Review: #7.06 Essen macht fertig

Nach einer Serie wie "Crossing Jordan - Pathologin mit Profil", brauchte ich dringend eine gehörige Portion "Gilmore Girls", die mir den restlichen Abend retten sollte. Und zumindest der Teaser konnte vollkommen überzeugen. Doch leider war die restliche Episode lahm und wollte einfach nicht punkten. Ich weiß nicht, was mit den "Gilmore Girls" los ist, aber es stört mich und ich hoffe, dass es so nicht weiter geht.

Wenn ich mich auf den Hauptplot der Folge beschränke, muss ich zugeben, dass dieses "Eltern-Wochenende" nicht gerade originell war, sondern schon einmal, vielleicht in einer anderen Art, gebracht wurde. Natürlich erwarte ich nicht sehr viel von den Episoden der siebten und sogleich letzten Staffel, aber ein gewisses Potenzial sollte schon da sein. Kurzum: genau an diesem Potenzial fehlte es der Episode eindeutig. Doch eben dieser, schon oben erwähnte Dialog, in dem Lorelai Emily anruft, hat es mir angetan:

Emily: "Hallo, Emily Gilmore?"

Lorelai: "Hey, Mom, ich bin’s. Ich wollte dir nur kurz aufs Band sprechen, dass ich heute Abend keine Zeit habe, vorbeizukommen, um mir deine neuen Gardinen anzusehen."

Emily: "Lorelai, ich bin da!"

Lorelai: "Schade, dass ich dich nicht persönlich erreiche, aber... "

Emily: "Ich bin am Apparat; Herr Gott, ich bin da!"

Lorelai: "Hallo, hallo, hallo?"

Emily: "Hallo..., Lorelai?"

Lorelai: "Hallo?"

Emily: "Hallo!"

Lorelai: "Hm... ist ja verrückt, der Anrufbeantworter unterbricht mich..."

Emily: "Stimmt was nicht mit dem Telefon?"

Lorelai: "Wie auch immer... ah, ich habe wirklich keine Zeit und wir müssen die Gardinenschau auf einen anderen Tag legen."

Emily: "Ich bin da, ich bin da!"

Lorelai: "Ich weiß, sie sind traumhaft schön und keiner kann Gardinen besser aussuchen als du; du bist die Gardinenqueen..."

Emily: "Hallo, Lorelai! Hörst du mich?"

Lorelai: "Jedenfalls wünsch ich dir nen schönen Abend, Gardinenqueen. Grüß mir bitte Dad, bis dann!"

Emily: "Das gibt’s doch nicht... Hallo! Hallo!"

Luke & Susan (bzw. Marlene Dietrich)

Luke hat Probleme mit dem Schwimmen und versucht im Schwimmunterricht (Samstag um 10 Uhr), unter der Leitung von Aprils Schwimmlehrerin Susan Bennet, diese Kunst zu erlernen. Das mag nicht weiter interessant klingen, war es aber. Ich habe schon seit langem nicht mehr so bei einem (Fernseh-)Date gelacht und hatte einfach nur Freude daran, zuzusehen, wie sich Susan als kleine Psychopatin herausstellte, die nebenbei auch noch Veganerin ist. Es war schon klar, dass Luke als Diner-Besitzer, der täglich Hamburger serviert, nicht weiter mit einer Fleischverachterin ausgehen würde. Mir kam es so vor, als wären diese Szenen (neben dem Teaser) die einzigen gewesen, die mir in dieser Episode gefallen haben.

Außerdem hat es mich sehr gefreut, wieder einmal Lane zu sehen, da sie mir in den letzten Episoden wirklich sehr stark gefehlt hat, und ich hoffe, dass sie in den nächsten Folgen wieder etwas mehr zu schnattern bekommt. Kirks Problem mit Lulu wies auch Potenzial auf. Dieses Problem zeigt auch, dass Kirk sich Gedanken um seine Beziehung macht, was man bei ihm ja nicht sehr oft sieht. Dass sich die beiden wieder zusammengerauft haben, war dann sehr erfreulich, da sie eines meiner Lieblingspaare sind. Darum lasse ich es mir nicht nehmen, zumindest zwei Punkte für diese Story der Folge zu vergeben.

Emily Gilmore, Großmutter & andere Details

Auch wenn Emily und Richard wie des Öfteren in dieser Staffel nicht viel vorgekommen sind, wusste der Drehbuchautor genau, was er schrieb. Man erwartet nichts anders von Emily und Richard, und der Himmel soll wissen, woher die beiden immer diese Yale-Infoblätter bekommen. Auf der anderen Seite wird es Lorelai schwer getroffen haben, von ihrer eigenen Mutter zu hören, dass sie und Richard jeder Jahr zu diesem Elternwochenende gegangen sind, da Lorelai nicht wollte. Jetzt, stop! Alle geben immer Christopher die Schuld, dass er nie für Rory da wäre. Auch wenn das teilweise stimmt, ist Lorelai nicht gerade besser, wenn sie jedes schulische Treffen versäumt, da sie keine Lust hat. Und wenn sie dann teilnimmt, musste sie vorher von Emily oder Rory dazu überredet werden. Das ist schon traurig, weil genau sie die Person ist, die meint, ihre Eltern wären nie für sie da gewesen. Vielleicht ist es genau Lorelai, die sich in dreißig Jahren von ihrer eigenen Tochter anhören muss, dass sie nie zu deren Veranstaltungen gekommen ist.

Sookie und Michel stritten sich derweil, wobei es gar nicht komisch war, den Dialog der beiden mitzuverfolgen. Ich habe auch nichts anderes erwartet, da diese täglichen Plänkeleien mittlerweile zum Alltag geworden sind, und sich nur um das Wort "Captain" zu streiten, ist nicht gerade beflügelnd. Außerdem hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass Sookie im Gemüse des neuen Züchters eine echte Gefahr sieht, dass Jackson sauer sein könnte. Vielleicht entwickelt sich diese Storyline noch zu einer Ehekrise, die dann wahrscheinlich um einiges interessanter wäre.

Fazit

Eine schlechte Folge, die eindeutig Lücken aufwies und in fast allen Bereichen langweilig war. Ich vergebe vier von neun Punkten, da Emilys und Lorelais Telefongespräch recht amüsant war und auch Lukes Szenen sehr lustig waren.

Niko Nikolussi - myFanbase

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