Bewertung

Review: #4.09 Wir sehen uns wieder

Foto: Erica Cerra, Eureka - Die geheime Stadt - Copyright: 2012 Universal Pictures
Erica Cerra, Eureka - Die geheime Stadt
© 2012 Universal Pictures

Ok, jetzt bin ich komplett verwirrt. Eine Zeitreise der Zeitreisenden, doppelte Charaktere und die Rettung eines Lebens in letzter Sekunde. Man kann nicht sagen, dass es in dieser Episoden langweilig gewesen ist.

Der Kreis schließt sich

Beverly ist fest entschlossen, Geschichte zu schreiben und ihren Plan umzusetzen. Dazu will sie Grant in die Vergangenheit zurückschicken. Da dieses Unterfangen Allison umbringt, kann Carter in seiner ersten Verzweiflung beinahe noch eingreifen und reist ebenfalls wieder zurück. Jetzt wird es kompliziert. Grant und Carter wollen die Zukunft ändern, ohne die Zukunft zu ändern. Alles klar? Beverly soll nie die Gelegenheit bekommen, das Brücken-Gerät zu bauen, damit der wegen Allison aufrichtig entsetzte Dr. Trevor Grant nicht zurück reisen kann. Also muss verhindert werden, dass Adam Barlowe die Blaupausen bekommt oder, nachdem dies misslingt, nicht überlebt. Wie ist das kein entscheidender Eingriff in die Zukunft? Es gelingt eh alles nicht, also muss man sich nicht so sehr mit möglichen Konsequenzen auseinander setzen. Das hält natürlich die Spannung hoch, weil man unbedingt wissen will, wie es nun geschafft wird, dass Allison überlebt, denn alles andere wäre so ziemlich das Brutalste gewesen, was einem die Serie antun könnte. Nicht nur Carter hätte mal wieder die schlimmstmögliche Entwicklung seines Privatlebens zu verkraften, auch als Zuschauer wäre es kaum zu ertragen gewesen, fortan auch auf Allison verzichten zu müssen. Auf den ersten Schock folgte eigentlich aber auch schnell die Gewissheit, dass die Autoren das bestimmt nicht so weit kommen lassen werden, oder? Man zitterte doch ein bisschen.

Ihre Rettung war allerdings dann doch etwas eigenartig und nicht vollkommen nachvollziehbar (wenn man einen solchen Begriff bei Zeitreisen überhaupt in Betracht ziehen darf). Das Band mit einer Nachricht zu besprechen, sorgt dafür, dass wirklich alles in letzter Sekunde geschehen kann. Dabei ist es durchaus glaubhaft, dass niemand bis zu diesen Zeitpunkt die Aufnahme gehört hat, aber das hätte theoretisch auch misslingen können. Dass dies die einzige Möglichkeit gewesen sein soll, darf man auch bezweifeln. Unverständlich bleibt vor allem, was nun genau mit dem doppelten Carter und Trevor passiert ist? Haben sie in der Vergangenheit einfach weiter gelebt? Warum hat man dann nicht noch andere Varianten probiert, um Allison zu retten? Natürlich wäre das wieder problematisch gewesen, ohne weitere Eingriffe in die Zukunft vorzunehmen, aber so ganz genau hat man es da in der Serie eh nicht genommen, denn der sogenannte Schmetterlingseffekt wurde doch nur sehr grob ausgeführt. Man macht es sich schließlich mit einem kurzen Effekt leicht und überführt Trevor und Carter einfach wieder in sich selbst. Der Kreis schließt sich also einfach so. Das nimmt man wohl am besten so hin, denn ein genaueres Nachdenken über das Wie und Warum verdirbt nur alles. Hauptsache ist doch, dass Allison gerettet ist und die gesamte Storyline der ersten Staffelhälfte offenbar ein Ende findet.

Ausblicke

Dass die Zeitreisenproblematik als abgeschlossen gelten müsste, zeigt sich zudem auch an vielen anderen Punkten. Zunächst verlässt Trevor die Stadt, um auf Reisen zu gehen und einer Untersuchung zu entgehen. Ohne diesen Charakter fehlt also auch die zentrale Identifikation mit der Storyline. Und da der Schauplatz 1949 einen Rahmen zwischen der ersten und dieser Episode der Staffel bildet, lässt das ebenfalls einen Abschluss vermuten. Zudem gibt es einen kleinen Cliffhanger, denn Beverly erklärt ihren Plan als gescheitert und proklamiert bereits ein neues Vorhaben. Auch hier scheint es also einen neuen Aspekt zu geben. Und auch in den anderen Geschichten scheint eine weitestgehende Normalität einzutreten. Carter und Allison haben sich gefunden und somit die bestmögliche Einfindung in ihr neues Eureka gefunden. Auch Fargo scheint komplett angekommen zu sein und ist in die Rolle des GD-Leiters reingewachsen. Henry und Grace Monroe haben sich sowieso schon gefunden und selbst die größte Leidtragende, Jo, scheint sich nun voll auf ihr neues Leben konzentrieren zu können, das erste Ansätze zeigt, wieder ihr altes Leben zu werden. Ein bisschen gemein ist es schon, dass sie gerade mit allem abgeschlossen hat und dann plötzlich Zane erste Zusammenhänge erkennt. Sein Charakter wird jetzt wohl am stärksten daran arbeiten, die Ereignisse zu verstehen und immer wieder daran erinnern, dass das "Eureka" in dieser Staffel einen riesigen Einschnitt hatte.

Irgendwie hat man sich als Zuschauer inzwischen auch an die Gegebenheiten gewöhnt, die neuen Potenziale mit Freuden angenommen und spätestens mit dieser Episode auch damit abgeschlossen, alles wieder rückgängig zu machen. Die Option hätte es durchaus gegeben, aber das wäre wohl einer Verhöhnung der Zuschauer gleichgekommen, wenn man mit Abschluss dieser ersten Hälfte alle Entwicklungen wieder negiert. Abschließend will ich dazu nur noch mal sagen, dass ich es schade finde, dass man das Potenzial, kleinere, witzige Veränderungen wie zum Beispiel ein anderes Getränk etc. einzuführen, nicht genutzt hat. Eigentlich hätte man viel mehr machen können, als nur das Leben der Hauptcharaktere völlig auf den Kopf zu stellen.

Was darf man also von den nächsten Episoden erwarten? Beverly wird sicherlich noch von Bedeutung sein, aber es ist gut möglich, dass sie ein paar Episoden lang gar nicht zu sehen ist und das Leben in Eureka erst mal mit den gewöhnlichen, weltbedrohlichen Erfindungen weiter geht. Man darf sich aber auf ein Pärchen Carter/Allison freuen, denen man dies einfach gönnt. Außerdem darf man gespannt sein, was aus dem Dreiecksgespann Zane, Jo und Zoe wird. Außerdem würde ich mich persönlich auch freuen, wenn es erneut eine Storyline gibt, die mehrere Episoden, also am besten den gesamten zweiten Teil der Staffel, umfasst (die kommende Weihnachtsfolge mal ausgenommen).

Fazit

Diese Episode ist sehr ordentlich und in gewisser Hinsicht ein Abschluss der ersten Staffelhälfte. Dass es nicht in jedem Moment komplett nachvollziehbar gewesen ist, bleibt ein Manko, aber die Spannung in der Episode, die gefälligen Entwicklungen und die Aussicht auf den zweiten Teil der Staffel machen das auch vergessen.

Emil Groth - myFanbase

Die Serie "Eureka - Die geheime Stadt" ansehen:


Vorherige Review:
#4.08 Akte Ex
Alle ReviewsNächste Review:
#4.10 Stille Stadt, heilige Stadt

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Eureka" über die Folge #4.09 Wir sehen uns wieder diskutieren.