Brendan Gleeson

Neben Pierce Brosnan, Gabriel Byrne und Liam Neeson ist Brendan Gleeson sicherlich einer der bekanntesten und erfolgreichsten irischen Schauspieler, die Mitte des 20. Jahrhunderts geboren wurden. In Dublin geboren und aufgewachsen ist Gleeson quasi ein waschechter Ire, aber ein waschechter Schauspieler war er lange Zeit nicht. Anders als viele seiner Kollegen übte er vor seinem Schauspielerdasein einen anderen Beruf aus: er war Lehrer.

Zehn Jahre lang unterrichtete Gleeson unter anderem Mathe, Englisch, Irisch und Sport am Gymnasium, bis er sich dazu entschied, eine neue Richtung in seinem Leben einzuschlagen. Er besuchte einige Zeit lang die Royal Academy of Dramatic Art in London und trat Mitte der 80er Jahre unter anderem auf dem Dublin Shakespeare Theatre Festival auf, nur um später der Royal Shakespeare Company beizutreten. Im Jahr 1990 hatte Gleeson dann seinen ersten TV-Auftritt in einer unscheinbaren Rolle in dem TV-Film "Dear Sarah".

Mit den Jahren wurden Brendans Rollen zusehends bedeutender und man sah ihn auch immer öfters in kleinen Rollen in Hollywoodproduktionen, die in Irland gedreht wurden, darunter "Far and Away" (1992) und "Into the West" (1992). Nachdem er 1994 ein bisschen im Fernsehen gearbeitet hatte - er spielte in der neunteiligen Serie "The Lifeboat" die Hauptrolle -, wurde er für einen Nebenpart in dem Historienepos "Braveheart" (1995) gecastet, in dem er Hamish Campbell mimte. Im folgenden Jahr sah man ihn neben seinem Landsmann Liam Neeson in "Michael Collins" (1996), einem zweifach oscarnominierten Biopic des irischen Nationalhelden, den Gleeson Jahre zuvor in dem TV-Film "The Treaty" (1991) selbst verkörpert hatte. Brendan trat in seiner Karriere oft in Filmen mit irischem Hintergrund auf, darunter zum Beispiel "Das letzte Attentat" (1997), in dem es um die IRA geht, oder "The General" (1998), in dem er den irischen Kriminellen und Volkshelden Martin Cahill spielte. Letzterer Film brachte Gleeson den BSFC Award, den Irish Film and Television Award sowie den London Critics Circle Film Award als Bester Schauspieler ein.

Ende der 90er hatte sich der Ire bereits erfolgreich in die höhere Schauspielriege vorgearbeitet, was vor allem seinem Talent zuzuschreiben ist. Dies stellte er unter anderem in "Wild About Harry" (2000) erneut unter Beweis, für den er eine weitere Nominierung für einen Irish Film and Television Award einheimste. 2001 sah man ihn neben seinem irischen Kollegen Pierce Brosnan in "Der Schneider von Panama", ein Jahr darauf erneut neben Liam Neeson in Martin Scorseses Meisterwerk "Gangs of New York" (2002). Nunmehr sah man Gleeson fast ausschließlich in Topfilmen, darunter Anthony Minghellas "Unterwegs nach Cold Mountain" (2003), Martin McDonaghs "Six Shooter" (2004) oder auch Neil Jordans "Breakfast on Pluto" (2005). Auch in den Kassenschlagern "Troja" (2004) und "The Village" (2004) war er dabei.

2005 unterschrieb Gleeson für seine wohl bekannteste Rolle, nämlich die des Alastor "Mad-Eye" Moody in der "Harry Potter"-Reihe. Doch seinen ersten richtig großen Erfolg läutete er mit der schwarzen Komödie "Brügge sehen... und sterben?" (2008) ein, in der er den Part des Ken übernahm und so gut spielte, dass er für einen Golden Globe nominiert wurde. Für seine Rolle in "Into the Storm" erhielt er nur ein Jahr später einen Emmy, sowie eine weitere Globe-Nominierung.

Der Ex-Lehrer hat neben seinem beruflichen Erfolg auch eine glückliches und beschauliches Privatleben zu verzeichnen: 1982 heiratete er seine Frau Mary, mit der er vier Kinder hat: Domhnall, Fergus, Brian und Rory.