Bewertung

Review: #4.01 Liebestaumel

Huch, was war das für ein Prolog? Er versprach sehr viel und ich war sehr gespannt, wer denn heiratet, da man alle zeigte, die bei den Vorbereitungen halfen, nur das Brautpaar nicht und auch nicht erwähnte, wer heiratet. Als ich dachte, ich werde jetzt aufgeklärt, wurde die Zeit um eine Woche zurückgespult und ich war genauso schlau wie vorher.

Geschwisterliebe

Delia und Andy sind in der Küche und er erfährt, dass sie ihren Bruder zu der Hochzeit eingeladen hat. Dass Ephram den Kontakt zu seiner Schwester hält und ihr schon seit geraumer Zeit Postkarten schickt, und sie somit seine Adresse wusste, finde ich zwar sehr nett und anständig von ihm, doch Andy gegenüber unfair. Schließlich ist er sein Vater und nicht nur er hat Fehler gemacht, sondern auch Ephram. Andy überspielt wie so oft seine Enttäuschung, ist aber gleichzeitig froh, dass Delia Kontakt zu ihrem Bruder hat, was ihn wiederum auszeichnet. Doch als er meint, sie solle sich nicht zu große Hoffnungen machen, fand ich das Delia gegenüber unfair, schließlich ist Ephram für sie etwas Besonderes und wie sagt man so schön: Die Hoffnung zuletzt.

Drei ist einer zu viel.

Dass Andy bis über beide Ohren in Nina verliebt ist, weiß man spätestens seit ihrem Kuss im Finale der 3. Staffel. Es tut einem allerdings beim Zusehen weh, wie es ihm fast das Herz zerbricht, als er sie mit Jake zusammen sieht. Jake bleibt mir ein Dorn im Auge und er kann sich natürlich keine spitzen Bemerkungen verkneifen, als Nina ein Blick zu Andys Haus wagt, und fragt, wo Andy sich versteckt. Als bei den Abbotts ein Abendessen mit Freunden und Neuzugängen, laut Harold, stattfindet, erfährt der Zuschauer endlich, wer in einer Woche heiratet: Irv und Edna. Auch dort wird Andy mit seinen Gefühlen für Nina konfrontiert, schließlich sitzt er neben ihr, und als er mit ihr anstoßen will, distanziert sie sich von ihm, was ich äußert arrogant und sogar kindisch für eine erwachsene Frau hielt. Sie liebt Andy ebenfalls, gesteht sich diese Gefühle jedoch nicht ein und das macht die ganze Sache nur noch schlimmer, vor allem für Andy. Er tut mir verdammt leid. Nina misstraute Jake in letzter Zeit und ich frage mich, warum hat sie den Kuss in #3.22 Wo dein Herz schlägt erwidert, wenn sie sich jetzt so herablassend verhält? Will sie damit etwas bezwecken oder geht Liebe jetzt neuerdings durch das Gehirn und nicht mehr durch den Magen?

"Da warst du noch nie?"

Emily VanCamp gefällt mir mit ihrer neuen Frisur in dieser finalen Staffel sehr gut. Amy ist wegen ihrer Mam im Krankenhaus und erfährt, dass Reid, der im Krankenhaus arbeitet und ein Collegestudent ist, bald die Klinik verlässt, weil die Uni wieder anfängt und er noch keine Bleibe gefunden hat. Amy will Reid als Freund natürlich nicht verlieren und macht ihm deshalb "ohne Hintergedanken" den Vorschlag, zu Bright zu ziehen. Als Reid jedoch fragt, wo Everwood überhaupt läge und Amy etwas erschrocken zurückfragt, ob er noch nie dort gewesen war, musste ich schon lachen und konnte auch nicht mehr aufhören, als Amy versuchte, Everwood zu beschreiben.

Mutter-Tochter-Beziehung

Amy übertreibt es mit ihrer Fürsorge für ihre Mutter. Rose geht es auf einer Art besser als ihr, denn Amy behandelt sie wie ein Baby und das auf eine anstrengende Weise, dass Rose einem nur leidtut. Hätte nur noch gefehlt, Amy fängt an, mit ihrer Mutter in Babysprache zu reden! Dann wäre ich sicher ausgeflippt… Was Rose jetzt am meisten hilft, ist, wenn sie wie jeder andere behandelt wird. Wenn Amy so weitermacht, verliert Rose noch ihr Selbstbewusstsein und Amy den Respekt vor ihrer Mutter. Als Amy jedoch ihrer Mam verbot, etwas zu sagen, weil sie etwas von der Schwester wissen wollte, fand ich das ziemlich übertrieben. So verhält sich keine Tochter. Mir kommt es so vor, als ob sie die Kontrolle über Rose übernehmen oder etwas beweisen möchte. Das könnte aber dazu führen, dass sie durch ihre Kontrolle ihre Mutter langsam verliert. Hat Amy plötzlich einen Mutterkomplex oder warum lässt sie nicht einmal ihren Bruder Rose ins Krankenhaus fahren? Sie war doch früher nicht so drauf. Ihr Verhalten, alles durchsetzen zu wollen, das macht mir richtig Angst. Dabei wäre Bright gerne gefahren, weil seine Mutter sich gerne mit ihm unterhalten hätte. Wenn Amy das nur tut, damit sie Reid sehen kann, finde ich das geschmacklos, eigensinnig und unangebracht. Sie ist nicht die Einzige in der Familie, die sich um Rose sorgt.

Schließlich kommt es zu einem Gespräch zwischen Mutter und Tochter und Rose möchte erfahren, warum Amy nicht in einem Wohnheim ist. Amy ist natürlich der Meinung, Rose nimmt die Hilfe ihrer Tochter nicht gerne an und hält sich für einen Samariter. Als Rose das unerwartet bestätigt, fällt Amy fast die Kinnlade herunter und sie erfährt, wie Rose die Sache sieht, nämlich, dass Amy ihre Mutter wie ein rohes Ei behandelt und bevormundet, was Amy sofort bestreitet, was ich auch erwartet habe. Ich fand es von Rose mutig, Amy die Meinung zu sagen, denn sie weiß, Amy tut das alles nur, um ihren Vater etwas zu beweisen, da sie schon immer Papas Liebling war. Doch das hilft Rose nicht weiter und fördert ebenso nicht ihre Heilung. Als sie das geklärt haben, kommen sie sich etwas näher, was ich als einen guten Abschluss dieses Gespräches fand. Amy gesteht, dass sie wirklich hier sein will und Rose, dass sie Schuldgefühle hat, weil Amy ihren Traum für sie aufgab. Sie sehen ein, dass sie nicht gerade gut miteinander reden können. Es ist traurig, dass erst ein Mensch erkranken muss, damit sie das erkennen und jetzt versuchen, sich zu ändern. Vor allem aber, weil es den Eindruck hinterließ, Amy und Rose hätten sich in den vergangenen Jahren nie viel zu sagen gehabt, dabei sollte die Mutter für jedes Kind ein Ansprechpartner sein.

Die Liebe und was aus ihr wurde.

Dr. Abbott hatte heute mal wieder seinen witzigen Tag und will Andy mit poetischen Gedichten aufheitern, was allerdings gar nicht gelingt, und Nina spricht sich bei Edna aus. Bei Abbott siegt dann schließlich doch die Neugierde, weil er wissen will, was zwischen Andy und Nina vorgefallen ist. Derweil erzählt Nina Edna, dass Andy sie geküsst hat, erwähnt allerdings nicht, dass sie den Kuss erwiderte, weiß aber noch genau, dass er sechs Sekunden gedauert hat. Wie sagt man so schön, verstehe einer die Männer, doch in diesem Fall wohl eher die Frauen!

In einem Rückblick erfährt der Zuschauer, dass Nina tatsächlich den ganzen Sommer nicht in Everwood war, weil sie mit Jake auf Hawaii war, sich vorher aber noch von Andy verabschiedete. Ich fand die Szene hinreißend und fast zum Heulen, als er sie bat, nicht zu fliegen und bei ihm zu bleiben. Ihre Entscheidung zu fliegen, obwohl sie Jake nicht liebt (Oder vielleicht zwei Männer liebt?), kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Andy redet sich immer alles schön, dass man beim Zusehen fast verzweifelt, doch wie man bei den Abbotts gesehen hat, machte sich Nina wie versprochen auf Hawaii ihre Gedanken und weist Andy nun ab. Das war's also? Der Abstand zu Andy tat ihr vielleicht gut, doch ihre Gefühle kann sie nicht einfach so ignorieren. Nina gab Andy das Versprechen, sich zu melden, doch angerufen hat sie nie. Entweder spielt sie mit ihm ein wirklich mieses Spiel oder hat einfach nur Angst, zu ihren Gefühlen zu stehen.

Harold und Edna hören zu.

Während sich Nina bei Edna ausspricht, erfährt man, wie es ihn ihr aussieht, denn im Urlaub konnte sie weder schlafen noch essen. Also geht die Liebe doch den Magen! Doch warum kann sie Jake nicht verlassen? Weil er alles für sie aufgegeben hat? So etwas kommt vor und sie ist nicht die erste Frau, für die ein Mann alles aufgab. Es war eine faire Geste von Jake, doch wenn ich den Mann, mit dem ich zusammenlebe, nicht mehr lieben würde, dann könnte ich auch nicht mehr mit ihm zusammenleben. Dieses Szenario hatte ebenfalls etwas Lustiges, als sich Edna und Nina anfangen zu betrinken und plötzlich meint Nina, Andy hätte ihr Leben zerstört, weil er nicht mehr mit ihr redet und mit Delia nach Mexico abgehauen ist. Von Edna fand ich es super, dass sie Nina beistand, aber ihr nicht Recht gab, sondern beiden diplomatisch zur Seite stand. Als Andy und Nina anfangen, dem anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben, wirkte die Storyline wirklich langsam sehr kindisch.

Während sich Nina bei Edna ausheult, tut Andy das bei Harold, der ihm auch gleich ein paar Ratschläge gibt. Er macht ihm klar, dass er sich ebenfalls kindisch verhält, wenn er Nina meidet und nicht mit ihr spricht. Der Brüller war, als Abbott Andy auffordert, endlich zu Nina zu gehen, Andy aber mürrisch antwortet, er hätte keine Lust, was wie eine trotzige Kinderreaktion herüberkam, sich aber witzig anhörte.

Die Aussprache

Oh mein Gott, anstrengender geht's nicht! Ich meine, Nina hat Andy doch wirklich enttäuscht und die sieht das nicht ein, auch nicht als Andy ihr sagt, dass er auf ihren Anruf gewartet hat. Sie wirft ihm vor, er wäre ihr aus dem Weg gegangen, doch hat sie das nicht ebenfalls gemacht oder habe ich während der Folge geträumt? Außerdem zu behaupten, Andy wäre jämmerlich, das war mir zu hoch und langsam fing Nina an, mich zu nerven. Was erwartet diese Frau? Ich weiß außerdem nicht, warum sich Andy für alles entschuldigt hat, schließlich hat sich Nina aus dem Staub gemacht und er erst, als sie nicht angerufen hat. Allerdings fand ich es anständig von ihm, ihr an den Kopf zu werfen, dass sie nie ehrlich zu ihm war. Ninas Ausreden sind einfach lächerlich und ihr Versuch, Andy ein schlechtes Gewissen einzureden, da er genug Chancen hatte, war sehr billig.

Dass Nina sich letztlich doch für Jake entscheidet, hat mich ziemlich umgehauen. Gerechnet habe ich nicht damit. Natürlich freut sich Andy für sie, doch wer kauft ihm das ab? Ich nicht. Des weiteren, wie kann sie behaupten, Andy hätte keine Gefühle sie und liebt sie nicht? Über die Gefühle anderer zu urteilen, würde ich an Ninas Stelle lassen. Niemand kann in die Seele eines anderen sehen, und da Brown ein sehr verschlossener Typ ist, vor allem was die Liebe angeht, in diesem Fall erst recht nicht. Von einem Moment zum anderen sind beide wieder Freunde, was mir wirklich zu schnell ging, doch was tut man nicht alles, um seiner Liebsten nahe zu sein? Naja, ich gebe die Hoffnung für beide nicht auf. Es gibt schließlich noch einige Folgen bis zum Serienfinale. Schließlich sind wir auf der Hochzeit und wir sehen Andy und Nina tanzen, aber auch Jake, wie er vor Eifersucht kocht. Für mich sind Nina und Andy einfach das perfekte Traumpaar. Dass da noch einige Hahnenkämpfe um Nina stattfinden werden, lässt sich stark vermuten.

Heimkehr

Ephram ist zurück! Doch so richtig gefreut hat sich nur seine Schwester Delia, während Andy und Amy ihn verdutzt ansahen und mit ihren Gefühlen und Gedanken noch bei Nina und Reid waren. Hauptsache auf die kleine Schwester ist Verlass! Was sollte auch noch Großartiges passieren, denn Ephrams Rückkehr war eine Art Cliffhanger?

Fazit

Es war ein guter Staffelauftakt der 4. Staffel, der überzeugte. Wie der Titel bereits verrät, waren einige der Charaktere im Liebestaumel und jeder ging damit anders um. Die Jugend eher verrückt und die Erwachsenen mit Eifersucht, sehr viel Streit und Drama. Trotz dieses Hin und Hers gab es doch mehr amüsantere Momente, selbst die Augenblicke zwischen Andy und Nina waren lustig, weil ihr Verhalten oft so kindisch war, dass es mir teils auf die Nerven ging, dann wiederum komisch war. Dazu Brights Suche nach einem Nachmieter und seine und Amys Reaktion, als sie erfahren, dass Reid schwul ist. Die Dialoge zwischen Dr. Abbott Jr. und Dr. Brown liebe ich einfach, denn sie sorgen immer für Unterhaltung, so wie auch in dieser Folge, als Abbott versuchte, Brown zu helfen.

Die Highlights dieser Episode waren für mich dennoch zwei kurze Storylines: Die Hochzeit, auch wenn sie nicht so thematisiert wurde, als Edna und Irv ihre Reden hielten und Irv es nicht mehr aushielt, die Zeremonie unterbrach und Edna unter Tränen küsste. Hätte man die Hochzeit die ganze Folge thematisiert, wäre sie langweilig geworden. Dazu Ephrams Rückkehr, von der man auch nicht viel sah, aber es freut mich, dass er wieder in Everwood ist. Ich bin gespannt, ob sich Amys und Roses Vorsatz, sich zukünftig alles zu sagen, anhält, und wie es mit Andy und Nina weitergeht.

Dana Greve - myFanbase

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