Bewertung

Review: #2.02 Lady Blair

Ich will mich kurz und ehrlich fassen: Die treibende Kraft hinter "Gossip Girl" ist auch weiterhin der Plot um Chuck und Blair und deren damit verbundenen Liebschaft zu Marcus. Aus Nate und Catherine (ach, die stehen ja mittlerweile auch in einem Zusammenhang mit Blair und Co.) hat man diesmal mehr herausgeholt. Zumindest etwas. SO kann das aber sonst nicht weitergehen!

Dan und Serena

Wie auch schon in der letzten Episode war deren Part in der Episode sehr schwach, weshalb ich auch kaum mehr irgendwelche Lust empfinde, interessante Überschriften zu finden. Wie immer bietet sich uns ein Hin und Her, da möchte einmal der nicht und dann wieder nicht diejenige. Das hat mit der Zeit sogar genervt. Und peinlich war es größtenteils auch. Der Teil der Storyline im Bus wohl der schlimmste überhaupt. Hallo? Geht es noch... noch verrückter?! Szenen, wie die im Bus, gehören in die dazugehörigen, schmutzigen Filmchen, aber keinesfalls in "Gossip Girl", das nun generell mehr stümperhaft rüberkommt als in gewisser Weise witzig oder interessant. Von Stephanie Savage hätte ich echt mehr erwartet, nachdem sie in "O.C., California" meistens Glanzleistungen (und das auch in Form der Erschaffung von Taylor Townsend) vollbracht hat – in dieser Hinsicht, was besonders eben die Bus-Szene betrifft, war sie sehr unprofessionell.

Mal schauen, wie es mit Dan und Serena nun weitergeht. Meiner Meinung nach könnte man auf die beiden gut mal zwei, drei Episoden verzichten (bin gespannt, falls es dazu kommen sollte, ob sie sich bis dann möglicherweise noch einmal getrennt und wieder zusammengerauft haben...). Bislang empfinde ich die beiden einfach als Lückenfüller, wenn gerade mal nicht Blair oder Chuck auftauchen.

Nate und Catherine

Im Vergleich zur letzten Episode, gab es hier eine kleine Besserung (den Oberkörperfreien Nate lässt man aber auch diese Folge, für alle weiblichen Fans, nicht aus, natürlich...). Es wurde dadurch interessanter, da wir erfahren haben, dass Catherine die "duchess", also die Herzogin, ist, von der andauernd geredet wird. Damit hätte ich ehrlich nicht gerechnet, da ich mir eher gedacht hätte, dass Catherine ähnlich wie Chuck "nur" eine der "gewöhnlichen" Upper-East-Side-Reichen wäre, die mal über den Sommer in die Hamptons fährt. Dass mich die Serie so überrascht hat, ist gut, denn dadurch habe ich noch nicht mein gesamtes Interesse verloren, wenn man mal die generell grandiose Chuck-/Blair-Story außen vor lässt. Nun wird die Sache noch verzwickter, denn dass Catherine Nate Geld geliehen hat, war sicherlich keiner dieser kleinen "Dienste", die man sich nun einmal macht, wenn man nur eine kleine Affäre hat. Sie wird das, denke ich mir, sicherlich noch möglicherweise als Druckmittel nutzen... Wie auch immer. Zwar ist "Gossip Girl" in letzter Zeit nicht sehr überzeugend, was aber noch nicht heißen muss, dass das Drama nicht Überraschungen zu bieten hat. Von daher werde ich darüber nun nicht viel nachdenken, sondern versuchen, mich... nun ja, überraschen zu lassen.

Botox meets Bitch

So ungefähr könnte man das erste Treffen von Catherine und Blair bezeichnen, das Chuck arrangiert hat, um Blair eines auszuwischen. Während Blair eines ihrer genialsten Kommentare ever über Botox von sich lässt, macht Catherine auch kurz danach klar, dass Blair nicht würdig ist, als Marcus Ehefrau in die Familie aufgenommen zu werden. Genial! Wirklich sehr amüsant, die Szene. Wer "Gossip Girl" schon kennt, konnte sich aber denken, dass Blair durch irgendetwas doch noch einen Trumpf im Ärmel haben wird. Ja, denn das geht ganz einfach, als sie Nate und Catherine beim Sex in der Bücherei erwischt. Ich habe mich schon sehr auf Blairs und Catherines Blick gefreut und wie erwartet, waren die Millionen wert. Sollte Catherine sich also einen Fehler erlauben, wird Blair wohl wahrscheinlich nicht zögern, Marcus' Vater die Wahrheit über seine Frau und Nate sagen. So intrigant ist Blair nun mal. Um etwas zu bekommen, was sie möchte, lässt sie nichts aus.

Chuck und Blair

Oh ja, die beiden sind schon göttlich. Und, wer es bis jetzt noch nicht kapiert haben sollte, für mich der bisher einzige Grund, die Serie noch weiterhin zu verfolgen.

Wieder versucht Chuck Blair für sich zu gewinnen, doch die gibt gar nicht erst auf, nein, sie nimmt an und versucht ebenso ihr Bestes zu geben, um Chuck dem Erdboden gleich zu machen. Wer hier Langeweile erwartet hat, dem sei gesagt, dass das nicht der Fall ist. Jeder Wortwechsel ist großartig (Ich will nur eines sagen: "Basshole!"), jede Intrige oder auch sonst: wenn sich die beiden nicht kriegen können, sind sie spitze. Für diese Episode war das mal ganz abwechslungsreich, aber hoffentlich bleibt das mir dann in den kommenden Folgen wieder erspart bzw. sollte es weniger von dem sein. Beide tun sich durch diesen Kampf nichts Gutes – weder Chuck, noch Blair bringt es etwas. Sie wollen sich etwas beweisen? Dann sollten sie in einem wirklich ernsthaften Gespräch ihre Differenzen klären. Besonders Chuck sollte sich damit abfinden, auch wenn er weiß, dass Marcus nicht der Richtige für Blair ist, dass die Frau, in die er sich verliebt hat, nun mal einen anderen Mann gewählt hat. Das ist nun keinesfalls eine schlechte Kritik, sondern eher ein Wunsch oder mein Bedürfnis, die beiden in näherer Zukunft etwas erwachsener auftreten zu sehen. Vielleicht sehen sie auch dann die Dinge in einem anderen Licht.

Phänomen Vanessa

Ja, sie lebt noch – nur um diese Frage, die wohl in den Foren eine der meist gefragten Fragen ist, aus der Welt zu räumen. Okay, nun mal Scherz bei Seite und gute Nacht. Mehr als ein Augen-Zuklappen war spätestens dann nicht mehr drin. Dass man sie so am Rande noch in die sowieso sehr Handlungs-lastige Episode quetscht, halte ich nach wie vor für eine dumme Idee, eben auch genauso, wenn man Jessica Szohr in den Hauptcast holt, sie selbst dann aber so gut wie nie zu sehen ist. Und je nach dem, wann dieses Phänomen wieder einmal eintreten sollte, bekommt sie ähnlich wie Nate in der ersten Staffel nur absurde und komische Storylines. Dieser Trend setzt sich nun also fort. Erwartungsgemäß bin ich nicht begeistert, sondern todtraurig. Ich würde es Jessica nicht verübeln, wenn ihr danach wäre, auszusteigen. Für nichts bezahlt zu werden, ist dann eben auch nicht so richtig.

Fazit

Uff. Nach den meistens positiven Absätzen in meiner Review, könnte man meinen, dass die Episode wohl DER Knüller gewesen sein muss. Nein, das und vieles mehr war sie sicherlich nicht. Nur habe ich gerade noch so versucht, das, was so einigermaßen in Ordnung war, herauszufiltern. Den Rest der Handlungs-lastigen Episode wollte ich gar nicht mal erst erwähnen. Das ist wirklich schade, wo für mich im letzten Serienherbst alles so viel versprechend (siehe meine Review zu #1.01 Pilot) angefangen hat. Liegt die sinkende Qualität der Serie daran, dass Josh Schwartz so irgendwie gar nichts (mehr) macht, außer die Show zu promoten und Stephanie Savage genauso wenig Zeit investiert und Lust hat, irgendetwas zu retten, was noch zu retten wäre? Haben vielleicht die Autoren selbst schon die Serie abgeschrieben? Das ist zwar eine mutige Behauptung, aber überraschen würde es mich nicht. "Gossip Girl" hatte es nie leicht. Bitte macht es ihr und den Fans, die noch geblieben sein sollten, nicht noch schwerer. Beendet die Serie besser jetzt, als nach weiteren drei total unpassenden und katastrophalen Staffeln.

Niko Nikolussi - myFanbase

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