Review: #1.01 Ouvertüre
Mit einem mitreißenden Trailer, der bereits einige Zeit kursierte, hat die Serie mich schon sehr interessiert und gespannt auf die letztendliche Episode gemacht. Andererseits hat man auch mindestens Dreiviertel des Inhalts in diese Sneak-Peek gepackt, so dass wirklich sehr wenige Überraschungen kamen, als man dann den richtigen Piloten gesehen hat. Überraschend war höchstens, wie viel Story bereits in diese erste Folge gepackt wurde, die eigentlich dazu dienen soll, erstmal die Basis zu legen, die Charaktere und ihre Motivationen vorzustellen, sowie einen Ausblick auf das zu geben, was da noch kommen kann. Bei "Glee" hatte man allerdings mehr das Gefühl, die 42 Minuten der Pilotepisode seien lediglich die erste Hälfte eines Spielfilmes, der dann auf relativ vorhersehbare und kitschige Weise zu Ende geführt werden würde.
Trotz dieser eher vernichtend ausfallenden Beurteilung hat mir der Pilot wahnsinnig gut gefallen. Er hat sehr gut unterhalten und Lust auf mehr gemacht. Wer am Ende der Folge keinen Ohrwurm von "Don't Stop Believin'" für den Rest des Tages hat, der hat definitiv etwas falsch gemacht. Ich bin wirklich kein Fan von "High School Musical"-ähnlichen Musik- und/oder Tanz-Filmen, von denen "Glee" auch noch beides zu vereinigen scheint. Trotzdem war es schon ziemlich cool anzusehen und die Songauswahl und deren Interpretationen, die von den Chören gesungen wurden, hat mir recht gut gefallen. Ich kann mir nach dieser Episode wirklich sehr gut vorstellen, dass mir das auf Dauer gefallen könnte, was durchaus auch Sinn eines Piloten ist.
Was die Charaktere angeht, gibt es bisher allerdings nur wenige, die wirklich Profil haben. Das blieb bei so viel Story und Gesang einfach auf der Strecke, eventuell auch auf Grund der rund 13 fehlenden Minuten im Gegensatz zur ursprünglichen Version des Piloten. Wir wissen definitiv so ziemlich alles über Will Schuester, vielleicht sogar ein wenig zu viel, wenn man bedenkt, dass wir erst eine Folge hinter uns haben. Leider kam davon allerdings auch nichts überraschend. Dass er einmal selbst im Glee-Club war, war ebenso abzusehen wie seine Motivation, diesen Club nun zu alter Stärke zurück zu führen. Einzig ungewöhnlich war die Tatsache, dass er verheiratet ist und bald ein Kind von einer für den Zuschauer furchtbar unsympathischen Frau haben wird, obwohl er gleichzeitig für eine extrem neurotische Kollegin bestimmt zu sein scheint. Wie man das Dilemma lösen will, bin ich schon gespannt, immerhin wird man Will wohl kaum seine Frau und das Baby zurücklassen lassen. Im Übrigen scheint er seine Frau auch sehr zu lieben und zeigt keine Anstalten, irgendein Interesse an Emma zu haben. Aber das ist dann wohl der Teil der Entwicklung, den man sich für die späteren Folgen aufheben will, wenn es überhaupt so weit kommt. Denn so schräg, wie die Serie teilweise ist, kann es gut sein, dass sie nicht lange überleben wird.
Was mir sehr gut gefallen hat, war der Humor der Serie und das offensichtliche Spielen mit Klischees, was dem Ganzen ein wenig den Kitsch nimmt. Rachel hat durchaus einen gewissen Charme und die Tatsache, dass sie den Footballstar sofort darauf aufmerksam gemacht hat, dass alle erwarten würden, dass sie zusammenkommen, fand ich sehr komisch. Insgesamt sorgt sie neben der Cheerleader-Trainerin, von der man momentan noch keinerlei Ahnung hat, welche Funktion sie innerhalb der Serie erfüllt (außer dem berüchtigten Comic-Relief natürlich), für die meisten Lacher. Ein Knackpunkt wird definitiv sein, wie man am Ende alles zusammenbringt und auch wie man mit den bereits ausführlich dargestellten Klischees schließlich so umgeht, dass sie doch nicht so kitschig-aufgezwungen wirken.
Fazit
"Glee" könnte von großartig bis peinlich so ziemlich alles werden. Ob das gut oder schlecht ist, sei mal dahingestellt, doch mir sagt eine Serie, die durchaus auch riskiert, auf die Schnauze zu fallen, weitaus mehr zu als der langweilige Einheitsbrei, der bereits in der letzten Season vorherrschte. Abgesehen davon hatte ich wahnsinnig viel Spaß und mich keine Sekunde gelangweilt. "Glee" hat sich durch die vorab präsentierte Pilotepisode definitiv schon einen Platz ganz oben auf meiner Liste der kommenden Neustarts ersungen. Wie es mit der Serie ausgeht, bleibt abzuwarten, doch wie heißt es am Ende eben doch so schön: "Don't Stop Believin'".
Nadine Watz – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: PilotErstausstrahlung (US): 02.09.2009
Erstausstrahlung (DE): 16.01.2011
Regie: Ryan Murphy
Drehbuch: Ryan Murphy, Brad Falchuk & Ian Brennan
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