ist die Hoffnung größer. Sie wird man nicht einfach so rausnehmen, dafür war der Abschied in diesem Finale auch einfach nicht pompös genug. Die Aussicht, sie seltener zu sehen, tut aber nicht nur Jack und den anderen Einwohnern im Herzen weh. Hier darf man gespannt sein, was zum Beginn der vierten Staffel passieren wird. Vielleicht wird diese für Jack im privaten Bereich mal wieder anhaltendes Glück bereit halten.

Im Übrigen wäre die Folge als Serienfinale auch gut durchgegangen, wenn Jack Tess nach Australien gefolgt wäre. Ob man sich diese Möglichkeit offen gehalten hatte? Mir ist bisher noch kein alternatives Ende zu der Episode untergekommen, ich habe aber auch nicht intensiv danach gesucht.

Fazit

Ein Staffelfinale mit Witz, gewohnter Weltuntergangsdramatik, viel Liebe und einigen Hiobsbotschaften für Jack, was in der Summe dazu führt, dass man sich auf die nächste Staffel freuen kann.

Emil Groth – myFanbase

Die Serie "Eureka - Die geheime Stadt" ansehen:


Vorherige Review:
#3.17 Eiszeit in Eureka
Alle ReviewsNächste Review:
#4.01 Gründertag

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Eureka" über die Folge #3.18 Nemesis diskutieren.