Review: #3.08 Der Großvater, Teil 2

Sind es meine Ansprüche, die einfach zu hoch sind oder liegt der fehlende Biss in den Storylines an der Dummheit der Autoren? Ist es zu fassen, dass man nicht ein einziges Mal eine Story a.) zu Ende führen kann und b.) sinnvoll und vor allem ernsthaft aufziehen kann, anstatt es bei Kindereien zu belassen? Und wann würde es je wieder einen besseren Zeitpunkt für Josh geben, einzugreifen, um ein erneutes Desaster wie das, das sich "Staffel 2" nannte, zu verhindern?

Who would have thought that S's and B's friendship has a time limit? Sorry, ladies! Party is over.

Da die Folge ja leider durchgehend nervig war und nur stellenweise etwas reißen konnte, fange ich einfach mal mit dem Part an, der meiner Meinung nach den höchsten Stellenwert in der Episode hat: Serena und Blair. Und kindischer hätten es die Autoren kaum machen können. Wieder ist es aber vor allem Blair, die austeilt, sich aber selbst rein gar nichts zu Schulden kommen lässt. Vor allem in der Szene, als sich die beiden gegenseitig ihre Veränderungen vorwerfen, hat sie mich durch gewisse Aussagen aufgeregt, die so einfach nicht stimmen. Es stimmt zwar, dass Serena sich verändert hat, aber sie hat sich doch nicht von Dan, Blair oder ihrer Familie (auch wenn es hier verständlich ist, weil Lily diejenige war, die wegen der Brown-Sache kaum mütterlich gehandelt hat und Serena zur Weiterentwicklung und eben auch zur Entfremdung von ihrer Familie gezwungen hat) wegentwickelt. Das war dann wohl Blair, die nur noch - um es extrem auszudrücken - nach Macht gestrebt hat und letztlich sogar Serena, Chuck und selbst ihren Vater total ausgeblendet hat.

Wie Serena und Blair generell versucht haben, dem anderen nichts zu gönnen und mit ihren neuen Freunden angegeben haben, war zwar ganz nett, aber zuletzt stellt man sich doch wieder die Frage, ob man denn die College-Räumlichkeiten verlassen und Spielgruppen-Terrain betreten hat.

Wie ich die Autoren einschätze, ist für sie hiermit schon wieder Genüge getan, aber lieber würde ich mir wünschen, dass sich Serena und Blair langsam wieder annähern, insbesondere, um Blair endlich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, nachdem es bedauernswerterweise selbst Chuck nicht geschafft hat. Sie ist so außer Rand und Band, dass es gar keinen Spaß mehr macht, sondern nur noch nervt. Und mit jeder Staffel wird leider auch meine Hoffnung kleiner, dass Leighton Meester endlich einmal eine anständige Rolle in einer Kabelserie bekommt, in der sie zumindest zeigen darf, was sie kann, und nicht nur mit plumpen, zum Gähnen anregenden Storylines zu überzeugen versucht.

Bathroom Boy

Der Preis für die absolute Schnarch-Story überhaupt geht dieses Mal, wie man sich bereits denken konnte, an Dan und Olivia, die – es ist fast schon rekordverdächtig für die Paare dieser Serie – ihr Einmonatiges feiern. Ich hab in den letzten zwei Jahren ja wirklich viele grauenhafte Dinge gesehen, die einfach total uninteressant waren, aber hiermit hat "Gossip Girl" ein neues Level erreicht! Mit jeder Episode, die ins Land zieht, frage ich mich mehr, für wie lange Hilary Duff uns wohl noch erhalten bleibt. Man kann annehmen, dass die Autoren die Dinge dieses Mal etwas langsamer angehen wollen, was hier ehrlich gesagt auch kein Wunder ist, da ich mir kaum vorstellen kann, dass Duff neben ihren Disney-Channel-Auftritten und Amateur-Singereien noch viel mehr zu tun hat... Aber genug gelästert! Gratuliere zum Einmonatigen! Und Gratuliere zum Level-Aufstieg, der aber eher einem Abstieg gleicht...

Kranke Königin

Um eines vorweg klarzustellen: Nein, ich spiele nicht auf eine mögliche psychische Krankheit, die Jenny vielleicht haben könnte, an... ich weiß auch gar nicht, wie jemand auf sowas kommt! *hust* However - was passierte sonst bei den Humphreys? Ein paar Familienszenen mit Rufus und Lily beim Scrabblespielen gab es und zusätzlich eine arme, kranke Jenny. "Was zur Hölle...?", ist auch nach fast einer Woche noch das einzige, was mir dazu einfällt. Ihr dürft mich korrigieren, aber man kann uns Zuschauern doch nicht ernsthaft weismachen, dass der letztwöchige Plot alles gewesen sein soll, wo doch Eric Jenny klargemacht hat, dass er nichts mehr mit ihr zu tun haben möchte. Klar, die Geschichte könnte auch erst in späteren Folgen wieder aufgegriffen werden, aber es macht zugegeben absolut null Sinn, stattdessen jetzt eine noch unnötigere Story reinzuquetschen, zumal man dadurch die ein oder anderen Lächerlichkeiten weglassen hätte können.

Finally! Trip can be his own man. My man.

Mit Nates Storyline ging es mir so ziemlich gleich wie auch mit den anderen Geschichten, jedoch gefiel mir hier die überraschende Wendung gut, dass Maureen, Trips Ehefrau, der Kopf der ganzen Rettungssache (war es Absicht, dass es von vornherein SO klar war, dass es sich hierbei um keinen richtigen Unfall handeln muss oder wollte man den Zuschauer tatsächlich mit einem plumpen, seichten Versuch glauben lassen, es handele sich um eine rein zufällige Aktion?) war und auch den Rest bis ins Detail geplant hatte, um William endlich loszuwerden. Auch der Konflikt zwischen Vanessa und Nate war gut und wäre von mir deutlich besser bewertet worden, wenn Vanessa sich nicht sofort wieder bei Nate entschuldigt hat, zumal es sowieso er war, der sich bei ihr hätte entschuldigen sollen... Zuletzt will ich nicht hoffen, dass Serena und Trip nun einen One-Night-Stand oder ähnliches haben, weil zumindest das Ende so etwas vermuten lassen mag, und das gefällt mir ganz und gar nicht.

Fazit

Die Serie bewegt sich auf hauchdünnen Glatteis und ich will mal hoffen, dass sich die kreativen Köpfe hinter der Serie zumindest für die letzten paar Episoden in diesem Jahr etwas Gutes ausgedacht haben - immerhin erhofft sich The CW im Jänner wieder jede Menge Zuschauer, die einschalten, auch wenn ich persönlich im Moment wenig Anlass dazu habe...

Niko Nikolussi – myFanbase

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