James Bond: Die Bondgirls (Teil 2)

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Lois Chiles als Dr. Holly Goodhead in "Moonraker" (1979)

Wie der Titel schon verrät, ging es bei diesem James Bond hoch hinaus ins All und was liegt da näher, als 007 eine Doktorin für Astrophysik zur Seite zu stellen? Dr. Holly Goodhead hat aber nicht nur einen schlauen Kopf, sondern auch eine CIA-Ausbildung genossen. James Bond bekommt also mit Holly eine wahre Hilfe bei diesem Auftrag, da sie ihm in allen wissenschaftlichen Fragen weiterhelfen kann. Für Lois Chiles war es ein früher Schauspielerfolg nach ihrer Modellkarriere, dem eine lange Liste von weiteren Aufgaben in Film und Fernsehen (darunter "Twister" und "Speed 2") bis ins jetzige Jahrhundert folgten. Wirklich große Auftritte waren aber nicht mehr dabei.

Carole Bouquet als Melina Havelock in "In tödlicher Mission" (1981)

Das Studium an der Sorbonne hatte Carole Bouquet gelangweilt, also wechselte sie mal eben auf die Schauspielschule. Als sie dann in einer französischen Produktion, die sogar eine Oscar-Nominierung ergatterte, hoch gelobt wurde, bot man ihr überraschend die Rolle der Melina Havelock an. Als Tochter eines ermordeten Archäologen unterstützt sie den Agenten in seiner Mission und wo er sonst noch Hilfe benötigt… Carole selbst hatte Hollywood aber nicht weiter begeistert und so beschränkte sie ihre Karriere auf Frankreich, wo sie bis heute Filme dreht. Im Serienfinale von "Sex and the City" war sie übrigens auch dabei.

Maud Adams als Octopussy in "Octopussy" (1983)

Erneut ist es ein Model, das ein Bondgirl mimt. Und Maud Adams konnte als Octopussy sogar schon ihren zweiten Auftritt verbuchen, denn schon in "Der Mann mit dem goldenen Colt" hatte sie mitgespielt. In "Octopussy" übernahm sie die Rolle einer Diamantenschmugglerin, die mit ihrem Team eine Allianz mit James Bond eingeht, da sie gemeinsame Ziele haben. Zwei Jahre später durfte Maud, die nach der Aufgabe ihres Modeljobs vor allem im TV zu sehen war, sogar noch mal kurz in "Im Angesicht des Todes" auftreten, was aber nur die eingefleischten James Bond Fans bemerkten.

Kim Basinger als Domino Petachi in "Sag niemals nie" (1983) (nicht Teil der offiziellen James Bond Serie)

Wenn es einen Namen gibt, der einem bis heute ein richtiger Begriff ist, dann es ist wohl Kim Basinger. Zwar war "Sag niemals nie" nicht offiziell ein Teil der Bondserie, aber den Status Bondgirl muss man ihr dadurch nicht aberkennen. Bis zu ihrer Rolle als Domino Petachi war sie zumeist nur im Fernsehen zu sehen, doch dies sollte sich danach ändern und spätestens seit "9 ½ Wochen" hat sie sich im Filmgeschäft profiliert.

Tanya Roberts als Stacey Sutton in "Im Angesicht des Todes" (1985)

Wenn jemand einen Angriff durch ein künstlich hervorgerufenes Erdbeben plant, dann muss James Bond eine Geologin zur Seite gestellt werden. Stacey Sutton ist mit ihrem Wissen somit eine wichtige Hilfe für die Erfüllung des Auftrages im offiziell 14. Abenteuer. Für Tanya Roberts war die Rolle des Bondgirls weder der erste noch der letzte Auftritt. Zuvor war sie schon regelmäßig in der Serie "Drei Engel für Charlie" zu sehen gewesen und hatte schon einige Filme abgedreht. Die Nach-Bond-Ära geht bis heute mit Projekten in Film und Fernsehen, ein richtiger Blockbuster war aber nicht mehr dabei.

Marym D’Abo als Kara Milovy in "Der Hauch des Todes" (1987)

Kara Milovy ist eine hervorragende Cellistin und für ein Attentat bestimmt. Später schließt sie sich Bond an und unterstützt ihn von Wien bis nach Afghanistan. Marym D’Abo ist eine der wenigen, für die ein Auftritt bei James Bond wirklich einen Karrieresprung bedeutete. Zumindest konnte sie diese Rolle sehr früh in ihrer Vita verbuchen und es folgten einige Filme und Serienauftritte. Aktuell dreht sie an der Fortsetzung von "The Prince & Me".

Carey Lowell als Pam Bouvier und Talisa Soto als Lupé Lamora in "Lizenz zum Töten" (1989)

Neben der "Lizenz zum Töten" durfte sich James Bond in diesem Abenteuer wieder mit zwei Bondgirls vergnügen. Während Pam als CIA-Agentin von Anfang an an der Seite von 007 kämpft, ist Lupé eigentlich die Geliebte des Drogenschmugglers Sanchez. Aber auch sie erliegt dem Charme des britischen Agenten und folgt ihm auf die gute Seite. Wieder mal sind es ursprüngliche Models, die sich die begehrten Rollen ergattern können. Dem Schauspielgeschäft sind auch beide treu geblieben, ohne sich großartig in den Vordergrund zu spielen. Während Carey Lowell (die Ehefrau von Richard Gere) dieses Jahr in zwei Episoden von "Six Degrees" zu sehen war, hat man Talisa Soto seit ein paar Jahren nicht mehr auf der Leinwand sehen können. Sie scheint lieber die Rolle der Mutter einzunehmen, da sie letztes Jahr ihr zweites Kind zur Welt brachte.

Izabella Scorupco als Natalya Simonowa in "Goldeneye" (1995)
Die Karriere von Izabella Scorupco hat im Prinzip gerade erst begonnen, auch wenn "Goldeneye" schon über zehn Jahre zurück liegt. Doch sie ließ alles in Ruhe auf sich zukommen. Inzwischen kann sie Rollen in "Vertical Limit" und "Der Exorzist: Der Anfang" vorweisen und auch in "Alias" hatte sie einen Auftritt. Die Zukunft wird zeigen, ob die Rolle der russischen Satellitenexpertin als ordentliches Karrieresprungbrett bezeichnet werden kann, oder ob die Verwirrung von Gut und Böse als Bondgirl ihr einziges Aushängeschild bleibt.

Teri Hatcher als Paris Carver und Michelle Yeoh als Wai Lin in "Der Morgen stirbt nie" (1997)

Die Diskussionen um die Besetzungen des Bondgirls haben eine neue Ebene erreicht und man verfällt immer mehr der Variante "der Name macht die Werbung". Die durch die Rolle der Lois Lane bereits sehr populäre Teri Hatcher und Michelle Yeoh, die in ihrer chinesischen Heimat sehr bekannt ist, tun somit ihr übriges beim Rühren der Werbetrommel. Ihren Karrieren haben die Rollen selbstverständlich keinen Abbruch getan. Yeoh ist in China ein Star und spielte auch in "Die Geisha" eine Hauptrolle. Teri Hatcher steigt immer höher in der Ruhmeshalle als eine der vier "Desperate Housewives". Paris Carver, die Frau eines Magnaten für Kommunikation und Gegenspielers von James Bond, begeht in "Der Morgen stirbt nie" Ehebruch und gibt Informationen preis, die ihm weiterhelfen. Wai Lin dagegen ist als chinesische Agentin mit fabelhaften Kampfkünsten von Beginn an eine hilfreiche Gefährtin im Kampf gegen das Böse.

Sophie Marceau als Elektra King und Denise Richards als Dr. Christmas Jones in "Die Welt ist nicht genug" (1999)

Erneut muss sich Bond mit zwei Frauen auseinandersetzen. Zunächst soll er Elektra King beschützen, die in die Fußstapfen ihres Vaters nach dessen Ermordung getreten ist. Doch ihre Firmenphilosophie ist nicht im Sinne Bonds und die beiden werden zu Gegnern. In seinem Kampf trifft er auf Dr. Christmas Jones, eine Atomexpertin, die sich mit ihrem Wissen noch als sehr wichtige Gehilfin erweist. Es sind also erneut zwei ziemlich bekannte Namen, die sich im 19. Bond auf der Leinwand räkeln. Sophie Marceau ist seit "La Boum" regelmäßig in größeren Produktionen zu sehen und auch Denise Richards kann in ihrer Filmographie schon ein paar erfolgreichere Projekte ("Starship Troopers", "Wild Things") vorweisen.

Halle Berry als Jinx und Rosamund Pike als Miranda Frost in "Stirb an einem anderen Tag" (2002)

Mit Halle Berry hatte man für den zwanzigsten Film dann eine der aktuell begehrtesten Schauspielerinnen verpflichten können. Als frische Oscar-Preisträgerin und mit Filmen wie "X-Men" und "Passwort: Swordfish" im Rücken stellte sie sogar die Titelrolle in den Schatten. Als NSA-Agentin verfolgt sie die gleichen Ziele wie James Bond selbst, doch da sie nicht zusammen arbeiten, kommt keiner zum Erfolg. Auch später benötigt Bond viel Überzeugungskraft und muss ihr mehrmals das Leben retten, bis Jinx sich zu einer Zusammenarbeit überreden lässt. Die Agentin Miranda Frost wurde vom MI6 als Pressesprecherin getarnt beim Gegner eingeschleust, doch es stellt sich heraus, dass sie ein Doppelleben führt. Im Schatten von Halle Berry konnte man die noch relativ unbekannte Rosamund Pike für diese Rolle besetzen. Es sieht so aus, als konnte sie diese Chance nutzen: Mit "Stolz und Vorurteil" hatte sie inzwischen ein weiteres sehr erfolgreiches Projekt und an Arbeit mangelt es ihr derzeit auch nicht.

Eva Green als Vesper Lynd und Caterina Murino als Solange in "Casino Royale" (2006)

Der Trend, in jedem Film zwei Frauen mit Hauptrollen zu besetzen, setzt sich weiter fort. Diesmal hat man sich mit den ganz großen Namen zurück gehalten uns sich bei gerade aufstrebenden Schauspielerinnen umgeschaut. Eva Green konnte letztes Jahr mit "Königreich der Himmel" für Aufmerksamkeit sorgen und Caterina Murino ist bisher nur in Europa in Erscheinung getreten. Vesper Lynd (Green) ist eine Mitarbeiterin des britischen Finanzamtes, die James Bond Geld übergibt, damit er im Casino seinen Auftrag erfüllen kann. Vesper soll allerdings auch überwachen, was Bond mit dem Geld so anstellt und bleibt somit in seiner Nähe. Solange (Murino) ist dagegen mal wieder die Freundin eines Bösewichtes, dem James Bond aufgelauert hat.

Was wären die Bondfilme also ohne die Frauen? Wem sollte er sich so charmant vorstellen? Wem sollte er Martini bestellen? Wer sollte ihm das Leben schwer machen? Sie sind ganz klar ein wichtigen Bestandteil der inzwischen 21 Filme, die Spannung, Charme, Leidenschaft, Romantik und Überraschungseffekte zur Folge haben. Leider lässt es sich kaum vermeiden, dass sich Vieles im Wesentlichen wiederholt. Es ist immer entweder eine Mitarbeiterin, eine andere Agentin mit gleichem Ziel oder aber die Freundin des Schurken plusminus ein paar Kleinigkeiten. Trotzdem funktioniert es, denn es ist irgendwie einfach nur noch Kult. Wer aber denkt, dass man als Schauspielerin alles erreicht hat, wenn man das Bondgirl mimen durfte, der sei gewarnt. Die Wenigsten haben durch ihre einmaligen Auftritte bei James Bond den Weg nach oben eingeschlagen, wenn sie nicht sowieso dorthin unterwegs waren.

Emil Groth – myFanbase

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