Review: #4.20 Plötzlich Prinzessin
Diese Folge war immerhin schon wieder etwas besser als die letzte. Zwar wurde einiges von dem langweiligen Gesülze aus #4.19 Petty in Pink aufrecht erhalten, doch immerhin gab es auch mal wieder richtig mitreißendes Drama, auch wenn sich dies auf die letzten Minütchen beschränkte. Aber immerhin gab "Gossip Girl" mal wieder ein Lebenszeichen von sich, das mir vor Augen rief, warum ich diese Serie eigentlich überhaupt noch schaue...
Something, Something, Something Dark Side
Fangen wir am besten mit dem langweiligsten an und arbeiten uns langsam vor, damit ich nicht beim Schreiben langsam einschlafe. Raina ist also immer noch Thema? Okay... Dann wird uns ein bisschen was darüber erzählt, wie böse Chucks Vater war und wie böse Chuck ist. Bla, bla, bla. Das einzig Interessante daran war das Ende, doch dazu komme ich an anderer Stelle. Ach ja und irgendwas mit Rufus ist auch passiert. Oder so.
"I'll take good care of him while you're gone."
Die zweite Storyline wandelte sich innerhalb von 40 Minuten von langweilig zu richtig blöd. Erstmal bewegt sich Vanessa wieder im Hintergrund, um ein wenig Drama zu erzeugen und damit ihren Vertrag zu erfüllen, der offensichtlich zum Ende der Staffel ausläuft. Denn dass die Autoren mit diesem Charakter nichts mehr anzufangen wissen, ist schon seit... ja, eigentlich seit ihrem ersten Auftritt in #1.06 Der Maskenball offensichtlich. Auch bewahrheitet sich natürlich der Zaunpfahl aus einigen Episoden zuvor, dass Charlotte nun an Dan heranmöchte. Dabei fiel ich doch tatsächlich auf ihre Gutmädchenmasche herein und war schon genervt, wie dämlich sie sich anstellt. Das tatsächliche Ende machte es dann aber nicht wirklich besser. Denn Charlotte hat wohl schon viel von Serena und Blair gelernt und legt Vanessa aufs Kreuz. Also, entweder ging ihre Jenny-Wandlung ziemlich schnell oder sie war schon von Beginn an ein gerissenes, kleines Biest. Ersteres wäre typisch übereilt für "Gossip Girl", zweiteres dagegen nur langweilig, denn gerissene Biester hat die Serie nun wahrlich genug.
Immerhin gibt es eine kleine Julian-Assange-Anspielung für all jene unter uns, die über 15 sind und die Nachrichten verfolgen. Also all die, die wie ich die Serie mittlerweile eigentlich nur noch ironisch gucken. Dass Vanessa nun Dan und Charlie verkuppeln will, damit er nicht an Serena oder Blair gerät, ist auf so viele Weisen dämlich, dass es schmerzt. Klar, oberflächlich kann man einwerfen, dass es ja wahnsinnig schlüssig und in character ist, das haben sich die sich für wohl sehr klug haltenden Autoren sicherlich auch gedacht. In der Praxis ist es aber einfach nur dämlich. Erstens kennt Vanessa Charlie doch gar nicht genug, um beurteilen zu können, dass sie tatsächlich besser als Serena und Blair ist, und dass eben jenes fraglich ist, hat Charlotte dann am Ende ja selbst bewiesen. Zweitens kann ich nicht nachvollziehen, warum Vanessa sich überhaupt anmaßt, sich in Dans Liebesleben einmischen zu können. Das wiederum passt meines Erachtens überhaupt nicht zu ihrem Charakter. Aber mag sein, dass auch sie eine Upper-East-Side-Wandlung durchgemacht hat, immerhin plaudert sie ja nun auch ständig irgendwelche dämlichen Geheimnisse aus. So oder so konnte diese Storyline bei mir nur Kopfschütteln verursachen und ich für meinen Teil bin mehr als froh, wenn Vanessa dann im Herbst endlich ins Ausland segelt und hoffentlich dort bleibt.
Immerhin gab es noch unglaublich subtiles Product Placemen à la "According to Bing...". Ich muss zugeben, dass mich sowas immer von der Handlung ablenkt. Das hat "O.C., California" aber deutlich besser oder wenn nicht, dann zumindest selbstironischer gelöst.
"Acting like Blair never works for anybody except Blair."
Auch Blairs Story mit dem Prinz begann wieder mehr als nervend. Das Foreshadowing war nicht wirklich spannend. Wer von uns hat denn bitte geglaubt, dass sich Blair zwei Folgen vor dem Staffelfinale mit Chuck verlobt? Höchstens jemand, der hinter dem Serienmond lebt. Immerhin war der Streit mit Serena für zwei Sekunden mal beigelegt, nur um dann wieder noch blöder zu werden. Eric durfte auch mal wieder eine Rolle spielen und ein paar offensichtliche Dinge sagen, die dem Zuschauer durch den Kopf gingen. Nun ist dann aber Blair wieder böse auf sie und das natürlich zurecht. Das hier ist einfach wieder komplett Kindergarten.
Der ganze Adeligenschwachsinn ist einfach nur lächerlich. In welchem Jahrhundert leben wir eigentlich? Bzw. in welchem Jahrhundert wurden die Personen geboren, die sich für so einen Schmarrn interessieren? Ich komme mir ja vor wie in einem Sissi-Film. Die Mutter will nichts von der großen Liebe des Prinzen/Kaisers wissen, weil sie nicht gut genug sei, doch am Ende verlobt er sich einfach trotzdem mit ihr und das, nachdem sich die beiden kaum kennen. Dass Blair jetzt glaubt, dass sie die Welt retten kann, weil sie mit irgendeinem europäischen Monarchen verheiratet ist, ist an Dämlichkeit wohl kaum zu übertreffen. Was mich zusätzlich störte, war, dass Blair uns weismachen wollte, dass sie den Prinzen so sehr liebe wie Chuck. Das ist offensichtlich Quatsch, auch wenn sie sich das vielleicht gerne einreden möchte. Man kann sich als Zuschauer auch schon in etwa ausmalen, wie lang diese Beziehung hält. Denn, wenn der Prinz und Blair tatsächlich eine Chance hätten, hätten sie ihn nicht so Holter-die-Polter eingeführt und die beiden gleich verlobt.
So, dann wurde es aber endlich gut. Denn Chuck taucht auf und macht Blair eine Szene. Endlich mal wieder richtig Drama, das dazu führte, dass ich nicht schon plante, welche Arbeiten ich morgen noch erledigen will. Blair hat mich dann auch sogar ein bisschen überzeugt, als sie wenig später Serena vorwirft, nicht erwachsen werden zu wollen, und ihr erklärt, dass Louis sie aus ihrem Loch geholt hat, in das Chuck sie immer wieder hineinzog. Das macht wenigstens endlich mal Sinn. Dann gab es eine wirklich bewegende Szene am Schluss mit Blair und Chuck, die mich endlich mal wieder richtig mitgerissen hat. Zwar ist klar, dass die Verlobung eine Farce ist, doch Chucks Untergang zu beobachten, könnte interessant werden. Insbesondere da sich nun auch Nate (Was? Wer?) von ihm abwendet und einen Coup mit Raina plant. Immerhin eine Storyline, die für die letzten zwei Episoden Spannendes verspricht. Ob das Staffelende noch zu retten ist? Wir werden es erleben.
Fazit
Insgesamt war die Episode ähnlich schwach wie schon die letzten beiden, aber immerhin gab es wieder einen kleinen Funken, der mir Hoffnung gab. Ob die Autoren damit was anzufangen wissen, ist die große Frage. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Nadine Watz - myFanbase
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Princesses and the FrogErstausstrahlung (US): 02.05.2011
Erstausstrahlung (DE): 05.12.2011
Regie: Andrew McCarthy
Drehbuch: Leila Gerstein
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