Bewertung

Review: #7.11 Zwischen den Jahren

In dieser Folge passiert etwas wirklich Gutes: es schneit! Das ist deshalb gut, weil die Hauptcharaktere nicht auf öffentliche Verkehrsmittel wie Bus oder Bahn angewiesen sind und es ihnen deshalb egal sein kann, wenn eben jene wegen Schneefalls ausfallen, und natürlich, weil Schneefolgen bei den "Gilmore Girls" immer besonders schön und emotional sind.

Im Wesentlichen dreht sich diese Episode um den Brief, den Lorelai an das Gericht schreibt, um in Aprils Sorgerechtsprozess für Lukes guten Charakter zu bürgen. Dieser Brief bewirkt, dass Lorelai endlich wieder über Luke und seine Bedeutung in ihrem Leben nachdenkt. Ein erster Schritt in Richtung Versöhnung? Okay, wenn man nachtragend ist, könnte man es für bitterböse Ironie halten, dass sich Luke im Kampf um April ausgerechnet an Lorelai wendet, nachdem er sie in der sechsten Staffel so von April ferngehalten und dadurch letztlich verloren hat. Andererseits könnte man diese Bitte um den Brief auch als eine Art Versöhnungsgeste von Luke an Lorelai betrachten. Wie dem auch sei, dieser Brief ist bedeutungsvoll. Wir kennen zwar den Inhalt (noch) nicht, aber wir können erahnen, was in dem Brief steht, nämlich das Luke wie ein Vater für Rory war, dass er Lorelai immer unterstützt hat und ein fürsorglicher Mensch ist. Dass Lorelai den Brief vor ihrem Ehemann Chris verheimlicht, deutet eine ernsthafte Ehekrise an und dann ist da ja noch der sagenumwobene Schnee. In dem Moment, als Lorelai den Brief in den Postkasten wirft, beginnt es zu schneien. Das ist symbolischer als jedes Straßenverkehrsschild.

Die Nebenhandlung in dieser Episode dreht sich um Lane und die "Freuden" der Schwangerschaft. Man kann diese Nebenhandlung durchaus als sehr unterhaltsam bezeichnen. Zwar sehen der Schwangerschaftsbauch und Lanes Bewegungen etwas unrealistisch und übertrieben aus, aber ich glaube fast, das ist beabsichtigt. Wenn eingefleischte Rockmusiker wie Gil, Zack und Brian plötzlich nur noch über das Abpumpen von Muttermilch sprechen, dann ist klar, dass man hier als Zuschauer Spaß haben soll und den hat man auch. Zack ist als werdender Vater wirklich putzig, etwas übereifrig, aber liebevoll.

Kommen wir zu der Frage, was Rory in dieser Folge macht. Ihre Aufgabe besteht darin, einfach da zu sein. Mit ihr kann Lorelai über den Brief sprechen, sie ist diejenige, die Lorelai und Luke an die guten alten Zeiten erinnert und ... na ja, das war's. Eine eigene Story hat Rory im Grunde nicht, was schon ein wenig schade ist. Irgendwie spielt sie in dieser Staffel bislang nur die zweite Geige und darf sich emotional nicht so austoben wie Lorelai. Das ist eigentlich auch der einzige Minuspunkt in dieser Folge.

Maret Hosemann – myFanbase

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