Bewertung

Review: #1.04 Das Duell

Foto: Morena Baccarin, Firefly - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Morena Baccarin, Firefly
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

In dieser Folge verschlägt es unsere Serenity-Crew also auf den Planeten Persephone, auf dem sie eigentlich nur schnell Arbeit finden wollen. Schließlich überschlagen sich aber die Ereignisse und Mal gerät auf einem Ball, auf dem er eigentlich einen potentiellen Kunden treffen soll, mit einem von Inaras Klienten aneinander. Dieser fordert ihn daraufhin zu einem Duell heraus. Währenddessen sitzt der Rest der Gruppe auf ihrem Schiff fest, da der Empfänger der Waren, Bagder, sie nicht eher gehen lassen will, bis er seine Güter von dem Kunden erhalten hat.

Der Raub der Persephone

Natürlich komme ich bei der Erwähnung des Planeten-Namens nicht umhin, etwas in der griechischen Mythologie zu wühlen und eine Parallele zwischen der Persephone und unserer Geschichte zu ziehen. In der Mythologie ist es so, dass sich der Gott der Unterwelt, Hades, in Persephone verliebt, die die Tochter von Zeus ist. Hades bittet Zeus also, sie heiraten zu dürfen, was er jedoch weder bejaht, noch verneint - und Hades interpretiert dies sogleich als Zustimmung und "entführt" Persephone. Diese ist davon mehr als überrascht, ruft um Hilfe, was ihr Vater aber ignoriert. Ihre Mutter arrangiert schließlich, dass Persephone nur einen Teil des Jahres bei Hades lebt und die restliche Zeit bei ihr.

Jeden dürfte nach der Geschichte nun klar sein, dass sich hier durchaus ein bisschen an der Mythologie bedient wurde; Inara ist in dem Fall also Persephone, Mal ist Zeus (was ihn sicherlich freuen würde, wenn er meine Zeilen lesen könnte) und Inaras Verehrer Atherton Wing ist Hades. Auch er hätte Inara gern ständig bei sich und nicht nur, wenn sie gerade auf dem Planeten ist und scheint sie schon eine Weile immer wieder darum zu bitten. Ganz im Gegensatz zu der Erzählung hegt Mal seiner Companion gegenüber aber Besitzansprüche und schlägt Atherton, als dieser ein falsches Wort verliert. Das endet schließlich damit, dass dieser ein Duell fordert, das Mal überraschend gewinnt und Inara mit Mal zurück zur Serenity geht, anstatt auf Persephone zu bleiben. Im Prinzip sind also die Grundzüge der beiden Ereignisse die gleichen, diese Geschichte endet aber anders, was für den weiteren Verlauf der Serie sicherlich nicht das Schlechteste ist.

Durch diese Vorfälle bekommen wir nun einen guten Einblick, wie die Dynamik zwischen unserem Captain und der Gesellschafterin ist. Ich denke, Mal hat sich sicherlich ein bisschen in Inara verguckt, würde dies aber nie zugeben, geschweige denn es sich selbst eingestehen. Und so, wie die beiden in der Episode miteinander umgegangen sind, denke ich, dass auch Mal Inara ans Herz gewachsen ist, selbst wenn sie sich das in ihrem Beruf vermutlich nicht erlauben darf. Hier haben sich auf jeden Fall zwei gefunden, die gut miteinander auskommen und zwischen denen es noch einige, interessante Szenen geben dürfte.

Währenddessen auf der Serenity...

Auch der Gruppenzusammenhalt der restlichen Mannschaft konnte sich sehen lassen. Denn natürlich wollen sie nicht untätig herumsitzen, während Mal von Atherton zum Duell herausgefordert wird, das er möglicherweise sogar nicht einmal überleben wird. Badger lässt ihnen dabei aber keine Wahl, der wieder gut von Mark Sheppard in Szene gesetzt wird. Die Dialoge mit ihm werde ich mir das nächste Mal aber mit Untertitel ansehen, denn durch den sehr stark herausgearbeiteten britischen Akzent habe ich mich gefühlt wie ein amerikanischer Teenager auf einer Rucksacktour durch Europa. Ich wollte unentwegt sagen: "Entschuldige, aber ich verstehe kein Wort von dem, was du da erzählst."

Punkten konnte in dem Zusammenhang auch endlich einmal Summer Glau, die River Tam spielt. In den vergangenen Folgen hat sie Potential gezeigt, einem auf Dauer sehr auf die Nerven gehen zu können, aber ihre schnippische Art Badger gegenüber war diesmal wirklich toll. Sie ist mir zwar noch immer suspekt, doch sie hatte mit Abstand eine der witzigsten Szenen der Episode und konnte zusätzlich auch noch Badgers Akzent wunderbar nachahmen. In ihrem Wortgefecht war sie ihm durchaus ebenbürtig und das sah man so nicht kommen.

Kaylee hat mich mittlerweile für sich gewonnen, sie mag ich nach den paar Folgen schon richtig gern. Ihre freche Art ist erfrischend und ich habe mich für sie mitgefreut, als sie in dem sehr pompösen Kleid auf der Party auftauchen durfte und, trotz einiger Startschwierigkeiten, sich schließlich köstlich amüsiert hat. Vor allem die Szene am Ende der Episode, in der man sieht, dass sie das Kleid nun neben ihrem Bett hängen hat, hat mich auflachen lassen. Doch, der Einblick in ihre Psyche hat mir gut gefallen.

Fazit

Der Fokus auf Mals und Inaras Beziehung zueinander wurde gut dargestellt, wenn auch ein bisschen zu zurückhaltend. Da hätte man an der einen oder anderen Stelle schon noch deutlicher werden dürfen. Ansonsten hat die Folge gut unterhalten und hat diesmal, neben ein bisschen Action, auch die Charakterhintergründe nicht zu kurz kommen lassen.

Luisa Schmidt - myFanbase

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