Bewertung

Review: #3.10 Schlechtes Gewissen

Ganz ohne Konflikte kann die Beziehung zwischen Amy und Ephram wohl doch nicht auskommen, obwohl doch alles bisher so schön gewesen ist. Auch bei Andy bahnen sich Probleme an, auch wenn er in dieser Folge alles versucht, diese aus dem Weg zu räumen. Und Hannahs geheimnisvolle Vergangenheit scheint endlich zu einem interessanten Teil der Serie zu werden. In dieser Folge werden also gleich drei Handlungsstränge eingeleitet, die alle mehr oder weniger tragisch enden könnten. Ob sich alle diese Wendungen auch langfristig auf den Verlauf der Serie auswirken werden, bleibt abzuwarten.

Joe Lies!?

Es sollte wohl eher heißen "Ephram Lies!", denn nichts anderes ist mir in den Sinn gekommen, als diese Episode eingeleitet wurde. Das Thema Madison hat schon immer nur für Probleme gesorgt und so soll es auch hier nicht anders sein. Jedoch hatte ich immer angenommen, dass die Beziehung mit Amy nun ein deutlich reiferes Stadium erreicht hat. Dennoch verspürt Ephram die Notwendigkeit, sie anzulügen, um auf Madisons Konzert gehen zu können, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Schließlich hatte ich immer den Eindruck, dass er in der Beziehung mit Amy nun viel glücklicher ist, als er es mit Madison je war. Er hat nun dass, was er von Anfang an wollte, also warum sollte er dabei etwas riskieren?

Brights Einfluss auf diese Sache ist zwar maßgebend, aber dennoch unverständlich. Zwar haben die früheren Freunde damals auch immer über Ephrams Frauenprobleme reden können, jedoch betrifft es nun Brights "kleine" Schwester und die sollte er doch eher in Schutz nehmen. Stattdessen drängt er Ephram dazu, Amy anzulügen und bringt die Beziehung fast schon bewusst in Gefahr. Vielleicht ist es ja auch nur ein verzweifelter Versuch, die Freundschaft zwischen den beiden Jungs wiederzubeleben, aber dafür geht er ein ganz schönes Risiko ein.

Dass die Lüge früher oder später ans Licht kommt, war ebenfalls abzusehen und Amys Ärger darüber ist mehr als gerechtfertigt. Schließlich fand ich Ephrams Grund für das mögliche Wiedersehen mit Madison alles andere als nachvollziehbar. Es scheint, als hätten selbst die Autoren nicht recht gewusst, warum sie den Plot überhaupt so eingefädelt haben. Somit wirkt dieser ganze Handlungsstrang ziemlich schlecht durchdacht und dient wohl nur dem Zweck die Beziehung zwischen Amy und Ephram etwas interessanter zu gestalten. Natürlich sollte auch Madison wieder ins Gespräch gebracht werden, da die Story rund um ihre Schwangerschaft immer noch ein offenes Ende hat, aber das hätte man dennoch geschickter lösen können.

Huntington

Die Freundschaft zwischen Amy und Hannah scheint sich derweilen weiterhin in eine positive Richtung zu entwickeln. So tragisch die Nachricht um Hannahs kranken Vater auch ist, finde ich es dennoch gut, mehr über ihren Hintergrund zu erfahren. Denn trotz ihrer Schüchternheit und Zurückhaltung, merkt man in Momenten wie diesen, dass doch deutlich mehr Potential in ihr steckt. Das zeigt sich vor allem durch ihre Haltung, die sie gegenüber der Krankheit ihres Vaters hat, die sie ja möglicherweise auch haben könnte. Amys freundschaftliches Engagement bei dieser Sache ist zwar nachvollziehbar und auch abzusehen, jedoch von Anfang an auch gegen den Willen ihrer Freundin. Dabei hätte ich eher gedacht, dass sie es versteht, wenn man trotz schwerer Schicksalsschläge nicht bemitleidet werden möchte. Da die beiden Freundinnen jedoch über alles miteinander reden können, sei ihr das verziehen.

Farbenspiel

Was sich zwischen Andy und Amanda schon in den letzten Folgen angebahnt hat, scheint sich jetzt zu intensivieren, doch Andy geht erstaunlich professionell mit der Situation um. Anstatt sich von seinen Gefühlen treiben zu lassen, zügelt er sie, indem er sich entscheidet, John nicht weiter zu behandeln. Dass er Harold quasi darin involviert, hat mich dann doch etwas überrascht. Es zeigt, dass ihre Freundschaft immer persönlichere Züge annimmt. Trotz aller Bemühungen war jedoch von Anfang an klar, dass die Unterdrückung ihrer Gefühle nicht so einfach wird. Es ist jedoch mehr oder weniger Amanda, die den Impuls dazu gibt, da sie Harolds Hilfe ablehnt und somit Sorgen und Schuldgefühle bei Andy auslöst. Was genau ich von der Entwicklung dieser Beziehung halten soll, kann ich noch nicht sagen. Es könnte voller vorhersehbarer Probleme enden oder vielleicht doch noch einen interessanteren Lauf nehmen. Schließlich hat sich die Beziehung zwischen Andy und Amanda so langsam und seicht angebahnt, dass es schade wäre, diese nun auf einen Schlag zu einem lästigen Problemfall werden zu lassen.

Fazit

Der komplette Handlungsstrang rund um Ephram bildet wohl die größte Schwäche dieser Folge. Dafür dass es wahrscheinlich schwerwiegende Auswirkungen haben wird, wurde es einfach viel zu banal und willkürlich in die Wege geleitet. Dennoch hat diese Episode in Bezug auf Hannah und ein bisschen auch auf Andy, einige interessante neue Entwicklungen zu bieten, die einen weiterhin neugierig auf den Verlauf der Handlung werden lassen.

Laura Kulik - myFanbase

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