Bewertung

Review: #5.05 Schluss mit Twerking

Foto: Glee - Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; Adam Rose/FOX
Glee
© 2013 Fox Broadcasting Co.; Adam Rose/FOX

Mit #5.05 The End of Twerk fühlt man sich in die gute alte "Glee"-Zeit zurückversetzt. Es steht ein wichtiges Thema im Vordergrund, das sich dieses Mal mit Unique und ihren Problemen an der Schule befasst. Die Lehre daraus ist wie immer dieselbe und die Kids stehen einander am Ende bei. Zudem gibt es weitere Probleme, die im Vordergrund stehen und am Ende mit einer Gruppen-Performance abgeschlossen werden. Diese Episoden waren bei "Glee" immer stark und auch hier gibt es die ein oder andere Handlung, die überzeugen kann. Perfekt ist es dieses Mal aber auch wieder nicht.

"You can wipe that smug look off your face. And while you’re at it, wipe your chin, because there’s a butt on it."

Der Glee-Club entdeckt das Twerking und alle Mitglieder der New Directions sind Feuer und Flamme für diesen Tanz. Auch Will findet die Idee gut und performt gleich mit den Kids zusammen. Obwohl die Performance mitreißend war, konnte die Umsetzung des Songs nicht wirklich punkten, da es schwer ist, hier an das Original heranzukommen. Dennoch kam gute Stimmung auf und hat letztlich das erfüllt, was es sollte, nämlich dass der Krieg zwischen Will und Sue weitergeht. Sue ist alles andere als begeistert vom Twerking und setzt ihre Position dazu ein, um den Tanz an der Schule zu verbieten. Will möchte das nicht wirklich mitmachen und versucht, sich zu wehren. Sein Vorsprechen bei den Mitgliedern der Schulbehörde ist hier gut gelungen, da sein Standpunkt mit den verschiedenen Tänzen gut erklärt wurde. Er hat vollkommen Recht und es ist eigentlich lächerlich, dass Sue hier wieder mit einem Machtspiel kommt.

Dennoch habe ich die kleinen Zickereien der beiden sehr genossen und wenn dann auch noch Will so weit geht, dass er das Büro auf Sue-Art demoliert, komme ich voll auf meine Kosten. Man könnte meinen, dass dieser Krieg einfach nicht mehr zieht, doch momentan genieße ich die beiden sehr, denn sie können unterhalten, auch wenn es sich dabei um großen Blödsinn handelt. Doch es vermittelt das alte "Glee"-Feeling und das muss man dann einfach aufsaugen.

"If Oprah's gonna drop the Cosby kids off at the pool, I am not going to be here for it."

Zusätzlich dazu war Will auch noch in den Handlungsstrang von Unique angebunden. Ich muss zugeben, dass ich immer noch kein Fan von Unique bin und mich die Story auch nicht wirklich mitreißen kann. Es ist zwar ein Thema, das man bisher bei "Glee" nicht hatte, aber die Probleme sind dann doch immer die gleichen. Die Schüler machen sich lustig über Unique, machen sie fertig und akzeptieren sie nicht. Das führt zu einer emotionalen Achterbahn und die Kids sind letztlich dafür da, um Unique zu beschützen. Das hatten wir alles schon mal, auch wenn es wohl nie genug Lektionen geben kann, dass man Menschen so akzeptieren sollte, wie sie sind. Bei Unique kann das zwar nicht ganz zünden, doch ich muss gestehen, dass mich ihr Song emotional doch sehr mitgenommen hat. Das liegt nicht nur am Song selbst, sondern auch an den Emotionen, die Unique gezeigt hat. Hier hatte man richtig das Gefühl, dass sie es nicht einfach hat und es auch nie einfach haben wird. Dass dann die Kids für sie da sind, ist ein netter Schachzug und zeigt erneut die Bedeutung des Glee-Clubs für die Kids. Sie haben einen Platz, wo sie so sein können, wie sie sind und von anderen auch noch akzeptiert werden.

Die Reaktion der Jungs, dass sie sich dem Problem annehmen wollen, war typisch für sie, doch es hat funktioniert. Man spürte den Zusammenhalt, auch wenn es seltsam war, dass Ryder plötzlich so auf Uniques Seite ist. Das hat jedoch weniger gestört, denn hier stand die Gruppe als Einheit im Vordergrund und das hat dann auch geklappt. Zusammen erreichen sie alles und sind am Ende glücklich. Als dann zum Schluss die Performance zustande kam, wurde man richtig mitgerissen und hatte seinen Spaß. Das war "Glee", wie es früher war und auf diese Gruppen-Performances sollte man nicht verzichten, denn sie machen großen Spaß.

Ein wenig schade ist es, dass hier überhaupt nicht darauf eingegangen wurde, dass bald die Nationals anstehen und die Kids sich vorbereiten müssen. Immerhin steht ein wichtiger Wettkampf an, doch stattdessen tauchen immer mehr Probleme auf, die eigentlich keinen Platz haben. Vielleicht wird das ja in der nächsten Folge besser, schließlich bleibt nicht mehr viel Zeit.

"That is slut shaming. You are using the derogatory label 'trash' for a female's natural sensuality. It's femme-phobic. Neo-retro-genderist. And a clear form of sexual bullying."

Ein weiterer Handlungsstrang in Ohio befasst sich mit Marley, Jake und Bree. Es ist also tatsächlich herausgekommen, dass Jake Marley betrogen hat. Es war noch ein kleines bisschen Hoffnung da, dass er nicht so weit gegangen ist, doch diese Hoffnung wurde hiermit zerstört. Das Schlimme daran ist, dass Jake sich verhält, als ob nichts passiert wäre. Er turtelt weiterhin mit Marley rum und zeigt keinerlei schlechtes Gewissen. Das spricht leider nicht sehr viel für seinen Charakter, weil er die Situation damit nicht besser gemacht hat, eher noch schlechter. Man kann es ihm nicht verzeihen, dass er so handelt, nur weil Marley nicht mit ihm schlafen wollte. Und dass er dann auch noch so tut, als ob nichts passiert wäre, ist kein schöner Zug. Marleys Zusammenbruch, als sie erfährt, dass Bree Recht hatte, hat einem beinahe selbst das Herz gebrochen. Für sie musste in diesem Moment die Welt untergehen, weil sie von nichts eine Ahnung hatte und dann auch noch von Bree erfahren musste, dass Jake sie betrügt. Das ist ein harter Schlag, der Jake sicherlich noch einiges kosten wird.

Es ist schade, dass man danach das Gefühl bekommt, als ob alles gut wäre. Das war schon immer ein kleines Problem von "Glee". Den Kids wird das Herz gebrochen und doch sind alle immer gemeinsam in einem Raum und machen weiter, als ob nichts gewesen wäre. Dabei weiß man hier genau, dass es Marley nicht gut geht und sie eigentlich die Person ist, die dann für sich trauert und Jake erstmal aus dem Weg geht. Bei der Schluss-Performance hat man das zum Glück ein wenig gesehen und ich bin gespannt, wie man das Liebeschaos nun auflöst. Eines ist jedoch klar: Jake hat sich damit keine Pluspunkte verschafft.

"I'm gonna go Skype with Blaine and show him my new tat and piercing. Maybe if I play a little Maroon 5 I'll get cyber-lucky."

Die Story in New York war dieses Mal leider auch nicht überzeugend genug, da sie deplatziert wirkte. Kurt hat nichts zu tun, sitzt auf der Couch und weiß nicht wirklich, was er mit sich anfangen soll? Das klang in der letzten Folge noch anders. Wollte er nicht eine Band gründen? Hier zeigen sich jetzt auf einmal Nachwirkungen von Finns Tod und Kurt sieht selbst ein, dass er erst aus einem Loch herausgerissen werden müsste. Wäre dies vor der Gründung der Band passiert, wäre das nachvollziehbar gewesen, doch so macht es in der Reihenfolge nicht viel Sinn.

Dennoch hatte man dabei auch seinen Spaß. Kurt mit einem falsch geschriebenen Tattoo und einem Zungenpiercing sorgte dann doch für ein paar Lacher und auch die Lektion dahinter ist nicht verkehrt. Manchmal steckt man einfach fest und muss etwas wagen, um wieder aus seinem Loch zu kommen. Rachel hat schon Recht, wenn sie sagt, dass man nach einem tragischen Erlebnis oft eine Veränderung braucht. Und obwohl ich ihren "Haarschnitt" nachvollziehen kann, war ich dann doch froh, dass sie ihre Haare nicht wirklich abgeschnitten hat. Zumindest hat diese Veränderung ihr gut getan und das hat man auch bei ihrer Performance mit Paolo gemerkt. Das Vorsingen war sehr unterhaltsam, man hat sich gut aufgehoben gefühlt und es wirkte nicht, als ob hier zu schnell gehandelt wird. Rachel ist nunmal das neue Funny Girl und muss sich in die Arbeit stürzen, um nicht mit ihrer Trauer stecken zu bleiben. Das hat gut gepasst und die Chemie zwischen ihr und Paolo passt auch sehr gut. Da bekommt man richtig Lust auf weitere Szenen, die mit dem Musical zusammenhängen.

Doch der definitiv beste Moment dieser Handlung war Rachels geheimes Tattoo. Als sie ins Badezimmer gegangen ist, wusste man sofort, dass sie sich auch ein Tattoo hat stechen lassen. Das war einfach spürbar und als der Name "Finn" aufgetaucht ist, hatte ich sofort Tränen in den Augen. Das war ein starker Moment, der viele Emotionen auslöst und gleichzeitig zeigt, dass man Finn nicht vergessen hat. Das wird noch eine Weile an Rachel knabbern und doch weiß man nach dieser Folge, dass sie es schaffen und alles gut wird.

Fazit

Diese Folge hatte einige Highlights, die mitreißend und emotional waren. Sei es Uniques Performance, Marleys Zusammenbruch oder auch Rachels Tattoo - hier liegen definitiv die Stärken der Folge. Jakes Verhalten ist unverzeihlich und auch Kurts Verhalten wirkt deplatziert, doch im Grunde bekam man das alte "Glee"-Feeling zurück und wurde gut unterhalten.

Alex Olejnik - myFanbase

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