Bewertung

Review: #4.10 Stille Stadt, heilige Stadt

Foto: Salli Richardson-Whitfield, Eureka - Die geheime Stadt - Copyright: 2012 Universal Pictures
Salli Richardson-Whitfield, Eureka - Die geheime Stadt
© 2012 Universal Pictures

Es weihnachtet sehr in Eureka und wie es sich für eine ordentliche Comedy-Serie gehört, wird man als Zuschauer auch sofort mit einem speziellen Intro überrascht. Das steigert die Vorfreude enorm.

Der Weihnachtsmann

Die winterliche Kleinstadtidylle wird vom Weihnachtsmann gestört. Es gibt ihn also doch? Naja, die Frage bleibt offen, auch wenn sie aus wissenschaftlicher Sicht eigentlich beantwortet ist. Doch Taggart untersucht das Phänomen genauer und fliegt mit seiner Konstruktion durch die Gegend, um alles nachzustellen. Irgendwie gibt es in Eureka ja eigentlich nur verrückte Erfindungen, wenn es aber komplett abgedreht werden soll, zaubert man einfach Taggart aus dem Sack. Der Vorteil ist, dass diese Episoden dadurch immer aufgelockert werden. Der Nachteil ist, dass es relativ willkürlich wirkt und der Gesamtzusammenhang auf der Strecke bleibt. Für die Episode bringt er also wieder Schwung und sein Schlitten soll ja auch am Ende ein wichtiger Bestandteil der Rettung sein. Ansonsten bleibt es allerdings eher blass um ihn. Entweder kommt er wieder richtig zurück und bekommt auch eine Storyline, in der er mehr als nur der verrückte Professor vom Dienst darstellt, oder sie sollten sich mal überlegen, ob solche Episoden nicht auch anders gelöst werden können. Er soll ja nicht in jeder Episode zu sehen sein, aber etwas konstanter wäre mir lieber.

Das perfekte Geschenk

Die Highlights bilden dann auch andere Abschnitte. Da wäre zum Beispiel die Suche nach dem "Secret Santa", der die einzelnen Charaktere mit den perfekten Geschenken glücklich macht. Ich hatte ja lange Zeit vermutet, dass S.A.R.A.H. irgendwie die Möglichkeit hat und der Secret Santa ist. Dass es dann schließlich Jo ist, finde ich eine wirklich gelungene Lösung. Sie ist erstens überraschend gewesen und passt zweitens einfach wunderbar auf diesen Charakter, der nach außen ja häufig hart und distanziert wirkt, sich aber mit der Zeit immer häufiger als emotionaler Mensch gezeigt hat. Da passt die insgeheime Sehnsucht nach Zuneigung an Weihnachten und die Freude am Schenken wirklich sehr gut. Die Geschenke waren auch wirklich passend wie die Faust aufs Auge. Da sie dann auch am Ende für Carter ein wirklich tolles Geschenk findet, der seinen Weihnachsfrust dadurch besser handhaben kann, ist dieser Teil der Geschichte gelungen abgeschlossen. Obwohl es immer nur kurze Momente waren, ist es doch sehr emotional gewesen und besonders der Abschluss wusste mit der Grundaussage, dass Carter im Prinzip Zuhause ist, weil die Menschen, die ihn lieben, um ihn versammelt sind, zu überzeugen. Das war zwar auch sehr kitschig, aber an Weihnachten ist das erlaubt, also auch in dieser Weihnachtsepisode. Ich fand es übrigens auch sehr schön, dass die Episode in das Erzählen einer Geschichte von Carter eingebettet wurde. Auch das sorgte für weihnachtliche Stimmung.

Eine Frage der Perspektive

Die weihnachtliche Bedrohung ist zunächst ein seltsamer riesiger Eiskristall und die elektromagnetische Abschirmung der Stadt. Man hat eine ganze Weile überhaupt keine Ahnung, was vor sich geht, bis es endlich aufgelöst wird. Die Stadt schrumpft. Eine witzige Idee, die sicherlich so ein wenig an "Der Grinch" angelehnt ist, wo die Geschichte in einer Schneeflocke stattfindet. Hier nutzt man die durcheinander geratenen Größenverhältnisse, um ein paar amüsante Momente zu inszenieren. Besonders als die Weihnachtskugel (wo auch immer die hergekommen ist) wie ein riesiger Stein die Straßen unsicher macht, musste ich doch ordentlich grinsen. Hier wäre eigentlich noch viel mehr möglich gewesen. Riesige Schneeflocken, Tannenzapfen etc. Eigentlich schade, dass man damit nicht noch mehr gespielt hat, das hätte der Episode noch deutlich mehr Humor verleihen können.

Fazit

"Eureka" gelingt eine schöne Weihnachtsepisode, die man um die Feiertage herum immer wieder schauen kann. Das Potenzial wurde aber für meine Begriffe mal wieder nicht ganz ausgenutzt.

Emil Groth - myFanbase

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