Bewertung

Review: #4.16 Milben und Kraniche

Foto: Salli Richardson-Whitfield, Eureka - Die geheime Stadt - Copyright: 2012 Universal Pictures
Salli Richardson-Whitfield, Eureka - Die geheime Stadt
© 2012 Universal Pictures

Nachdem Allison quasi gerettet ist, widmet sich Eureka wieder dem Alltag und dem Großprojekt Weltraummission. Und Alltag bedeutet in Eureka eigentlich immer Chaos und höchste Bedrohung. Dieses Mal muss bei GD selbst der Alarm ausgelöst werden.

Baugehilfe mit eigenen Ambitionen

Es gibt schon sehr raffinierte Erfindungen, die in Eureka das Leben eigentlich ungeheuer erleichtern. Diese Käfer, die in Windeseile so ziemlich alles bauen können, was sie wollen, sind jedenfalls ein Traum eines jeden Ingenieurs. Zumindest solange die Käfer das machen, was sie sollen. In dieser Episode entwickeln die Käfer ein Eigenleben und legen damit ganz GD lahm, weil sie sich ihr Material besorgen, indem sie es woanders abbauen. Ein ganz normales biologisches Prinzip. Bei der Geschichte ging es dann auch nicht wirklich darum, herauszufinden, was eigentlich vor sich geht, sondern sich schnell zu überlegen, wie man das alles unterbinden kann. Trotz einiger Schwierigkeiten verlief der Part dann recht stringent darauf hinaus, dass Carter wieder der Retter in der Not sein wird, und dass auch der andere wichtige Part der Episode, die Testgruppe, involviert wird. Wirklich spektakulär war das insgesamt nicht. Es war nett und insgesamt recht kurzweilig, ich glaube aber, dass mich an der Episode insgesamt gestört hat, dass man sich ausschließlich bei GD befunden hat und draußen gar nichts passiert ist. Da fehlte irgendwie was.

Stresstest

Für die wichtigen zwischenmenschlichen Momente war die Gruppe Jo, Fargo, Parrish und Holly zuständig, die überraschenderweise von Zane ergänzt wurde. Eigentlich war der Teil wirklich gelungen, aber ich bin doch immer jemand, den es stört, wenn das ein oder andere Konstrukt dann doch zu offensichtlich ist. Dass also ausgerechnet diese vier Personen den Test gemeinsam durchführen sollen, ist in Anbetracht der Anzahl an Bewerbern doch arg seltsam. Für die Episode und die Charaktere ist es aber natürlich praktisch. Vor allem das Duell von Parrish und Fargo um Holly war dabei sehr witzig, wenn dann letztlich doch sehr einseitig, weil sich Parrish in dieser Episode vollkommen disqualifiziert hat. Sein egoistischer Charakterzug ist hier eigentlich zu stark zum Tragen gekommen. Unter normalen Umständen hätte selbst er mitbekommen müssen, dass ein anderes Verhalten angebracht gewesen wäre. Die Übertreibung hat also seinen Zweck erfüllt und für Witz gesorgt, ging mir aber auch einen Tick zu weit.

Ansonsten stellten Zane und Jo natürlich wieder einen Schwerpunkt dar. Jo ist wieder in erster Linie genervt, doch eigentlich merkt sie , wie sehr sie ihn doch liebt. Als dann am Ende der Episode die überfällige Möglichkeit eröffnet wird, dass Zane erstens doch zum Titan fliegen könnte, zweitens aber auch sonst alle Türen in seinem Leben offen stehen, dämmert es Jo, was das für sie bedeuten könnte. Ich mag bei der Storyline wirklich, dass es sich so ewig hinzieht und eigentlich nicht wirklich vorwärts geht. Das verdeutlicht sehr gut, wie sehr Jo mit sich und ihren Gefühlen zu kämpfen hat. Außerdem ist es eben auch ein langer Weg zum Glück. Jetzt sollte Jo sich aber langsam mal entscheiden. Da es auch langsam in Richtung Staffelfinale geht und man doch erwarten darf, dass diese große Story damit auch ihren Höhepunkt erreicht, ist es nur logisch, dass Jo jetzt in die Enge getrieben wird. Ich bin gespannt, was sich die Autoren ausgedacht haben, denn so sehr ich mir ein Happy End wünsche, so unsicher bin ich mir auch, ob ich es wirklich bekommen werde.

Kleinigkeiten

Neben den zwei großen Handlungssträngen gab es noch ein paar wenige Kleinigkeiten, die man unbedingt erwähnen sollte. Da wäre zunächst der Umgang mit Allison, die in ihren Alltag zurück will, von allen Seiten aber misstrauisch beäugt und mit Samthandschuhen angefasst wird. In erster Linie waren das Momente zum Füllen von Lücken und da sich auch all diese Szenen bei GD abspielten, fehlte mir die Abwechslung, was aber bei mir hängen geblieben ist, soll vielleicht auch wichtig sein. So ganz ist die Sache mit Beverly nämlich bestimmt noch nicht ausgestanden und bei GD kann man nicht vorsichtig genug sein. Es zeigt sich aber eben auch, dass GD ohne Allison aufgeschmissen wäre. So ist sie entscheidender Bestandteil der Rettung und wieder sehr überzeugend in ihrem Element. Entsprechend ist es nur logisch, diesen besonderen Umgang mit Allison nicht über mehrere Episoden hinzuziehen, sondern hier auch schon wieder abzuschließen.

Ein anderes sehr wichtiges Ereignis leiten Henry und Grace in dieser Episode ein. Sie sind immer noch verzweifelt dabei, eine Möglichkeit zu suchen, beide zum Titan fliegen zu können (oder zumindest auf der Bewerberliste zu bleiben). Doch es gibt Wichtigeres im Leben und weil die Beiden in dieser Konstellation auch keine einfachen Monate hatten, macht Grace Henry spontan einen Heiratsantrag, im Prinzip der erste, offiziell ist es nur eine Erneuerung, was den romantischen Effekt aber nicht abmildert. Für mich kam der gesamte Antrag allerdings überraschend, weil nach anfänglich sehr vielen schönen Szenen bei den Beiden eine Routine eingekehrt ist, die nicht mehr vermuten ließ, dass man mit der Storyline überhaupt noch etwas vorhaben könnte.

Fazit

Auch diese Episode hat ihre Macken und man wird das Gefühl nicht los, dass die Serie gerade so ein bisschen durchhängt. Da es sich aber Richtung Staffelfinale bewegt und noch einige Geschichten weiterentwickelt werden müssen, bin ich für die kommenden Episoden optimistisch.

Emil Groth - myFanbase

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