James Bond: Die Bondgirls

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Wer soll einem attraktiven Mann wie James Bond nur widerstehen, wenn er sich so charmant mit seinen berühmten Worten vorstellt? Das ist eine gute Frage, aber sie lässt sich auch andersrum stellen. Wie soll James Bond diesen Frauen nur widerstehen, die ihm bei jedem Abenteuer über den Weg laufen?

Genau, er widersteht nicht und so entstand der Mythos von den so genannten Bondgirls. Mit Namen wie Honey, Kissy, Christmas, Pussy, Domino oder Elektra spielen sie ihre Reize aus und verdrehen 007 den Kopf, oder sie erliegen seinem Charme. Meistens bringen sie Bond in Gefahr, oft gelangt er durch sie an Informationen, die er sonst nie bekommen hätte oder es sind weibliche Kolleginnen, die ihn bei seinem Auftrag unterstützen. Das ein oder andere Mal sind es auch die Gegnerinnen, die versuchen, es auszunutzen, dass James Bond auch nur ein Mann ist. Manchmal überleben sie das Abenteuer, manchmal geht es schlecht für sie aus.

Eins ist aber sicher: wenn es etwas gibt, was neben der Besetzung der Titelrolle für Gesprächstoff sorgt, dann sind es eben jene Frauen, die den James Bond Abenteuern eine gewisse Würze verleihen. Im Folgenden gibt es einen kleinen chronologischen Überblick über die "Ablenkungen" von 007.

Ursula Andress als Honey Rider in "James Bond jagt Dr. No" (1962)

Das erste und in manchen Augen bis heute beste Bondgirl war Ursula Andress in der Rolle der Honey Rider. Als Tochter des verschwundenen Meeresbiologen trifft sie auf der Insel des Dr. No auf James Bond. Nachdem sie beide von Dr. No gefangen werden, ist es natürlich an 007, erst sich und dann auch sie zu retten. Andress’ Leistung verschaffte ihr 1962 den schauspielerischen Durchbruch und es folgten Rollen in "Fun in Acapulco", "What´s New Pussycat? " und "Clash of the Titans". Die 1939 in Bern geborene Andress hat sicherlich einen maßgeblichen Anteil an dem heutigen Hype um die Bondgirls. Ihr fast schon legendärer Ausstieg aus dem Wasser ließ zahlreiche Pulsfrequenzen steigen und wurde oft versucht zu kopieren.

Daniela Bianchi als Tatjana Romanova in "Liebesgrüße aus Moskau" (1963)

Als Miss Universum des Jahres 1960 brachte Daniela Bianchi natürlich die besten Voraussetzungen mit um im zweiten James Bond Abenteuer die Seite des Agenten zu zieren. Ihre Rolle der Tatjana Romanova sah sie aber zunächst als Gegenspieler von 007. Sie sollte den Agenten in eine Falle locken und ihn somit beseitigen. Doch sie erliegt dem Charme James Bonds und verrät ihre Auftraggeber, die ihr das selbstverständlich übel nehmen. Gemeinsam mit Bond muss sie sich in der Folge einigen Angriffen widersetzen. Ihr reales Leben verlief dagegen unspektakulärer. Sie drehte zwar noch den ein oder anderen Film, zog sich aber dann heimlich still und leise aus dem Filmbusiness wieder zurück.

Honor Blackman als Pussy Galore in "Goldfinger" (1964)

Und wieder hat man für James Bond eine Gegenspielerin gesucht, die ihm die Erfüllung seines Auftrages erschweren sollte. Das gelingt Pussy Galore auch ziemlich gut. Ihren Auftrag kann sie zunächst ausführen und den Agenten sogar gefangen nehmen. Es gelingt ihr tatsächlich, 007 zu widerstehen, zumindest zunächst. Nach einer gemeinsamen Nacht wechselt auch Pussy die Seiten. Für Honor Blackman war die Rolle des Bondgirls nur ein Teil ihrer Karriere. Schon 1947 hatte sie ihren ersten Auftritt in "Fame Is the Spur". Die lange Liste ihrer Filmprojekte reicht bis ins letzte Jahr.

Claudine Auger als Domino Derval in "Feuerball" (1965)

Auch Claudine Auger hatte sich gegen zahlreiche andere Frauen durchsetzen müssen, um sich als nächste Frau an der Seite des Agenten zeigen zu können. Domino Derval ist aber zunächst die Freundin des Bösewichtes, die Geld und Charme des Schurken erlegen war. Als sie dann aber die bösen Machenschaften ihres Freundes erkennt, wechselt sie die Seite und hält zu James Bond. Das führte gar so weit, dass sie ihm das Leben rettet.

Akiki Wakabayashi als Aki und Mie Hama als Kissy Suzuki in "Man lebt nur zweimal" (1966)

Nachdem die Bondgirls in den vergangenen Filmen fast identische Schemata verfolgten, musste mal wieder eine neue Idee her. Der Charakter Aki ist von Anfang an als Tarnhilfe und Unterstützung für James Bond gedacht. Als sie in einem Hotel vorgeben ein Ehepaar zu sein, läuft zunächst alles gut, doch dem Attentat, das James Bond gilt, fällt Aki zum Opfer. Somit wurde sie das erste Bondgirl, das ihre Verbindung zu 007 mit dem Leben bezahlen musste. Damit der Auftrag erfüllt werden kann, wird Bond eine neue Partnerin zugeteilt. Kissy Suzuki heiratet Bond zur Tarnung, aber sie sind beide wirklich nur mit dem Auftrag beschäftigt. Akiki Wakabayashi und Mie Hama waren vor allem in ihrer japanischen Heimat schauspielerisch aktiv. Der Ausflug nach Hollywood war eine interessante Erfahrung für sie, machte sie aber nicht zu internationalen Superstars. In Japan gingen ihre Karrieren aber weiter und besonders Mie Hama (als japanische Brigitte Bardot gefeiert) hat noch heute einen hohen Beliebtheitsgrad.

Diana Rigg als Tracy di Vincenzo in "Im Geheimdienst ihrer Majestät" (1969)

Im sechsten Bond-Abenteuer ging es hin und her. Erst verhindert Bond den Selbstmord von Tracy, was sie gar nicht so toll findet. Als er ihr aber erneut hilft, kommt es zur gemeinsamen Nacht. Dann ist sie verschwunden. Bonds Auftrag führt aber zu einer Zusammenarbeit mit ihrem Vater, der als Gegenleistung für Informationen will, dass Bond Tracy heiratet. Das will sie zunächst nicht, doch nachdem der Agent ihr erneut das Leben rettet, gibt sie ihm doch das Ja-Wort. Aber wie sollte eine Fortsetzung mit einem verheirateten James Bond aussehen? Diese Frage stellte man sich erst gar nicht. Im Kugelhagel kommt Tracy dann doch ums Leben und 007 bleibt das Glück versagt. Mit Diana Rigg hatte man ein bekanntes Gesicht an die Seite des Agenten gesetzt. Durch die Serie "Mit Schirm, Charme und Melone" hatte sie bereits einen erfolgreichen Einstieg in dem Business. Mehr ist es aber beim Film leider nicht geworden, dafür konnte sie sich auf den Theaterbühnen profilieren.

Jill St. John als Tiffany Case in "Diamantenfieber" (1971)

Als getarnter Schmuggler bekommt Bond von Tiffany Case einen Auftrag. Bond findet sie gleich sympathisch und versucht sie von der Verbrecherseite abzuziehen. Nach einiger Überzeugungsarbeit schafft er das und Tiffany versucht ihm bei seinem Auftrag zu helfen. Das klappt nicht immer wie gewollt und bringt den Agenten manchmal noch viel stärker in Bredouille. Doch letztendlich geht alles gut und das Bondgirl überlebt diesmal den Film. Jill St. John kann von sich behaupten, dass sie die erste Frau an der Seite von James Bond ist, die nicht als Nebenrolle sondern als Hauptrolle geführt wird. Diese Aufwertung des Bondgirls verdeutlicht die Entwicklung um diese Charaktere. Jill St. John selbst blieb noch viele Jahre im Filmgeschäft und hatte auch in zahlreichen Serien Auftritte.

Jane Seymour als Solitaire in "Leben und Sterben lassen" (1973)

Nach kleineren Auftritten hat Jane Seymour mit ihrem Auftritt in James Bond einen wichtigen Schritt in ihrer Karriere getätigt. Als Tarotkartenlegerin, die die Zukunft vorhersagt, arbeitete sie zunächst für die böse Seite. James Bond konnte durch falsche Karten aber Probleme heraufbeschwören und Solitaire musste den Schutz des Agenten suchen. Nach einigem Hin und Her gibt es aber auch hier ein Happy End, genauso wie für Jane Seymour. Sie hatte in der Folgezeit zahlreiche Auftritte, besonders im TV, und ist bis heute aktiv ("Die Hochzeitscrasher", "Smallville" als Genevieve Teague).

Britt Ekland als Mary Goodnight in "Der Mann mit dem goldenen Colt" (1974)

Erneut ist James Bond auf die Hilfe einer Frau angewiesen. Sie wird dem Agenten zur Seite gestellt und sie schaffen es gemeinsam, die Privatinsel des Feindes in Grund und Boden zu versenken. Auch die Zwischenmenschlichkeit bleibt nicht auf der Strecke, aber da ist der Name diesmal Programm. Britt Ekland hatte schon länger davon geträumt, bei James Bond die attraktive Gefährtin zu spielen und war somit sehr glücklich, als ihr Wunsch in Erfüllung ging. Ihre Rolle in "The Wicker Man" hatte die Verantwortlichen wohl überzeugt. Ihre Karriere in Film und Fernsehen ging danach auch noch weiter, vielen ist ihr Name aber vor allem durch ihre Liaison zu Musiker Rod Stewart noch im Ohr.

Barbara Bach als Anja Amassowa in "Der Spion, der mich liebte" (1977)

Im zehnten Abenteuer hat es 007 dann mit einer richtigen Gegnerin zu tun. Als Agentin des russischen Geheimdienstes trifft Anja Amassowa auf ihr britisches Pendant und lässt sich nicht in die Karten schauen. Gemeinsam arbeiten sie an einem Auftrag, doch insgeheim hat Anja noch einen eigenen Plan. Sie will sich an Bond rächen, der ihren Ehemann auf dem Gewissen hat... Barbara Bach kam zunächst als Model international zur Geltung, verliebte sich dann in einen Italiener und zog dort hin. Die meisten ihrer Filmauftritte sind auch italienische Projekte, so dass man ihren Auftritt bei James Bond als schauspielerischen Höhepunkt ansehen kann. Bei Dreharbeiten zu "The Caveman" 1981 lernte sie dann Ex-Beatle Ringo Starr kennen, den sie kurz darauf heiratete.

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