Bewertung

Review: #7.21 Die Abschlussfeier

Foto: Matt Czuchry, Gilmore Girls - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Matt Czuchry, Gilmore Girls
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Ich bin unglaublich deprimiert. Denn schon der Gedanke, dass es nicht mehr lange dauert, bis auch das Finale der Serie läuft, macht mich traurig, da ich mit der Serie sozusagen groß geworden bin. Das Vorfinale, so kann man sagen, ist wirklich sehr gelungen, aber sicherlich nicht perfekt, da manche Teile der Episode etwas nervenaufreibend und auch langatmig waren. Aber gut, wann ist das nicht jede Serie einmal?

Eine Abschlussfeier gab es ja schon in der Episode #3.22 Ein starker Abgang, nur dass Rory sich damals von Chilton verabschiedet hat und sie es dieses Mal auch von Yale tut. Yale, der Universität, von der sie anfangs gar nicht gedacht hätte, dass sie auf dieser jemals studieren würde, da Harvard immer Rorys Lebenstraum war. Aber Träume ändern sich. Das zeigt auch diese Episode ganz gut.

"Soll das ein Alles oder nichts sein?"

Ich bin schon etwas matt. Irgendwie wirkte Logans Heiratsantrag in der letzten Episode schon sehr hereingewürgt bzw. gerade noch rechtzeitig eingesetzt, um das Finale spannender zu gestalten, aber so wirklich Freude kam bei mir nicht auf. Irgendwie hatte ich es schon geahnt, dass Rory doch nein sagen wird und dass sich Logan dann endgültig von Rory trennt. Ich fand das wirklich hart, da Rorys Ablehnung des Heiratsantrags kein vernünftiger Grund ist, sich einfach von ihr zu trennen. Rorys Idee, eine Fernbeziehung zu führen, hätte meiner Meinung nach durchaus funktionieren können, wenn eben nicht nur Rory, sondern auch Logan daran geglaubt hätte. Darum ist Logan mehr oder weniger auch der Minuspunkt der Episode. Im Grunde finde ich Rorys Gründe, warum sie den Heiratsantrag abgelehnt hat, durchaus plausibel und sehe wie Lorelai positiv in Rorys Zukunft.

Es war irgendwie komisch, wie sehr Logan schon vorgeplant hatte, und dass Rory nicht sofort auf seinen Heiratsantrag antworten konnte, erscheint vollkommen verständlich. Diese Szene erinnerte mich irgendwie an #1.16 Chaos der Gefühle, als Dean Rory gestand, dass er sie lieben würde und Rory genau wie in dieser Episode nur "Wow, oh, Wow!" vor sich her stammelte.

Also: was gibt nach drei Staffeln über Logan zu sagen? Logan hatte sich eigentlich im Laufe der letzten Staffel zu einem tollen Charakter entwickelt, wobei ich ihm auch so manche Fehltritte verziehen habe. Er war nicht perfekt, aber ein guter Mann für Rory, der für sie fast immer da war und sie gut behandelt hat.

"Was hatte das zu bedeuten?"

Diese Frage stellen sich Lorelai und Luke. Okay, im Endeffekt ist klar, dass Luke denkt, Lorelai hätte den Song, als er hinzu kam, für ihn gesungen, aber auch Lorelai weiß, dass der Song später dann Luke galt. Anscheinend, und das zeigt diese Episode auf ihre ganz eigene Art und Weise, können Luke und Lorelai nur über Liebessongs kommunizieren, da die beiden sich ansonsten nicht wirklich trauen, einander in die Augen zu sehen und sich die Wahrheit zu sagen. Denn während sich Luke einredet, Lorelai hätte für ihn gesungen, redet sich Lorelai genau diese Gedanken wieder aus.

Was der Karaoke-Abend zu bedeuten hatte, fragen sich auch Miss Patty und Babette, die in dieser Episode wieder einmal klasse waren. Es war wirklich toll, als die beiden in Luke's Diner saßen und zu Lorelai sagten, Luke wäre in seinem Apartment oben und hätte sicherlich bald Zeit für sie. Die verdächtigen Blicke, die Miss Patty und Babette einander zuwarfen, waren toll und auch ihre Blicke, als sie nicht glauben wollten, dass zwischen Luke und Lorelai nichts sein sollte, waren spitze.

Auch wenn Liz in der Episode nur wenig zu tun hatte und auch nicht zur Handlung beigetragen hat, so war es durchaus amüsant, sie zu sehen. Denn sie strahlt immer einen gewissen Charme und eine gewisse Fröhlichkeit aus, die ihren Charakter so toll werden lässt. Natürlich hat sie auch hier und da gescherzt, beispielsweise, als Liz meint, T.J. hätte einen Kleiderständer zusammengebaut, der sogar funktionieren würde. Ansonsten war es toll, als sie Luke weismachen wollte, dass Lorelai den Song nur für ihn gesungen hat und er ihr daher eine Kette schenken sollte.

"Wenn Kirk sich in eine Box setzten will, dann lasst ihn das machen!" und andere Highlights

Ja, da hat Gypsy wahre Worte gesprochen, denn wie wir wissen, zieht Kirk das, was er sich in den Kopf gesetzt hat, auch durch. Es sah dann im Endeffekt schon recht genial aus, als Lorelai Kirk in der Luft in dem "Glaskäfig" sah und sie ihn fragte, ob es nicht verboten wäre, zu sprechen. Ansonsten hätte ich mir vielleicht mehr Kirk-im-Glaskäfig-Szenen gewünscht, doch schon dass das Ganze auch von den Drehbuchautoren durchgezogen wurde, war toll. Natürlich war auch die Abstimmung in Miss Pattys Tanzstudio wieder einmal klasse, besonders der Gipsbein-Taylor war eine tolle Idee. Auch wenn ich mir denken kann, dass es etwas Fehl am Platz gewesen sein muss, war es auch sehr witzig, als alle Stars Hollow-Bewohner über Rorys Abschlussfeier abgestimmt hatten und sofort über die Musik geredet haben. Einfach toll und irgendwie merkt man trotz vielen Streitigkeiten, dass alle eine große Gemeinschaft sind.

Dann wären da ja auch noch Emily und Richard, die einen Song zum Besten gegeben haben. Auch wenn ich sehr enttäuscht war, dass der Song der beiden ins Deutsche synchronisiert wurde, hatte er einen gewissen Charme. Irgendwie sind Emily und Richard genau wie alle anderen "Gilmore Girls"-Charaktere einfach schrullig und lustig. Emily hat in dieser Episode jedoch eher zum nervenaufreibenden und langatmigen Teil beigetragen, da sie eben nicht verstehen konnte, warum Rory Logans Heiratsantrag nicht sofort angenommen hat. Richard hingegen war mir sehr, sehr sympathisch, weil er einfach gelassen war und sich nicht viel Sorgen um Rorys Entscheidung machte. Ebenfalls gut war, dass Richard zwischen Lorelai und Emily verhandelt hat, da die beiden sich auf der Feier immer mal wieder in die Haare gekriegt haben.

Ach ja, dann hätte ich noch etwas über Lucy und Olivia zu sagen, die in der Folge – man glaubt es kaum – gezeigt haben, dass sie noch leben und von den Autoren nicht vergessen wurden. Ich habe nicht wirklich verstanden, was so gut daran war, die beiden für eine kurze Dialogzeile zurückzuholen, da beide Frauen ab dem zweiten Teil der siebten Staffel stark in den Hintergrund gerückt sind. Paris und Doyle dagegen waren toll und besonders der "la-la"-Moment, als Rory sich Müsli macht und die Milch mit Paris' Aufschrift "Nur für Paris – ich meins ernst!" sieht, war spitze.

Gesamtbild dieser Episode

Im Grunde ist #7.21 Die Abschlussfeier eine tolle Episode, in der sich einige Charaktere endgültig verabschieden, die meisten andern uns aber noch bis ins Finale der Serie erhalten bleiben.

Niko Nikolussi - myFanbase

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