Review: #6.08 Das Serena Kapitel

Die Spannung steigt, das Finale rückt näher und die Situation spitzt sich zu. Im Vordergrund der Folge stand ein Thanksgiving-Dinner, das eigentlich friedlich sein sollte, doch so etwas gibt es an der Upper East Side natürlich nicht.

"I just want to thank you all for joining us for our first Thanksgiving dinner as a couple, even Georgina, who I didn’t actually invite - but welcome"

Ich muss sagen, es wurden schon alte Erinnerungen wach bei diesem ach so friedlichen Essen. Die Thanksgiving-Folgen waren bei Gossip Girl bisher immer ereignisreich und auch dieses Jahr stellte keine Ausnahme dar. Trotzdem hätte ich Serena gleich sagen können, dass es keine gute Idee ist, mit ihrem neuen/alten festen Freund ein großes Essen zu veranstalten und dazu ihren Exfreund, seine Exfreundin und ein großes Pack an dramaaffinen Intriganten einzuladen. Doch wir Zuschauer wollen schließlich auch etwas zu sehen haben.

Wirklich gestört hat mich dabei das Wiedererscheinen von Steven, das ja eigentlich überhaupt keinen Sinn hatte. Dieser lässt sich von Blairs Plan total einfangen und wird bei Serenas Anblick sofort schwach. Doch immerhin nur für einen kurzen Moment, denn nachdem sie ihm an den Kopf wirft, für sie nur ein Trostpflaster gewesen zu sein und mit ihm eigentlich nur über Dan hinwegkommen versuchte, sieht er ein, dass er sich offenbar nicht mehr um sie bemühen sollte.

"Do you want to win? Or do you just want to win Serena?" - "There is no winning without Serena"

Ein anderer bemüht sich ganz stark um Serena. Zumindest gefühlte fünf Minuten lang. Und dann wieder nicht. Und dann wieder doch. Dan weiß einfach nicht was er will, beziehungsweise lässt sich viel zu schnell von kleinen Kommentaren aus der Ruhe bringen. Wir erfahren in dieser Folge, dass er zwei Kapitel über Serena geschrieben hat - eine Ode an sie und eines, in dem er sie in der Luft zerreißt. Es war vorauszusehen, dass letzten Endes das negative Kapitel erscheinen würde, immerhin hatte Georgina ihre Finger im Spiel. Und das erste Mal war das Kapitel auch wirklich schockierend, da man es nicht gewohnt ist, dass Dan Serena gegenüber so einen Ton anschlägt. Bei diesem Konflikt konnte man nicht anders, als auf Serenas Seite zu sein, auch wenn die Paraphrase "Serena is nothing, she is a golden shell. Give her love and she'll do anything you want. With daddy issues like these it's not hard to push the right buttons" mich doch etwas zum Lächeln brachte. Denn ich kann Dan in seiner Einstellung einfach nicht zustimmen. Serena hat ihn immer wie einen Gleichberechtigten behandelt und ihn nie als minderwertig angesehen, das kam immer nur von ihm selbst. Und eigentlich scheint er Serena doch zu lieben - oder nicht? Er behauptet das, doch sie hat berechtigte Zweifel, wenn man bedenkt, dass er die Fahrstuhlszene aus der sechsten Folge auch nur von ihm inszeniert wurde. Jetzt scheint das Band zwischen Serena und Dan aber endgültig gerissen zu sein und man kann es Serena wirklich nicht verdenken.

Womit er allerdings wirklich Recht hat, ist Folgendes: "You try to ruin each other and then you sit down for Thanksgiving and call yourselfs family." Wie oft gehen die Upper East-Sider einander an die Gurgel, nur sich dann hinterher wieder zu vertragen, als sei nie etwas gewesen. Serena und Blair sind dabei natürlich das extremste Beispiel, denn die zwei haben sich nun wirklich schon unzählige Male geschworen, nie wieder ein Wort miteinander zu wechseln. Und ich gebe Dan in einem Recht - das ist kein Zeichen von wahrer Liebe oder Familie, sondern einfach nur Wahnsinn.

"For the first time they weren't looking down on me. They might have hated me. But I was one of them. What I want isn't in Brooklyn. I have a plan. I had it all time. And it's working."

Dans Charakter hat wirklich den größten Absturz aller bisher eingeführten Charaktere durchgemacht. Und ich kann einfach nicht verstehen, warum er so verbittert ist. Er hat die Upper East Side doch eigentlich immer gehasst, warum hat er dann so verzweifelt versucht, ein Teil von ihr zu werden? Besonders in Gesprächen mit Rufus musste ich bei Sätzen wie "so maybe the trick is to become Bart Bass" wirklich schaudern. Will er das denn wirklich? Rufus' Reaktion dazu war wirklich toll, denn auch er scheint seinen Sohn nicht mehr wiederzuerkennen.

Ich frage mich jetzt natürlich, was Dan mit seiner oberen Aussage meint. Sein "final chapter" steht uns noch bevor und man kann nur spekulieren, worum es darin gehen wird. Mein Tipp ist ja, dass Dan möglicherweise ans Licht bringt, dass er Gossip Girl ist und diese ganzen Jahre sozusagen ein Experiment waren. Denn das ist das Einzige, was wirklich Sinn ergibt.

"Lily has finally seen the light. She's going to help me take down Bart. Will you go to war with me?"

Der nächste große Handlungsstrang drehte sich um den ewigen Kampf gegen Bart Bass, der jetzt auch immer mehr eskaliert. Die ganze Geschichte wurde in dieser Folge sehr überzeugend und spannend dargestellt und man hat wirklich mitgefiebert. Während Chuck zunächst wimmernd in der Ecke lag und nur noch über sein schreckliches Schicksal lamentierte, brauchte es zum Glück nur Blair in einem Pocahontas-Kostüm, um ihn aus der Misere herauszuholen. Männer...

Mir hat es sehr gut gefallen, dass, wie angedeutet, mehr hinter Barts Geschäften steckte als einfach nur ein paar Ölgeschäfte. Wie es sich herausstellt, steckte Bart tatsächlich hinter dem Tod einiger Betroffener, die ihn hätten ans Messer liefen können. Man wusste ja, dass Bart keine Skrupel besaß, doch das ist natürlich wirklich schrecklich.

Die Szenen, in denen Chuck, Blair und Nate immer mehr Beweise sammelten, um Lily zu überzeugen, waren wirklich toll und besonders die Interaktionen von Blair und Chuck waren natürlich mehr als rührend. Chuck muss endlich anfangen, Blair zu vertrauen, denn sie ist so eine starke Person, die ihm wirklich weiterhelfen kann im Kampf gegen seinen Vater. Ich freue mich aber auf jeden Fall, dass der kurze und sinnlose Tiefpunkt zwischen den beiden von letzter Woche offenbar überwunden scheint. Endlich haben es die Kids geschafft, Lily davon zu überzeugen, dass Bart schuldig und gefährlich ist und trotz ihres in dieser Folge gruseligen Kleidergeschmacks hat sie endlich einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Bart gegenüber spielt sie zwar vor, ihm immer noch zu glauben, doch Chuck gegenüber hat sie nun endlich zugegeben, ihm helfen zu wollen. Und möglicherweise auch helfen zu können, denn sie hat sich die Filme, bevor sie sie zerstört hat, doch genauer angesehen und kann so möglicherweise wichtige Beweise liefern. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass Bart ihr so schnell abgekauft hat, dass sie ihm wieder glaubt, weshalb ich an ihrer Stelle wirklich Angst hätte. Ob er nicht auch ihr Telefon abhört und das Gespräch mit Chuck belauscht hat?

Das ganze Drama spitzt sich immer mehr zu und Bart Bass ist ein mehr als gefährlicher Gegner, weshalb das Wort "Krieg" hier gar nicht fehlplatziert scheint. Ich hoffe sehr, dass das für Chuck und Lily gut ausgeht und dann auch endlich die Tür von Chuck und Blair wieder geöffnet wird.

"Daniel - I was impressed with your latest literary offering. You've restored my faith in your generation. If you ever need anything - give me a call."

Doch Bart wird mit allen Mitteln kämpfen, um nicht unterzugehen. Ich fand es gruselig, als er Dan dieses Angebot machte und hoffe sehr, dass dieser da nicht in Versuchung geführt wird. Denn das wäre nun wirklich zu viel des Guten.

"Now you’re the good guy AND the bad boy. I'm not going anywhere."

Lasst die Sektkorken knallen, Sage ist zurück! WARUM musste man diesen Charakter wieder zurückholen? Wahrscheinlich nur, weil man Nate ja keine fünf Minuten ohne Freundin lassen kann und drei Folgen sogar für Gossip Girl übereilt dafür erschienen, noch eine neue potentielle Freundin für ihn einzuführen. Doch ich muss trotzdem über jede Szene von ihr die Augen verdrehen und verstehe überhaupt nicht, wie Nate nicht einmal eine Sekunde darüber nachgedacht hat, ob er sie überhaupt zurück will.

Natürlich hat er im Moment ganz andere Probleme, denn Bart erpresst ihn immer noch und will ihn benutzen, um gegen Chuck zu gewinnen, aber trotzdem... Nunja, damit müssen wir wohl leben und ich kann nur hoffen, dass er im Bezug auf Chuck nicht auch genau so leicht schwach wird.

Fazit

Eine temporeiche und spannende Folge, bei der man mitfiebern konnte und die großen Spaß gemacht hat. Nun bleiben noch zwei Folgen, bei denen alles in Flammen aufgehen kann und auf die ich mit großer Begeisterung schaue.

Klara G. - myFanbase

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