Bewertung

Review: #4.19 Der Prinz & B

Foto: Jessica Szohr, Gossip Girl - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jessica Szohr, Gossip Girl
© Warner Bros. Entertainment Inc.

In dieser Episode hat man wirklich wieder nicht an Aufregern und Schwachsinnigkeiten gespart. Es spielt mal wieder ein Haufen Nebencharaktere (und dazu zähle ich eben auch Vanessa) eine viel zu prominente Rolle – warum kapiert keiner, dass das niemanden interessiert? Dafür sind die Nebencharaktere einfach viel zu fleischlos und flach. Warum sollte ich mich für deren Schicksal interessieren? Aber egal, fangen wir von vorne an.

The only thing thicker than blood is the ink on page 6.

Mann, bei diesem schwachsinnigen Spruch von Gossip Girl kam mir gleich die Galle hoch. Ich hasse es, wenn die Serie so übertrieben versucht, clever zu sein, und sich damit am Ende doch nur irgendwie lächerlich macht. Aber zur Story: Lily bekommt also statt mehrjähriger Gefängnisstrafe mal eben nur neun Monate Hausarrest dafür, dass sie einen Mann drei Jahre (oder so ähnlich) hinter Gittern hat schmoren lassen. Gut, man muss natürlich sagen, dass Lily sicherlich keine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt. Aber neun Monate Hausarrest klingt nach dem Trara, das um die vermeintlich drohende Gefängnisstrafe gemacht wurde, doch eher lahm. Wahrscheinlich hat man es genau so getimet, dass nach dem Ende der Sommerpause die lustigen Fußfesseln abkommen...

Abgesehen davon fällt es mir wirklich schwer, mit Lily Mitleid zu empfinden. Ich meine, klar, es muss schon wahnsinnig schmerzvoll sein, wenn man einen Haufen Designerkleider anprobieren will, aber alles nicht so wirklich ansprechend aussehen will, weil immer diese doofe Fußfessel stört. In etwa vergleichbar mit dem Schmerz, den ein Gefangener empfindet, wenn ihm ein Knastbruder ein Messer in die Seite rammt. Aber gut, dass Lily plötzlich die Aussätzige wird, ist sicher schwer, kommt aber auf Grund der ohnehin oberflächlichen und unausstehlichen "Freunde", die ihr nun den Rücken zukehren, nicht wirklich tragisch rüber. Sicherlich wäre es ihr auch in einem normalen Bekanntenkreis so oder ähnlich ergangen, aber diese New Yorker Society Ladys hätten sie ja sogar links liegen lassen, wenn sie zu einer der großen Partys ein Kleid aus der letzten Season getragen hätte. By the way, Pink Party?! Klar, warum sollte man auch nicht die Farbe "pink" feiern? (genervter Gesichtsausdruck meinerseits)

Die Schöne und der Prinz

Ugh, als ich schon wieder von diesem Prinz erfahren hatte, den ich im Übrigen ganz vergessen hatte, hatte ich schon keine Lust auf Blairs Story. Ich meine, ernsthaft jetzt, das ist doch auch wieder einfach so ein oberflächlicher Firlefanz. Was ist denn bitte das Besondere an einem Adligen, außer dass er eine Menge Geld hat? Und das hat jeder zweite, der in Blairs Gegend wohnt, ebenfalls. Dann wird auch noch eine ganze dämliche Story drumherum gesponnen. Der Prinz darf nicht erkannt werden aus irgendwelchen Gründen, die ich weder kapiert noch die mich interessiert haben, und natürlich wird ausgerechnet Dan auf ihn als Reporter angesetzt. Dann wird auch noch Charlotte mit in diesen Blödsinn hineingezogen und Serena sowieso. Solche Missverständnis-Wendung-Konfrontation-Storylines fand ich sowieso schon immer hirnrissig. Aber hier wurde es auch noch auf die blödeste Art und Weise umgesetzt. Blairs Plan hab ich von Anfang an nicht wirklich kapiert, aber wohl auch, weil ich nicht die Energie aufbringen konnte, aufzupassen. Das Ende war mir auch schnurz. Ich habe nur mitgenommen, dass uns der Prinz wohl weiter erhalten bleiben wird. Schnarch...

Jeder Satz von Charlotte kommt einfach so künstlich und unauthentisch rüber, dass es schmerzt. Dann will Serena jetzt natürlich doch auf Dan und Blair böse sein, aber natürlich nur, weil die es ihr nicht erzählt haben. Wären sie nur ehrlich gewesen, dann wäre natürlich alles in Butter. Nee, ist klar. So ein Problem gibt es, glaube ich, auch nur in Serien. Ich habe allerdings noch nie erlebt, dass jemand dann tatsächlich der anderen Person direkt die Wahrheit gesagt hat und dann alles gut verlief. Wissen Leute, die so einen Stuss erzählen, eigentlich, wie blöd das ist? In manchen Fällen kann man sicher böse sein, wenn jemand einem etwas nicht erzählt hat, obwohl man sonst nicht böse gewesen wäre. Aber dann nicht auf eine Art und Weise, die schon wieder mal eine Freundschaft zerstört. Warum kann man nicht einfach sagen, dass man sauer ist, weil es passiert ist, und nicht, weil es einem verschwiegen wurde? Ich fände es vollkommen verständlich, dass Serena nicht will, dass Blair mit ihrem Ex-Freund etwas anfängt, auch wenn Serena tatsächlich keine Gefühle mehr für diesen haben sollte. Aber jetzt wegen eines Geheimnisses, das keines war, so ein Fass aufzumachen, ist wirklich nur noch nervig.

Es ist dermaßen kindisch, dass Serena nach der vermeintlichen Bestätigung ihrer These, direkt einfach mal alles an Gossip Girl schicken will, statt ihre Freundin zu konfrontieren. Hat sie denn wirklich nichts dazu gelernt? Und dann will uns Serena weismachen, dass sie nun sauer ist, weil Blair und Dan Freunde sein wollten? So ein Schwachsinn. Aber jetzt soll es eben wieder einen Konkurrenzkampf geben. Man sollte meinen, bei den beiden findet einfach überhaupt keine Charakterentwicklung statt. Ich frage mich immer noch ernsthaft, warum die beiden überhaupt befreundet sind?

In ein paar Wochen werden sie dann wieder BFFs sein, von daher versuche ich gar nicht, die Energie aufzubringen, mich darüber zu ärgern. Und wenn wir schon mal bei kindisch sind, muss ich gestehen, dass ich es langsam gar nicht mehr so witzig finde, wie Blair mit ihren Minions umgeht. Es widert mich fast ein bisschen an und ich weiß auch nicht, warum das immer wieder so übertrieben werden muss...

Filler

Damit die Episode nicht ganz so voll von wahnsinnig nervigen Storylines wird, wird sie noch ein wenig mit völlig uninteressanten aufgefüllt, damit ein wenig Abwechslung herrscht. So habe ich mich wohl in der letzten Review vertan und Raina ist doch noch nicht verschwunden. Mag wohl reines Wunschdenken meinerseits gewesen sein... Stattdessen drückt man mit ihr ein bisschen auf die Tränendrüse, Chuck darf auch mal wieder ein netter Mensch sein und alles ist gut. Oder eben auch nicht. Ist Raina dann jetzt bitte endlich weg? Nein? Okay, mir auch egal. Dann kann ich wenigstens meine Toilettenpausen flexibler einplanen.

Ach ja und Vanessa war auch wieder mal dabei. Diesmal hätte sie sich sogar fast wieder in den Hauptcast geschlichen, indem sie sich dank Rufus wieder mit Dan angefreundet hätte. Glücklicherweise wird ihr das kurz zuvor von Charlotte verdorben, die in dieser Episode auch einfach mal wieder überall mitmischen musste. Dafür wird ihr dann in der nächsten oder übernächsten Season sicherlich das Schicksal des Charakters zuteil, der langsam ausgefadet wird.

Fazit

Am Ende bleibt nur eine Frage: Warum sind in dieser Serie eigentlich die Nebenstorys immer so bescheiden? Von den Hauptstorys mal ganz zu schweigen. Diese Folge war wirklich wieder mal mehr als nervtötend, dabei gab es doch zwischenzeitlich mal ein paar wirklich gute Folgen. Glücklicherweise weiß man doch immer, wie man das wieder zunichtemachen kann. Ich empfand es jedoch leider nur als anstrengend.

Nadine Watz - myFanbase

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