Bewertung

Review: #2.02 Lady Blair

Nach dem äußerst schwachen Staffelfinale macht die zweite Runde genau da weiter, wo die erste aufhörte. Klischeebeladene Storylines, die nun wirklich keinen vor den Fernseher locken, Freundschaften, die irgendwie keine sind, und Charaktere, die man teilweise kaum wiedererkennt oder die einfach so uninteressant sind, dass es überhaupt nicht lohnt, darüber nachzudenken. Zwar war diese Folge nicht unbedingt schlechter als die erste, aber bei zwei äußerst öden Episoden nacheinander wirkt es eben fast so...

We are no animals...

Ähm, ja... Genau die richtige Storyline für zwei 17-jährige. Dan und Serena wollten, statt ihre Beziehungsprobleme zu besprechen, sich lieber gegenseitig das Hirn aus dem Kopf schwalben (Zensur). Und Hirn ist auch irgendwie, was dieser Storyline fehlt. Dan entwickelt sich zu seinem Schlechteren hin. War er vorher noch ein intelligenter, kreativer, junger Mann, so lässt er sich momentan nur noch von seinen jugendlichen Hormonen leiten. Über die Beziehung sprechen? Fehlanzeige. Lieber versteht er jede einzelne Handlung des Traumes seiner schlaflosen Nächte als sexuelle Anzüglichkeit. Wow, wie einfallsreich. Als ob man sowas in erwachsenen Beziehung nicht schon zu Genüge thematisiert hätte. Nein, jetzt muss sowas auch in einer Teenieserie sein. Das soll dann wohl den vermeintlichen OMFG-Moment hervorrufen. Leider verspricht die Serie viel, was sie dann nicht einhalten kann.

Basshole!

Genialster Spruch von Blair ever. Sehr einfallsreiches Wortspiel. Ansonsten war Blair eben einfach wieder Blair. Wieder macht sie sich für einen Jungen total zum Affen. Wenigstens wirkt sie dabei niedlich. Das wirkliche Highlight sind jedoch immer ihre Intrigen (hier perfekt ausgespielt gegen die große Herzogin Catherine) und ihre Auseinandersetzungen mit Chuck. Da steckt so viel Potential hinter, was auch immerhin zu einem Großteil ausgeschöpft wird. Wegen mir könnten die beiden ein Spin Off bekommen und die anderen Charaktere komplett gestrichen werden. Diese Episoden würden sicherlich höhere Punktzahlen von mir erhalten als die momentane zweite Staffel.

Besonders eindringlich war ihr Gespräch gegen Ende, wo so viel an unterdrückten Emotionen und Chemie drin steckte. Die zwei sind wirklich einmalig und ein Lichtblick, der mir in dieser Episode fast ganze vier Punkte wert ist, denn sonst war da diese Woche - wie auch letzte - wirklich nicht viel. Wenn man mal von der großartigen Freundschaft zwischen Blair und Serena absieht, die sich anscheinend nur miteinander beschäftigen, wenn sie den jeweils anderen mit ihren selbst gemachten Problemen belästigen wollen. Zuhören ist nicht, echte Probleme bitte alleine lösen!

The Duchess and the Pauper

Nates einzige interessante Storyline ist die, dass er eine furchtbare Familie hat und er nun der Mann in der Familie sein und alle Probleme lösen muss. Das hat ihn mir in der letzten Season schon nähergebracht, da es eben aus der ganzen anderen Masse an nichtigen Love Storys und Bitchereien mal heraussticht. Ich hoffe auch, dass es dahingehend weitergeht, da das wirklich gut zu Nate passt und wenigstens noch etwas Aufmerksamkeit erweckt. Catherine ist prinzipiell ja auch kein uninteressanter Charaktere mit ihren Intrigereien und ich bin gespannt, wie sie ihre Leihgabe in Zukunft noch ausnutzen wird. Die Story war diesmal jedenfalls schon etwas interessanter als letzte Woche.

Well, I have been hoping someone would tag in for a while now...

Ja, genauso fühlt es sich auch an. Ich bin ja heilfroh, dass Nate und Chuck wieder auf der Freundschaftseben angelangt sind, aber ebenso wie Blair und Serena ist da von Freundschaft nicht viel zu erkennen. Ich weiß nicht, soll das vielleicht besonders realitätsnah sein? Sind wir mittlerweile so weit gekommen, dass wir Leute als beste Freunde bezeichnen, denen wir uns nicht mal wirklich anvertrauen und von denen wir schon gar keine Hilfe annehmen wollen? Soll das etwa die "neue Generation" sein? Denn anders kann ich mir das hier irgendwie nicht erklären. Was ist denn aus richtig guten Freunden geworden, denen man alles erzählen kann? Ich denke da z.B. an "Dawson's Creek", sogar in "O.C., California" gab es da mehr zu sehen und da wurde auch schon viel verheimlicht und wenig Wert auf offene Kommunikation gelegt.

Einerseits finde ich es ja mal wieder wirklich ehrenwert von Chuck, dass er für seinen Freund in die Bresche springt, dem das aber nicht unter die Nase halten will. Andererseits hätte sich Nate erstens nicht so anstellen müssen (Denn sorry, von wem würdet ihr euch denn lieber Geld leihen? Von einer Affäre, die ihr eigentlich nur aus der horizontalen Position näher kennt, oder eurem angeblichen besten Freund?) und zweitens hätte er ihm schon viel früher erzählen sollen, was in ihm vorgeht. Wie heißt das berühmte Lied nochmal? That's what friends are for... Is' klar.

War da sonst noch was?

Ansonsten gab es nur Storys, die so wenig erwähnenswert und zum Vergessen waren, dass ich gerade durch die Folge skippen musste, um überhaupt herauszufinden, was sie waren. Rufus kommt von seiner Tour zurück und verzichtet auf eine weitere, weil er seine Kinder vermisst. Och, wie putzig! Schnarch... Vanessa. Ach, die gibt es auch noch? Ja, okay, sie will also noch was von Nate, der ist aber anderweitig beschäftigt und sie leitet nun einfach mal irgendwie ein Café für Rufus, oder wie? Hatte kein wirkliches Interesse und außerdem klingt das alles nach "typisch Soap", in der Teenager immer mal plötzlich einen Laden schmeißen und man fragt sich, wie das überhaupt alles gehen kann. Mal abwarten, was sich da noch ergibt.

Fazit oder "New York, I love you but you're bringing me down..."

Passender hätte ich es auch nicht sagen können. Irgendwie habe ich mir da mehr erwartet, aber die Serie scheint sich so langsam zu finden und ich glaube nicht, dass mir gefällt, was ich sehe. Natürlich werde ich vorerst weiterschauen und auf mein altes Guilty Pleasure hoffen, das bisher leider ausbleibt. Viel mehr als Langeweile ist da nicht mehr für mich drin. Schade...

Nadine Watz - myFanbase

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