Bewertung

Review: #7.22 Die letzte Klappe

Foto: Lauren Graham, Gilmore Girls - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Lauren Graham, Gilmore Girls
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Hiermit enden also sieben Jahre "Gilmore Girls". Sieben Jahre, die uns eine Mutter-Tochter-Beziehung zeigten, die ihresgleichen sucht. Sieben Jahre, die wir wohl in der verrücktesten Stadt der Welt verlebt haben. Sieben Jahre, die uns den Glauben geschenkt haben, dass Frauen alles schaffen können, was sie wollen. Sieben Jahre, die uns zeigten, dass man sich manchmal von seinen Wurzeln abkapseln muss, um sich selbst zu finden...

Aber würde ich noch weiter über die letzten sieben Jahre sinnieren und aufzeigen, welchen Spaß sie uns gebracht haben, dann würde diese Review den Rahmen sprengen und deswegen verweise ich lieber an dieser Stelle auf die tolle Kolumne zum Ende der Serie, die noch mal einen genauen Blick auf die letzten sieben Jahre wirft.

...wie hieß er noch?

Genau das dachte ich, als ich erkennen musste, dass Logan nicht in der Episode vorkam und nur in einem Nebensatz erwähnt wurde, der lediglich dazu diente, dass das große Thema "Lorelai & Luke" wieder auf kam. Ganz ehrlich, dies war eine riesige Enttäuschung für mich. Natürlich ging es in der Serie nie um die Liebesbeziehungen der einzelnen Charaktere, wobei es mir manchmal dennoch so vorkam, vor allem, wenn man an Lorelai und Luke denkt, aber ich war in der letzten Episode schon sehr enttäuscht, wie es mit Rory und Logan endete und nun steht also fest, dass der letzte Satz, den Logan jemals in der Serie gesprochen hat "Mach's gut Rory" war.

Das war für mich ein echter Tiefschlag und ich finde, dass der Charakter das einfach nicht verdient hat. Natürlich wurde Rorys Leben immer von Männern begleitet, vor allem Dean, Jess und Logan, und es ist letztendlich gar nicht mal so schlecht, dass sie eventuell mal auf eigenen Beinen steht. Aber auf der anderen Seite habe ich mir einfach gewünscht, dass Rory beides haben kann: Karriere und Mann. Eben nicht wie Lorelai, die alles allein durchstehen musste und keinen Mann stetig an ihrer Seite hatte.

Aber das ist nun Geschichte, denn Logan war es anscheinend noch nicht mal wert, in der letzten Episode vorzukommen, geschweige denn, eine ordentliche Erwähnung zu finden, die mehr als 30 Sekunden dauerte und nicht als Überleitung zu einem anderen Thema diente. Schade - und definitiv einen Punktabzug wert!

Das illegale Stars Hollow

Stars Hollow - eine Stadt, die verrückte Menschen anzieht, wie Licht die Motten! Das ist einfach ein Naturgesetz und genau dies ist mit der Hauptgrund, warum "Gilmore Girls" so eine wunderbare Serie ist.

Die illegale Versammlung der Stadtbewohner war einfach herrlich, genauso wie die Zusammenarbeit bei den Partyvorbereitungen. Ich musste laut loslachen, als sie unbemerkt hinter Rory und Lorelai standen und das ganze Inventar von A nach B getragen haben. Diese Charaktere machen die Serie so liebenswert wie sie ist und ich bin mehr als dankbar, dass wir nahezu jeden Charakter noch einmal von seiner Schokoladenseite sehen durften.

Ob es nun Taylor war, der die abstoßendste Rede der Welt gehalten hat (kollektive Gebärmutter - OH MEIN GOTT!!!), Kirk, dessen Trommelfell geplatzt ist oder Babette, deren Füße das Wetter vorher sagen können. Diese Charaktere gehören einfach zu "Gilmore Girls" und hätte man sie in der letzten Episode nicht in voller Aktion erlebt, wie wir es nun konnten, dann hätte diese Episode einfach keine Daseinsberechtigung gehabt.

Und die Party war einfach ein Traum und genau das, was Stars Hollow ausmacht: Ein verrückter Haufen von liebenswerten Menschen. Genau hier liegt auch (neben der schönen Szenen zwischen Lorelai & Rory) der Höhepunkt der Episode, da wir einfach noch einmal alle versammelt sehen und jeden in seiner eigenen komischen Art und Weise erleben dürfen.

Beste Freundinnen

Lane und Rory waren die dicksten Freunde und haben ihre ganze Kindheit miteinander verlebt. Je älter die beiden wurden, desto schwieriger wurde es, sich regelmäßig zu sehen, doch eins haben wir immer mitbekommen, die beiden waren, sind und werden immer beste Freundinnen sein.

Genau das gleiche ist bei Sookie und Lorelai der Fall und auch wenn wir nur zwei kurze Szenen zwischen den beiden gesehen haben, dann waren dies dennoch Momente, die ihre Freundschaft einfach noch einmal in Erinnerung gerufen haben.

Beide Szenen waren kurz, konnten aber auch nicht viel länger sein, da sie sonst den Rahmen gesprengt hätten.

Luke

Ich war noch nie ein Shipper von Lorelai und Luke, was allerdings nichts damit zu tun hat, dass mir Luke nicht gefällt, sondern einfach damit, dass die beiden für mich die besten Freunde darstellen und kein Liebespaar. Dennoch war mir das einfach egal in dieser Episode, denn wir haben endlich den Luke gesehen, den wir kennen und lieben, denn er hat alles getan, um Rory und Lorelai glücklich zu machen und genau das hat er schon sein Leben lang gemacht! Danke dafür, dass sein Charakter endlich wieder normal geworden ist und der ist, den wir von Beginn an in unser Herz geschlossen haben.

Jedoch bin ich immer noch nicht von Luke und Lorelai überzeugt und gerade der Kuss der beiden, wirkte für mich einfach sehr konstruiert, da man das eben noch schnell in die Episode drängen wollte. Doch hilft das den beiden? Wird jetzt alles besser? Haben sie aus ihren Fehlern gelernt? Lorelai kann kaum behaupten, dass sie nicht schon immer wusste, wie sehr Luke Rory und auch sie liebt und das er alles für sie geben würde. Deswegen denke ich, dass die Geste, die wir hier gesehen haben, jetzt nichts einzigartiges war, dass uns einen verwandelten Luke gezeigt hat, und ich kann mir kaum vorstellen, dass nun alles super wird, da die beiden es einfach immer noch nicht geschafft haben, offen und ehrlich die Karten auf den Tisch zu legen und dem anderen zu verdeutlichen, was eigentlich wirklich schief gelaufen ist.

Familie Gilmore

Zu Rory und Lorelai kann ich nichts sagen... Dann würden mir nur wieder die Tränen kommen. Die Beziehung der beiden lässt mich nur immer wieder zum Telefonhörer greifen, damit ich meine eigene Mutter anrufen kann, um ihr zu sagen, wie sehr ich sie liebe. Ich finde, dass hier eine wunderbare Beziehung zwischen Mutter und Tochter gezeichnet wurde, die jedem Menschen zeigt, wie wichtig Familie eigentlich ist. Jede einzelne Sekunde mit den beiden war eine Wonne, da sie einfach alles in sich vereint hat, was die Beziehung der beiden ausmacht!

Ein wenig schade fand ich, dass wir keine Umarmung von Emily und Lorelai gesehen haben, aber auf der anderen Seite haben wir gesehen, dass auch Lorelai gemerkt hat, dass sie ihre Eltern liebt und sie wird nun allein freitags zum Essen kommen und somit am Leben ihrer Eltern teilhaben und auch diese an ihrem Leben teilhaben lassen. Und Richard hat den Rest übernommen, in dem er Lorelai das sagte, was auch Emily fühlt.

Dennoch hätte man diese Beziehung zwischen Lorelai und Emily, die für mich in der Serie noch wichtiger war, als die von Lorelai zu irgendeinem Mann, wirklich einen richtigen Schritt weiter bringen können. Wir haben über die Jahre hinweg immer wieder gesehen, dass es Annäherungen und Entfernungen gab. Für den Abschluss der Serie und gerade mit dem Weggang von Rory, hätte ich gerne auch hier etwas endgültiges gesehen, denn das einfache "Ich werde auch weiterhin freitags kommen" war mir bei dieser wichtigen Beziehung zu wenig.

Der Schluss

Ich hatte ehrlich gesagt Angst, dass die Serie damit endet, dass wir den Kuss zwischen Luke und Lorelai sehen, doch dem war nicht so und ich muss zugeben, dass wir den perfekten Schluss dieser wunderbaren Serie gesehen haben. Nur Rory und Lorelai, wie sie Kaffee trinken und sich über banale Dinge unterhalten, während Luke ihnen einen riesigen Berg voller Essen zubereitet. Genau das war es, was ich sehen wollte!

Fazit

Auch wenn wir niemals die berühmten Worte von Amy erfahren werden, die sie sich für den Schluss ausgedacht hat, und mir einige Dinge im Finale nicht so sehr gefallen haben, haben die letzten 30 Sekunden der Serie das wett gemacht. Hinzu kommt, dass ich die zweite Hälfte der siebten Staffel eher enttäuschend fand, mich jedoch gefreut habe, nun einen solchen emotionalen und tollen Abschluss gesehen zu haben.

Dennoch: Danke, für sieben Jahre "Gilmore Girls"!

Annika Leichner - myFanbase

Die Serie "Gilmore Girls" ansehen:


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