Moon
"Ich hab es mir anders überlegt. Ich fliege nicht zur Erde, du wirst es tun." - "..." - "Das wolltest du doch schon die ganze Zeit."
Inhalt
Astronaut Sam Bell (Sam Rockwell) steht kurz vor dem Ende seines Dreijahresvertrags mit Lunar. Er ist auf der dunklen Seite des Mondes, wo er allein als Mechaniker den Abbau von Helium-3 überwacht. Zwei Wochen vor seiner Abreise beginnt Sam seltsame Dinge zu sehen und zu hören. Nachdem eine Routinekontrolle katastrophal schief geht, entdeckt er, dass Lunar ganz eigene Vorstellungen von seinem Verbleib hat. Als dann noch ein Doppelgänger auftaucht und die Firma einen bewaffneten Aufklärungstrupp schickt, wird Sam klar, dass seine Rückkehr zur Erde in Frage steht.
Kritik
Es war 2009, als der Regisseur und Drehbuchautor Duncan Jones von vielen Kritikern gelobt wurde für diese fast schon einmalige Science-Fiction-Produktion. Er tat mit dieser One-Man-Show für das Genre etwas Gutes, denn in den letzten Jahren schien es, als ob Science Fiction nur noch aus pompösen CGI-Effekten und gewaltigen Schlachten bestünde und weniger aus einer soliden und intelligenten Geschichte. Ganz zu schweigen von einigen blamablen schauspielerischen Darbietungen. Die einzige Ausnahme hierbei war wohl der Film "District 9" von George Lucas aus dem gleichen Jahr. Auch wenn "Moon" nicht einen solch großen kommerziellen Erfolg hatte, wie Lucas' Produktion, so hat er bei den Produzenten doch einen großen Eindruck hinterlassen. Jones übernahm so etwa die Regie von "Source Code" mit Hollywoodsternchen Jake Gyllenhaal, der leider nicht an diesen Film herankommt, was womöglich aber auch daran liegt, dass er nicht für das Drehbuch verantwortlich war.
Was "Moon" aber so besonders macht, ist das Widersetzen standardisierter Abfolgen und das Aufgreifen eines hochinteressanten Themas, welches die Menschheit sicherlich in den nächsten Jahrzehnten deutlich mehr tangieren wird, als es derzeit der Fall ist. Duncan hat sich nicht einfach etwas ausgedacht, sondern er hat Tatsachen für seine Story hergenommen und diese mit einem kleinen Psychodrama verbunden. Er spricht in dem Film über Helium 3, das vom Mond abgebaut wird, um die Menschheit mit Energie zu versorgen. Eine abstruse Vorstellung, die jedoch viel Wahrheit beinhaltet. Selbst bei der Namensfindung des Unternehmens, welches den Rohstoff abbaut, war er erfinderisch: "Lunar". Nicht nur im Englischen ein Begriff für den Mond, sondern in so gut wie jeder anderen Sprache auch und damit unverwechselbar.
In den Fokus seines Geschehens stellt er aber nicht den Mond, obwohl sehr schöne Aufnahmen entstanden sind, und nach all den Anhäufungen von Effekten und Animationen in den letzten Jahren, sie sehr beeindruckend wirken. Er stellt seinen einzigen Hauptdarsteller Sam Rockwell in den Mittelpunkt, bekannt aus Filmen wie "Betty Anne Waters" oder "Frost/Nixon" und dieses Jahr noch in dem Science-Fiction-Western "Cowboys & Aliens" an der Seite von Daniel Craig und Harrison Ford zu sehen.
In Moon bietet Rockwell zunächst eine reichlich durchschnittliche Leistung ab, da sein Charakter zunächst nicht viel herzugeben scheint, doch dies steigert sich immer weiter in Höhen, an die manche seiner Kollegen und Kolleginnen nie herankommen werden. Er spielt nicht nur eine Doppelrolle, sondern er spielt sie auch noch mit sich selbst und sein einziger Gesprächspartner ist ein Computer, welcher im Original im Übrigen von Kevin Spacey gesprochen wird. Diese Leistung wäre im Grunde noch vertretbar, wenn sie nicht hochemotional wäre und die Stimmungen immer wieder kippen beziehungsweise sich enorm unterscheiden. In der einen Rolle wirkt er immer zu abgelenkt und ein wenig psychisch verkümmert, da er schon zu lange alleine ist und Dinge sieht, die nicht existieren - und die andere Rolle ist kühn, denkt bei jeder Aktion genau nach und ist seelisch stabil. Insgesamt schafft das im Zusammenhang mit dem Drehbuch eine enorme Spannung, die bis zum Schluss nicht nachlässt, da der Zuschauer nicht anders kann, als mit dem Charakter mitzufiebern.
Fazit
Ein wunderbares Science-Fiction-Drama, das dank Sam Rockwell und Regisseur Duncan Jones zu etwas Einmaligem geworden ist und bis zur letzten Minute fasziniert.
Ignat Kress - myFanbase
02.06.2011
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: MoonVeröffentlichungsdatum (Großbritannien): 17.07.2009
Veröffentlichungsdatum (DE): 15.07.2010
Länge: 97 Minuten
Regisseur: Duncan Jones
Drehbuchautor: Duncan Jones, Nathan Parker
Genre: Science Fiction
Darsteller/Charaktere
Sam Rockwell
als Sam Bell
Kevin Spacey
als GERTY (Stimme)
Dominique McElligott
als Tess Bell
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