Bewertung

Review: #4.12 Kalender Boys

Foto: Lea Michele, Glee - Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; Eddy Chen/FOX
Lea Michele, Glee
© 2013 Fox Broadcasting Co.; Eddy Chen/FOX

Auch mit dieser Folge liefert uns "Glee" sehr viel Musik, und das ganz ohne "Sadie Hawkins"-Tanz. Es ist erfreulich, dass weiterhin so viele Songs in die Episoden integriert werden, ist es doch das, worauf sich die Fans von Woche zu Woche freuen. Im Vordergrund stand diesmal Sam, der einiges mit sich selbst auszumachen hat und dabei Unterstützung von Blaine bekommt.

"Not everyone in here looks like they're on The CW. Some of us are more PBS."

Dank Sams Einsatz kam es, wie es kommen musste: Die Warblers wurden disqualifiziert und somit dürfen die New Directions zu den Regionals fahren. Darüber kann man eigentlich nur dankbar sein. Eine restliche Season "Glee" ohne einen Wettkampf wäre dann doch zu schade gewesen und so haben die Kids endlich ihre Motivation zurück und können uns mit vielen Liedern erfreuen. Hoffentlich kommt diesmal nichts dazwischen und sie schaffen es erneut bis zu den Nationals. Der Anfang ist also geschafft und so hat Finns Rolle erneut große Bedeutung, jetzt wo er weiterhin den Glee-Club leitet. Auch in dieser Folge hat er bewiesen, dass man auf ihn nicht verzichten darf und als neuer Will funktioniert er weiterhin sehr gut. Sein Einsatz für die Kids ist bewundernswert und besonders sein Gespräch mit Artie ging sehr zu Herzen, denn hier wurde deutlich, dass ihm das Wohl der Schüler am Herzen liegt und sie nichts tun sollten, was sie nicht möchten. Hier war die Erinnerung an Will sehr groß und Finn ist tatsächlich der beste Ersatz für ihn. Auch seine Auseinandersetzungen mit Sue sind unterhaltsam und eine willkommene Abwechslung, denn bisher musste sich Will immer etwas wegen seiner Haare anhören und nun hat Sue es mit einem ehemaligen Schüler zu tun, was der Sache das gewisse Etwas gibt. Die beiden zusammen funktionieren gut und hoffentlich wird es auch in Zukunft noch viele Szenen zwischen ihnen geben. Dass Sue ein wenig in den Hintergrund rückt, ist auch erfreulich, denn sie ist oft über das Ziel hinausgeschossen und ihr Dasein jetzt ist nicht übertrieben.

Aber zurück zu Sam. Er erfährt, dass er einen sehr schlechten Wert bei den SATs erreicht hat und quasi keine Chance hat, aufs College zu kommen. Dass dies an seinem Ego knackst, ist verständlich. Dennoch macht es immer noch keinen Sinn, ihn als dummen Schüler darzustellen, denn das ist er ganz und gar nicht und das hat das Ende der Folge auch gezeigt. Die Videobotschaft war sehr rührend und hat deutlich gemacht, was Sam alles erreicht hat und wie sehr er sich für andere eingesetzt hat. Er ist nicht dieser dumme Schüler, den wir in dieser Staffel auf diese Weise kennenlernen, er ist ein besonderer Mensch, der für andere kämpft und damit sehr viel Respekt verdient hat. Blaine hat hier genau das Richtige getan und man muss den Autoren dafür danken, dass sie nicht weiter auf Blaines Verliebtheit eingehen, sondern die Freundschaft dieser beiden Charaktere hervorheben. Auf diese Weise wird viel deutlicher, wie gut sie zusammen funktionieren und es bleibt zu hoffen, dass man diese Freundschaft weiterführt. Sam konnte in diesem Handlungsstrang jedenfalls überzeugen und Chord Overstreet hat die Emotionen perfekt dargestellt. Am Ende musste man doch ein Tränchen vergießen, als alle Charaktere sich bei Sam bedankt haben und er selbst dadurch erkannt hat, dass er als Mensch sehr viel wert ist.

Die Idee mit dem Kalender kann ich aus Frauensicht natürlich nur gutheißen. Es war wirklich ein sehr netter Anblick und die Performance der Jungs hat sehr gerockt. Das können sie in Zukunft bei "Glee" wirklich öfters machen und damit für Unterhaltung pur sorgen. Hier konnte man sich tatsächlich einfach zurücklehnen und genießen, ohne auf irgendwelche Fehler hinsichtlich der Storyline zu denken. Solche Momente kann "Glee" wirklich gut umsetzen.

"You may know tonight's guest only as the girl with the fat mom who ruined Sectionals for everybody."

Eine weitere Handlung in dieser Folge brachte uns zu Beginn das berühmte "Fondue for Two" von Brittany und Lord Tubbington wieder. Ein großartiges Extra dieser Folge, das witzig war und vor allem endlich wieder ein wenig auf Marleys Bulimie eingegangen ist. Das ist nämlich ein Thema, das komplett in den Hintergrund gerückt ist und irgendwie gar keine Rolle mehr spielte, obwohl es großes Potenzial hatte. Stattdessen konzentrieren sich die Autoren auf die Beziehung zwischen Marley und Jake, die hier einen Schritt zu schnell geht. Erst in der letzten Episode sind die beiden so richtig zusammen gekommen und schon fällt das "Ich liebe dich". Das Drama kündigt sich damit schon an, denn es wird nicht möglich sein, dass die beiden bis zum Ende der Staffel zusammen bleiben. Doch das liegt noch in der Ferne.

Die Szenen zwischen Jake und Marley waren dafür sehr süß mit anzusehen und das Paar hat eine sehr gute Chemie. Auch ihre Stimmen harmonieren miteinander, was das Duett sehr gut gezeigt hat. Große Begeisterung muss hier für Jake ausgesprochen werden, denn sein Song war einfach zum Schmachten. Er hat eine sehr schöne Stimme, die hier gut zum Ausdruck gebracht wurde und in die Storyline gut integriert wurde. Die Freude, dass dieses Pärchen eine so schöne Entwicklung macht, ist groß, doch das ist auch die Angst, denn schließlich wird das nicht anhalten. Vielleicht werden die Autoren dadurch auch die Möglichkeit sehen, um Jakes altes Verhalten wieder hoch zu kramen, denn das wurde ja in letzter Zeit auch komplett vernachlässigt. Bisher ist noch nicht klar, in welche Richtung die Beziehung geht, doch sie wird hoffentlich eine Weile andauern, denn sie holt das Beste aus Jake heraus. Auch seine Freundschaft mit Ryder kam hier zum Ausdruck und es ist schön, dass die Autoren das nicht vergessen haben. Obwohl Marley ein heikles Thema ist, verhält sich Ryder anständig und steht seinem Freund zur Seite. Das vermittelt ein gutes Gefühl und deshalb sollte auf die Freundschaft in Zukunft ruhig öfter eingegangen werden.

"A year ago you were all plaid skirts and 'Do you think Finn really likes me?' and now you're Slutty Barbie asking Misogynist Ken to move in with you, doing pornos. What's happening to you?"

Neben dieser Handlung in Ohio kommt auch New York zum Zuge und die Enttäuschung, dass Rachels Frage, ob Brody einziehen möchte, so abgehandelt wurde, ist groß. Hier hätte man ruhig mehr darauf eingehen und ein bisschen Drama inszenieren können. Doch das Thema scheint wohl erstmal erledigt. Stattdessen setzt sich Rachel mit sich und ihrem Körper auseinander und dies wurde gut umgesetzt und auch passend in die Episode integriert. Rachels Entwicklung in New York ist ein andauernder Prozess und sie verändert sich von Tag zu Tag. Dazu gehört auch, sich neuen Hürden zu stellen und zu schauen, wie weit man geht. Rachel ist der Meinung, dass sie ihren Körper in der Öffentlichkeit zeigen kann, obwohl sie noch überhaupt nicht so weit ist. Hier hat man ein sehr schönes Mittel gewählt, um das zu zeigen. Die Macher haben die neue und die alte Rachel gegenüber gestellt und sie zusammen singen lassen. Die Umsetzung war großartig und auch das Lied war gut gewählt. Es ist erstaunlich, was eine Frisur, ein bisschen Make-Up und andere Kleidung aus einem Menschen machen können und irgendwie war die Rückkehr der alten Rachel eine willkommene Abwechslung. Zudem hat sie gezeigt, wie sehr Rachel sich verändert hat und wie New York Schritt für Schritt eine Frau aus ihr macht.

Das weitere Positive an diesem Handlungsstrang war die Rückkehr von Santana und Quinn. Diese war unerwartet und dementsprechend war die Freude groß. Kurts Handeln ist absolut nachvollziehbar und auch gerechtfertigt. Er kennt Rachel mittlerweile so gut, dass er auch ihre Grenzen kennt, sodass es überhaupt nicht seltsam ist, dass er hier eine Intervention in Gang setzt. Quinn und Santana können auf diese Weise zu Rachel durchdringen und ihr die Augen öffnen und ihre Worte entsprechen tatsächlich der Wahrheit. Rachel würde sich für den Film in zwei Jahren wahrscheinlich sehr aufregen. Zum Glück ändert sie ihre Meinung und wir bekommen dadurch eine Performance der drei Frauen zu sehen, die an die alten Zeiten erinnert. Santanas Kommentar war dann die Krönung, denn es scheint so, als ob sie tatsächlich ihren Weg nach New York geht und somit Kurt und Rachel unterstützt. Für mich als Fan der letzten drei Staffeln wäre das ein großes Geschenk.

Fazit

Sowohl Sams als auch Rachels Handlungsstrang konnten überzeugen und die Idee mit dem Kalender ist den Autoren gut geglückt. Marleys und Jakes Beziehung geht etwas zu schnell, denn man kann sich jetzt schon darauf einstellen, dass sie bald wieder zu Ende geht. Dafür waren die Performances der beiden schön mit anzusehen und die Chemie passt hier sehr gut. Mit Santanas und Quinns Rückkehr sowie einer neuen Folge von "Fondue for Two" gab es reichlich Überraschungsmomente, die der Folge sehr gut getan haben.

Alex Olejnik - myFanbase

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