Review: #7.22 Die letzte Klappe
All Good Things Come to an End. Mit dieser Episode verabschieden sich die "Gilmore Girls" nach knapp sieben Jahren endgültig von ihren Fans. Was lässt sich über dieses Ende sagen? Na ja, machen wir es doch einfach wie Rory und erstellen eine Pro-&-Contra-Liste!
Pro (Oder: Was mir am Finale gefällt)
Ich finde es sehr schön, dass Rory doch noch ihr Idol Christiane Amanpour getroffen hat. Gut, das zufällige Auftauchen der bekannten Journalistin in Stars Hollow wirkte etwas konstruiert, doch solche Zufälle ereignen sich in der Realität schließlich auch, denn sonst würde es die vielen dokumentierten Begegnungen von Fans mit ihren Lieblingsschauspielern, Musikern oder Sportlern ja nicht geben. Auf jeden Fall schließt sich damit der Kreis, denn Christiane Amanpour war immer Rorys Vorbild und wurde mehrfach in der Serie erwähnt. Dass es dem zweite Showrunner David S. Rosenthal, im Gegensatz zu seiner Vorgängerin Amy Sherman-Palladino, gelungen ist, die Journalistin für einen Gastauftritt zu gewinnen, darf ja wohl auch mal lobend erwähnt werden.
Rorys neuer Job gefällt mir. Es wäre ein bisschen sehr klischeehaft gewesen, wenn sie gleich einen Job bei einer der großen Zeitungen in den USA bekommen hätte. Rory ist zwar eine tolle Journalistin, aber sie steht erst ganz am Anfang ihrer Karriere und ich wage mal die Behauptung, dass es noch viele andere talentierte Jungjournalisten in den großen weiten USA gibt. Als Politikjournalistin für ein Online-Magazin kann sie viel lernen und den Wahlkampf von Barack Obama zu begleiten darf man sich durchaus interessant vorstellen.
Die Szenen zwischen Lorelai und Rory sind sehr sehenswert. Es gibt sowohl emotionale, wie auch humorvolle Momente zwischen den beiden, womit uns zum Abschluss noch einmal gezeigt wird, was die Serie sieben Staffeln lang geprägt hat.
Auch die meisten Stars-Hollow-Bewohner kommen noch einmal zum Zuge und dürfen sich anständig verabschieden. So schwelgen Rory und Lane noch einmal in Erinnerungen und bringen ihre Gefühle füreinander zum Ausdruck, was wirklich sehr schön ist. Über die Jahre haben sich beide sehr verändert und sich unterschiedliche Leben aufgebaut, doch sie waren immer Freundinnen und haben zusammengehalten. Über die Jahre hatte Rory immer mal wieder größere Konflikte mit ihrer Mutter oder ihren Großeltern, mit Lane jedoch nie. Da gab es höchstens mal kleine, auf eine Episode beschränkte Reibereien und das auch nur ausgesprochen selten.
Zum Abschluss zeigen sich auch Kirk, Miss Patty und Babette noch einmal so liebenswert-schrullig, wie wir sie kennen. Der gute Taylor darf zudem eine letzte, sehr skurrile und eigenwillige Rede halten, damit wir ihn auch wirklich so in Erinnerung behalten, wie er immer gewesen ist.
Contra (Oder: Was mir am Finale nicht gefällt)
Logan wurde in einem kurzen Dialog zwischen Rory und Lorelai noch einmal erwähnt, das war es dann aber auch schon. Ich bin offen gestanden sehr unzufrieden mit der Trennung von Rory und Logan. Das Beziehungsaus der beiden vermittelt den Eindruck, als gäbe es für eine Frau nur Karriere oder Ehe, nicht aber beides. Das wäre für 1957 sicher eine passende Botschaft gewesen, für 2007 allerdings nicht. Wenn man mal von Logans kleiner Krise nach dem Scheitern seiner Firma absieht, hat er sich zuletzt wirklich gut gemacht und sich der Familie Gilmore angenähert. Besonders nach Richards Herzinfarkt war er wirklich für Rory da und hat sich wesentlich besser verhalten als Lorelais damaliger Ehemann Chris. Und nun? Nun ist Logan plötzlich der Bremsklotz für Rorys Karriereambitionen, den es eine Woche vor dem Finale noch schnell zu entfernen galt. Ein ganz klares Contra!
Lorelai und Luke haben es auch nicht auf meine Pro-Liste geschafft. Natürlich küssen sich die beiden gegen Ende dieser Episode, was uns ein Happy End suggerieren soll, doch dies ist nicht so ganz das Happy End, das ich mir gewünscht habe. Dass sich die beiden erst in der allerletzten Episode in den allerletzten fünf Minuten versöhnen, bedeutet, dass wir sie nicht mehr als Paar sehen, nicht sehen können, ob und wie sie ihre Probleme bewältigen und ob sie es doch noch mal in die Nähe eines Traualtars schaffen. Zudem fehlen mir ein wenig die Rückbezüge zu den vielen besonderen Momenten, die wir im Laufe der Jahre zwischen Lorelai und Luke gesehen haben. Man denke beispielsweise an die Chuppah. Irgendwie fehlte einfach etwas.
Schade ist auch, dass wir viele beliebte Nebencharaktere nicht noch einmal gesehen haben, wie zum Beispiel Mrs. Kim oder Gil. Natürlich konnte man nicht alle diese Charaktere im Finale unterbringen, doch schön wäre es auf jeden Fall gewesen.
Ergebnis
Unentschieden. Das Finale bietet viele schöne Momente, doch das gewisse Etwas fehlt.
Maret Hosemann - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Bon VoyageErstausstrahlung (US): 15.05.2007
Erstausstrahlung (DE): 14.03.2008
Regie: Lee Shallat Chemel
Drehbuch: David S. Rosenthal
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