Bewertung

Review: #2.07 Mutprobe

Ein altes chinesisches Sprichwort besagt, dass nur tote Fische mit dem Strom schwimmen. Anders ausgedrückt: es ist gut, seinen eigenen Kopf zu haben und eigene Wege zu gehen. Dies gilt natürlich nicht, wenn man eine Elite-Schule wie Chilton besucht. Dann ist es in der Tat besser, ein toter Fisch zu sein und mit dem Strom zu schwimmen, sich also absolut anzupassen. Dass Rory in der Schule lieber alleine bleibt und in der Pause liest, ist der Schulleitung von Chilton jedenfalls ein Dorn im Auge und so wird Rory gezwungen, sich Anschluss zu suchen. Dabei trifft das Gilmore Girl prompt auf einen Geheimclub namens "Puffs", zu dem Paris, im Gegensatz zu Rory, unbedingt gehören will.

Rory und die Puffs

Rory kann einem schon Leid tun. Jeder Zuschauer weiß, dass sie ganz und gar keine seltsame Außenseiterin ist, doch der Schuldirektor und seine Leute sehen nur, dass sich Rory in den Schulpausen lieber alleine entspannt und halten sie prompt für eine Einzelgängerin. Auf die Idee, sie nach ihrem Leben außerhalb von Chilton zu fragen, kommen die Lehrer natürlich nicht. So landet die arme Rory also bei den Powerpuff Girls, ähm den Puffs.

Diese Puff-Mädchen wirken auch mich offen gestanden nicht wie der interessante und einflussreiche Geheimbund, der sie laut Paris sein sollen. Auf mich wirken sie eher wie eingebildete Möchtegern-Prinzessinnen, die weder besonders intelligent sind, noch wirkliche Macht ausstrahlen. Am Ende zerren die Ya-Ya-Schwestern, ach Quatsch die Puffs, eine wenig erfreute Rory mitten in der Nacht zu einem kindischen Ritual in die Schule und werden prompt erwischt. Sollte so ein seit vielen Jahrzehnten existierender Geheimbund nicht etwas geschickter sein? Jedenfalls entlarvt Rory die Sisterhood of the Travelling Pants, ich meine natürlich die Puffs, als eine Ansammlung unreifer Mädchen und macht auch dem Schuldirektor klar, dass sie ein Leben außerhalb Chiltons führt, das ganz und gar nicht das Leben einer Einzelgängerin ist.

Lorelai und Emily

In dieser Episode gibt es einige wirklich großartige Szenen zwischen Lorelai und Emily. Da Lorelai für Rorys Schule eine Benefiz-Modenschau organisieren muss, spannt sie auch Emily dafür ein. Am Ende landen Mutter und Tochter gemeinsam auf dem Laufsteg und haben tatsächlich Spass dabei. Es gibt nicht viele Augenblicke, in denen Lorelai und Emily einfach mal den Ballast aus der Vergangenheit vergessen und unbeschwert etwas miteinander unternehmen. Es ist schön, Mutter und Tochter zusammen mal so vergnügt zu erleben, auch wenn es nur kurz ist.

Zudem stellt Emily in dieser Episode amüsiert fest, dass Lorelai durchaus in die Welt der Schönen und Reichen passt, aus der sie als Teenager geflohen ist. Es lässt sich tatsächlich nicht verleugnen, dass Lorelai mit ihrem Organisationstalent und ihrer Kreativität weiß, wie man protzige Veranstaltungen zum Erfolg führt, doch sie wird immer eine andere Lebenseinstellung haben.

Maret Hosemann - myFanbase

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