Bewertung

Review: #5.03 Der Archivar

Foto: Anna Torv, Fringe - Grenzfälle des FBI - Copyright: 2012 Fox Broadcasting Co.; Kharen Hill/FOX
Anna Torv, Fringe - Grenzfälle des FBI
© 2012 Fox Broadcasting Co.; Kharen Hill/FOX

#5.03 The Recordist ist der Anfang der Suche nach den Videokassetten mit Walters Lösung im Kampf gegen die Invasoren. Mir war ja bewusst, dass die Suche nicht in einer Episode abgeschlossen sein wir, doch im Grunde hätten sich die Autoren den Ausflug in die Wälder Pennsylvanias sparen können, so interessant die Geschichte um die Einsiedler mit der Hautkrankheit und ihrem großen Geschichtsschreibe-Projekt auch ist.

Olivias Schmerz

Die interessanteste Geschichte ist Olivias Gefühlslage. Ich finde es in erster Linie wirklich gut wie konsequent mit den Rückblicksschnipseln gearbeitet wird und, dass der Fokus auf der Suche nach Etta liegt. Die Schnipsel und deren Auswirkung auf Olivia in der Gegenwart der Ereignisse sind sehr fesselnd und halten diesen Teil der Storyline lebendig. In jeder Episode kam bisher etwas hinzu, was das Bild klarer werden ließ.

Überraschend kam in dieser Folge Olivias Geständnis, dass sie Ettas Verschwinden als Strafe sieht ihre Tochter in Anbetracht der Cortexiphan-Versuche an ihr, überhaupt bekommen zu haben. Olivia, die auf der Wiese sitzt und ihre Tochter beobachtet, so sorglos und glücklich, ist nun zutiefst von ihrem eigenen Schmerz überwältigt, mit dem sie gar nicht recht umgehen kann. Der Kontrast an dieser Stelle ist gewaltig und das ist gerade, was den Zuschauer an dieser Storyline festhält, sein Interesse konstant aufrecht erhält und ihn mit Olivia mitleben lässt. Dazu kommt nun die mittlerweile erwachsene Etta, welche ihrer Mutter sagt, dass sie sich in ihrer Kindheit oft vorgestellt habe, wie toll ihre Mutter sei. Nun, da sie sie kennen gelernt hat, sei Olivia noch viel besser, als es ihre Vorstellung jemals ausgemalt hat. Dieses Geständnis und die Comics von River lassen Olivias Gefühle Achterbahn fahren. Sie reagiert teilweise sogar fast aggressiv gegenüber Peter. Am Ende fast sie sich ein Herz und erzählt ihm von ihren Gefühlen. Es ist wirklich interessant, wie Anna Torv es schafft, all diese Gefühle zu verpacken und absolut überzeugend darzustellen. Dies ist nunmehr die dritte Episode, in der ich ihre Leistung als Schauspielerin betonen und loben muss. Grandios, kann ich dazu nur sagen.

Wir fahren mal ins Blaue ...

Dass Astrid eher eine stiefkindliche Behandlung in "Fringe" zuteil wird und sie im Labor zurück bleiben muss, wurde zwar in Staffel viel etwas außer Kraft gesetzt, doch ist dieser Umstand noch immer im Gedächtnis der Zuschauer, und von mir auch gebilligt. Doch, dass das Team einfach aus gut Glück wohin fährt, finde ich nach wie vor bedenklich. Vor allem in Anbetracht der Allmacht der Beobachter und ihrer Observation von allem und jedem. Natürlich entdecken sie die vier auf ihrem Weg in den Wald und jagen ihnen hinterher. Während das Team von all dem nichts ahnt, treffen sie auf die Gruppe Menschen mit der Hautkrankheit, die im Wald leben und dort Geschichtsschreibung betreiben.

Paul McGillion

Angeführt wird die Gruppe von Edwin Massey, der seit Jahren, wie schon sein Vater zuvor, Ereignisse dokumentiert, die für die Geschichte wichtig sind. Dargestellt wird er von dem aus "Stargate Atlantis" bekannten Darsteller Paul McGillion. Leider ähnelt diese Rolle in "Fringe" der als Carson Beckett sehr. Ein Underdog mit persönlicher Note (hier der Sohn) und dem Wunsch zu helfen. Dafür opfert er sich auf und stirbt. Von seinem Sohn nimmt er zuvor Abschied, ohne dass dieser es weiß. Es ist schon tragisch und stückweise auch unerwartet, was da passiert. Denn durch den sympathischen Darsteller findet sich der Zuschauer schnell eng mit der Figur und vor allem seinem Sohn River verbunden. Allerdings bleibt die Geschichte leider sehr oberflächlich, da viel zu viel umhergelaufen wird ohne dabei etwas wesentliches zu erzählen.

Fazit

Trotz des unbestreitbaren Interesses an der Geschichtsschreibung und den herzerwärmenden Szenen mit River als Comiczeichner und später selbst als Geschichtsschreiber, bleibt das Gefühl, dass die Storyline verschwendete Zeit war. Man lernt zwar zwei durchaus gut konstruierte und gespielte Charaktere kennen, trotzdem bleibt der gesamten Storyline diese erzählte Leere anheftend. Das ist sehr schade, denn an sich ist das Erzählte überaus spannend und hätte eine weiterreichende Storyline verdient. Doch bei dieser gekürzten Staffel ist Zeit auf jeden Fall Storyline. Und die wichtigste Storyline um die Suche nach den Videokassetten muss zu sehr zurückstecken.

Die Serie "Fringe - Grenzfälle des FBI" ansehen:


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