Review: #4.11 Abgehoben

Wenn sich zwei Charaktere versehentlich ins Weltall katapultieren und mehrfach um ihr Leben kämpfen müssen, dann hat man entweder komisch geträumt oder eine Episode "Eureka" geschaut. So eine skurrile Idee kann man eigentlich nur dort umsetzen. Doch das ist ja nicht die einzige gewesen.

Hochzeit

Die Episode fing gleich mal mit einer geplanten Hochzeit an und die Inszenierung war natürlich so, dass man kurzzeitig den Eindruck hatte, Carter würde Allison heiraten. Das wäre natürlich ein absurd großer Sprung gewesen. Es stellte sich auch gleich als bewusste Irreführung der Autoren heraus, denn eigentlich sollten Andy und S.A.R.A.H. heiraten, doch letztere hat kalte Füße bekommen und sich dann doch nicht getraut. Mit diesem überaus witzigen Einstieg ist man sofort wieder in der Serie angekommen. Zwei Computer heiraten zu lassen, wobei der eine ein Roboter und der andere ein Haus ist, muss man erst mal bringen. Sprüche wie "Ihr seid doch wie füreinander gemacht" durften da natürlich nicht fehlen und sorgten für allgemeine Heiterkeit. Dass S.A.R.A.H. dann auch noch absurderweise argumentiert, keine Hausfrau sein zu wollen, setzte der Geschichte noch die Krone auf. Andy verzog sich mit Liebeskummer und wird schließlich mit dieser Erklärung sogar etwas aufgemuntert. Es lag immerhin nicht an ihm. Als er zu seinem kurzen Monolog ansetzt, musste ich noch mal herzlich lachen. Goldener Abschluss war dann die Einigung, dass man sich doch eine Tür offen halten könne. Ein überaus witziger und unterhaltsamer Part, der einfach rundum Spaß gemacht hat. Das darf gerne im Laufe der Staffel noch mal aufgegriffen werden.

Testobjekte

Der inhaltliche Schwerpunkt lag bei Fargo und Zane, die es geschafft haben, sich ins All zu schießen. Fargo hat etwas Star Wars gespielt und Zane wollte seinen Drang nach Erklärungen bei Fargo befriedigen, weil Jo ihm einfach nichts sagt. Zanes Panik im All war zunächst herrlich, während Fargo mit einer Mischung aus unbegrenzter Begeisterung und kontrollierten Arbeiten die Lage zunächst rettet. Der ungeplante Raketenstart sorgte in Eureka natürlich für große Verwirrung und das Protokoll erfordert, die Rakete bzw. Kapsel abzuschießen, da sie auch noch auf die ISS zufliegt. Fargo und Zane kommen also mehrmals nur ganz knapp mit ihrem Leben davon. Irgendwie wusste man ja, dass es bestimmt gut ausgehen wird, aber es wurde schon sehr spannend gemacht. Erst Carters Last-Minute-Rettung, dann das Manöver, der knappe Sauerstoff und dann ein ziemlich abgefahrenes System der Rettung mit Überlichtgeschwindigkeit und einem Auffangschild. Beide Systeme wurden noch nie probiert, beide waren noch zu reparieren und die Zeit rannte. Auf dem Boden bestand zudem noch ein Energieproblem. Eine große Fülle von Stolpersteinen also, die die Geschichte wirklich spannend gemacht haben, auch wenn die Gewissheit eines bestimmt guten Ausgangs vorhanden war. Die Episode war dadurch aber enorm kurzweilig, weil so viel passiert ist. Auch das war also zu voller Zufriedenheit, zumal auch der ein oder andere Dialog noch gelungenen Humor hatte.

Beziehungen

Nebenbei hat sich auch ein wenig auf der Beziehungsebene getan. Carter und Allison hatten den Disput, dass Allison als Chefin immer distanziert ist, was Carter zwar mit Witzen überspielen wollte, aber es hat ihn schon gestört. Allison hat dann am Ende deutlich gemacht, dass es eben kompliziert ist. Die kleineren Dispute wurden also aus der Welt geräumt und man hat sich quasi noch mal endgültig darauf geeinigt, es miteinander zu probieren. Ich sage dazu nur "gut so!", denn nach langem Hin und Her haben sie es jetzt auch einfach mal verdient, eine Weile zusammen zu sein. Das tut der Serie auch gut, wenn man das Gezetere der letzten Jahre nicht weiterführt.

Viel wesentlicher war dann aber natürlich Zanes ständiges Nachhaken, weil er immer noch wissen will, warum Jo den Ring seiner Großmutter besessen hat. Das ist natürlich sein Recht und ich finde es schön, dass er es immer wieder probiert. Da er inzwischen gemerkt hat, dass auch Fargo irgendwas weiß, hat er sich da eigentlich den richtigen Mann zum Ausquetschen ausgesucht. Fargo hat ja versucht, sich dagegen zu wehren, aber in der Extremsituation ist ihm erst was rausgerutscht und da er dann regelrecht Mitleid mit Zane hatte und tief in seinem Inneren der Meinung ist, dass er die Wahrheit erfahren muss, hat er es ihm erzählt. Allerdings weiß man nicht genau, was er erzählt hat. Zane war jedenfalls so gemein und spricht Jo mit Jojo an, was für sie ein harter Schlag war. Da versucht sie, das Thema abzuschließen und aufzugeben, und dann kommt Zane ständig dazwischen. Ich finde aber, dass sich ein Happy End wieder etwas mehr abzeichnet. Das Paar war einfach zu süß und Zane scheint auch in diesem Universum an Jo interessiert zu sein. Diese Richtung darf also gerne weiter eingeschlagen werden. Das haben alle leidenden Fans des Paares verdient.

Nächste Geschichte

Für den zweiten Teil der Staffel gibt es natürlich auch wieder eine Storyline, die neben den Charakterentwicklungen den Schwerpunkt ausmachen soll. Hierfür dienten die letzten Minuten der Episode, in denen Fargo sich vor der Senatorin rechtfertigen muss. Sie verspricht ihm eine komplizierte Zeit. Mehr erfährt man nicht. Das kann alles und nichts bedeuten. Wird das Budget gekürzt oder soll Fargo insgeheim ein Projekt für die Regierung durchführen, wovon aber niemand etwas erfahren darf? Es sind alle Türen offen und so muss man sich natürlich die nächste Episode anschauen, um mehr zu erfahren. Auch das ist also gelungen.

Fazit

Die Autoren von "Eureka" wissen wirklich, wie man nach einer Ausstrahlungspause die Zuschauer sofort wieder in ihren Bann zieht. Mit einer ordentlichen Portion Humor, viel Spannung und einigen interessanten Entwicklungen war das eine großartige Episode.

Emil Groth - myFanbase

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