Bewertung

Review: #2.05 Traumfänger

Foto: John Noble, Fringe - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
John Noble, Fringe
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nachdem die letzte Folge für "Fringe"-Verhältnisse relativ viele Antworten parat hielt und uns mit der Gewissheit zurückließ, dass in unserer Welt die Formwandler und deren Anführer drauf und dran sind, einen Krieg zwischen unserer und deren Parallelwelt vorzubereiten, geht es in dieser Folge weniger apokalyptisch zu. Das liegt vor allem daran, dass diese Story in dieser Folge gar nicht erst weitergeführt, geschweige denn angesprochen wird. Langweilig ging es dennoch nicht zu, schließlich hat Olivia mit ihrer Trauer zu kämpfen, Peters Story wurde thematisiert und einige Menschen werden es wohl bereut haben, morgens aufgestanden zu sein ...

Your Life is Something like a Nightmare

Ein Mann geht durch ein Großraumbüro, bildet sich ein, dass seine Arbeitskollegen widerliche Kreaturen und Dämonen seien und schlägt daraufhin verängstigt mit seinem Aktenkoffer seinen Chef zu Tode. Die Anfangsszene hatte es schon einmal in sich und war nur die erste von mehreren bizarren Szenen, die uns dieser Fall zu bieten hatte. Ohne Frage bot diese Folge einige weniger appetitliche Szenen, bei der man am Anfang durchaus hin und wieder zusammenzucken konnte.

Die Auflösung des Falls fand ich zur Abwechslung auch einmal ziemlich interessant, denn von einer Traumsucht hatte ich noch nie gehört und ob es eine solche Sucht nun gibt oder nicht, sei mal dahingestellt. Der Forscher, der süchtig nach Träumen ist und daher die Träume anderer Menschen träumt, war für mich außerdem ein ziemlich interessanter Charakter. Schließlich hatte ich zwar irgendwie erwartet, dass der unschuldige Forscher, der durch seine Arbeit Menschen nur helfen wollte, etwas mit dem Fall zu tun hat und nicht ganz so nett ist, wie er nach außen zum Anschein gibt, aber dass er allein dahintersteckt und es dank seiner Schizophrenie noch nicht einmal selbst wusste, war für mich überraschend. Deshalb habe ich nicht schlecht gestaunt, als der nette Mann plötzlich die Nachricht auf seinem Anrufbeantworter abgehört hat, auf der ihm zuvor seine andere Persönlichkeit droht, er solle mit der ganzen Sache aufhören.

Manche werden sich jetzt sicherlich fragen, ob ihre Träume nicht auch per Chip beeinflusst werden, wenn sie jeden Morgen im Büro so furchtbar angsteinflößende und widerliche Menschen sehen. Aber keine Angst, mit euch ist alles in Ordnung. Ihr seid dann wahrscheinlich nur gerade in der Chefetage und/oder es ist Montagmorgen.

Walters Ermittlungsmethoden waren natürlich mal wieder einige Lacher wert, auch, wenn sie dieses Mal nicht so bizarr ausfielen, wie einen explodierten Mann wie ein Puzzlespiel wieder zusammenzusetzen. Aber immerhin war es diesmal auch das erste Mal, dass sich Walter auch mal selbst für einen seiner Versuche bereitgestellt hat. Allerdings musste auch ein FBI–Agent dran glauben, wobei das eher auf unfreiwilliger Basis passierte. War die Szene nicht herrlich, in der Walter den armen Mann mittels Geruchsprobe ohnmächtig und damit unfreiwillig zu seinem Testobjekt gemacht hat? Ja, ich liebe Walters Experimente und seine Art und trotz des Risikos, dass ich mich wiederhole, muss ich einfach immer wieder sagen, dass Walter definitiv ein Faktor ist, der die Serie letztlich sehenswert macht.

You're gonna be fine

Nach der letzten Folge hatte ich schon fast die Befürchtung, dass der Tod von Charlie keine weiteren Konsequenzen mit sich bringen, beziehungsweise gar nicht mehr angesprochen wird. Außerdem war ich da noch enttäuscht, wie Charlies Tod gehandhabt wurde und dass Olivia ungefähr so gefühlsgeladen reagierte, wie ich, wenn ich 50 Cent auf der Straße verliere. Umso überraschter und glücklicher war ich, als mir bewusst wurde, dass ich mich geirrt hatte.

Im Gegenteil: Olivias Geschichte über ihr erstes Aufeinandertreffen mit Charlie war wirklich rührend und endlich einmal hat man richtige Emotionen bei ihr gesehen, die mich auch überzeugen konnten. Denn ihre ganze Trauer um den früher verstorbenen John Scott konnte mich in der gesamten ersten Staffel nie wirklich mitreißen. Erkenne ich da etwa eine schauspielerische Leistungssteigerung bei Anna Torv? Oh ja, das tue ich, denn mittlerweile kaufe ich ihr wirklich jede Szene ab, was das Sehvergnügen an "Fringe" definitiv steigert. Schließlich ist es nicht gerade vorteilhaft, wenn die vermeintliche Hauptdarstellerin einer Serie unter den ganzen anderen Darstellern untergeht.

Wie bereits anfänglich erwähnt, wurde sogar Peters Story mal wieder thematisiert. Ich sage bewusst immer wieder nur "thematisiert", weil die Story, wie bereits die Folge davor, zwar angesprochen wurde, aber wir einfach nicht weiter kommen. Dennoch darf ich mich nicht beschweren, denn noch einige Folgen zuvor hatte ich die Befürchtung, dass die Story (wie so viele Stories von Peter) zwar angedeutet, aber nicht weitergeführt werden. So bleibt also nur noch abzuwarten, wann endlich der große Schritt gemacht wird und Peter endlich erfährt, dass er aus einem alternativen Universum stammt. Walter kann es ihm schließlich nicht ewig verheimlichen und ich glaube sowieso, dass Peters eigentliche Herkunft noch eine größere Rolle in der Serie spielen wird als bisher angenommen.

Fazit

Gott sei Dank keine lieblose "Fall der Woche"-Folge, sondern eine Episode, bei der zwar einige Storylines zurückblieben, der interessante Fall sowie die emotionalen Szenen mit Olivia jedoch voll und ganz überzeugen konnten und Walter für einige witzige Momente sorgte, die diese Folge ein wenig auflockerten.

Manuel H. - myFanbase

Die Serie "Fringe - Grenzfälle des FBI" ansehen:


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