Review: #1.10 Lovecraft
Butler, mate. I'm the butler.
Diese Folge ist eine der letzten Episoden vor der Sommerpause in Deutschland, die einige interessante Wendungen für die kommende zweite Staffelhälfte liefert. Doch leider bleibt der große Wow-Effekt nichtsdestotrotz aus, was vermutlich daran liegt, dass es keine deutlichen Entwicklungen der Zuschauerlieblinge gibt und der Fokus stattdessen auf der Beziehung von Bruce Wayne und seinem Butler Alfred Pennyworth liegt. Es ist zwar schön etwas über die Beziehung der beiden herauszufinden und einige Einblicke in deren Welt zu erhaschen, so bleibt aber leider die Grundhandlung etwas im Hintergrund, über die man gerade zu einem solchen Zeitpunkt etwas mehr wissen wollen würde.
In Episode #1.09 Harvey Dent hat Jim Gordon sich dazu entschlossen, Selina Kyle im Anwesen der Familie Wayne unterzubringen, damit sie als Augenzeugin in Sicherheit ist. Dass es sich dabei nur um die Ruhe vor dem Sturm handelte, sollte jedem bewusst gewesen sein. An diese Ereignisse wird angeknüpft und schon nach kurzer Zeit schwebt Selina in Gefahr. Die Auftragskillerin Larissa Diaz wurde darauf angesetzt das Mädchen aus dem Weg zu räumen, damit niemand Lovecraft mit dem Mord an den Waynes in Verbindung bringen kann. Hier ist es Alfred, der die beiden Kinder in seiner Obhut beschützt und so richtig glänzen kann. Es wird deutlich, dass er ein ausgebildeter MI6-Agent ist, denn er schafft es Diaz ordentlich in den Hintern zu treten.
Selina Kyle und Bruce Wayne gelingt es dann zu fliehen, dafür mussten sie allerdings Alfred zurücklassen und versuchen nun sich in den Straßen von Gotham zu verstecken. Man bekommt einen guten Einblick in das Umfeld, in dem Selina aufgewachsen ist und es tut einem in der Seele weh zu sehen, wie es ist als Straßenkind in einer so gefährlichen Umgebung zu leben. Zunächst möchte sie Bruce eigentlich nicht zeigen, wie sie lebt, allerdings hat er ihren Respekt geerntet, als er von einem aufs nächste Häuserdach gesprungen ist. Den Respekt der Zuschauer erntet der Kleine hierbei allerdings nicht, denn die Szene ist gewaltig in die Hose gegangen. Möglicherweise sollte hier Dramatik zum Ausdruck gebracht werden und dem Zuschauer sollte angst und bange werden, ob es ihm gelingt die andere Seite zu erreichen. Allerdings ging dieser Schuss nach hinten los, da die Szene so überdramatisch war, dass es stark ins Lächerliche abgedriftet ist. Außerdem hätte man sich das sparen können, denn wir alle wissen, dass Bruce ohnehin alles überlebt – er ist schließlich Batman. Also bitte liebe Serienmache, solche überdramatischen Momente in Zukunft sein lassen!
Angekommen in der Welt von Selina taucht ein bekanntes Gesicht auf – das von Ivy Pepper. Man kann sich noch grob an sie erinnern, denn sie ist die Tochter des Mannes der zunächst für den Mord an Bruce' Eltern verantwortlich gemacht wurde. Nun lebt sie gemeinsam mit vielen anderen Kindern und Jugendlichen auf der Straße und kämpft krampfhaft ums Überleben. Sie hat sich zu einem angsteinflößenden Mädchen entwickelt, dass es einem den Schauer über den Rücken jagt. Im Unterschlupf, wo man sie antrifft geht es hart her. Selina versucht einem Dealer Dinge aus dem Wayne Anwesen zu verkaufen, der möchte sie allerdings übers Ohr hauen und verpfeift die Kinder schließlich bei Diaz. Hier wird wieder einmal deutlich, wie korrupt es in Gotham eigentlich zugeht. Nicht einmal als kleines, ungefährliches Straßenkind ist man sicher vor dem Bösen und die Menschen tun absolut alles, um an das große Geld zu gelangen. Einerseits ist es traurig, dass Selina Bruce mitgenommen hat und er nun solch großer Gefahr ausgesetzt ist, andererseits ist es aber vielleicht mal gut für ihn zu sehen, wie es in der Stadt vor sich geht. So hört er eventuell auf im Untergrund zu graben und lernt dass es als Kind besser ist, wenn man sich aus gewissen Dingen heraushält.
Alfred entpuppt sich währenddessen als überaus besorgter Ersatzvater für Bruce. Er schließt sich mit der Polizei zusammen, um den Jungen zu finden. Es ist zuckersüß den sonst so harten Kerl endlich ein wenig anders zu erleben. Er wünscht sich nichts sehnlicher, als Bruce nach Hause zu holen und ihn in Sicherheit zu wissen, was am Ende der Episode auch noch mal deutlich gemacht wird. Er versucht alles in seiner Macht stehende zu tun, um den letzten Wayne zu beschützen. Hier wird klar, dass Bruce für Alfred das letzte noch lebende Mitglied seiner Familie ist und er nicht dabei zusehen könnte auch ihn noch zu verlieren. Eine rührende Geschichte, die die beiden noch enger zusammenschweißen lässt.
So schön sich dieser Teil der Handlung auch entwickelt, desto schlechter sieht es für Gordon aus. Erst rennt ihm seine hübsche Freundin davon und geht zurück zu ihrer Ex-Freundin und nun verliert er auch noch seinen Job. Und dass nur weil er aufs falsche Pferd gesetzt hat und sein Instinkt ihn hintergangen hat. Da fragt man sich, ob es nicht von vorneherein Montoyas Plan gewesen ist Jim seinen Job streitig zu machen. Sie war schließlich diejenige, die ihn mit Harvey Dent bekannt gemacht hat und er so auf Lovecraft aufmerksam gemacht wurde. Diese Fährte war scheinbar eine falsche und aus irgendeinem Grund wird Dent vom Bürgermeister begnadigt, Gordon allerdings bestraft. Dass es hier irgendeine Intrige geben muss liegt eigentlich auf der Hand. Was genau es damit allerdings auf sich hat, wird man noch erfahren - hoffentlich. Jetzt heißt es erstmal abwarten wie sich die Storyline von Gordon noch entwickeln wird, jetzt wo er als Sicherheitsbeamter ins Arkham Asylum versetzt wurde und Bullock vorerst ohne Partner dasteht. Dass dieser Rauswurf beim GCPD allerdings dauerhaft sein wird, wage ich zu bezweifeln.
Was dieser Folge besonders gefehlt hat, sind unsere machthungrigen Mafiabosse, denn diese kamen leider viel zu kurz und hatten bloß wenige Minuten Screentime. Die Szene in der Bullock und Alfred allerdings Fish Mooney aufsuchen ist herrlich. Alfred, der ihr Schoßhündchen Butch mit links überwältigt und Fish so beeindruckt ist, dass sie den beiden bei der Suche nach Bruce hilft. Doch wie schon in der vergangenen Episode bekommt man Oswald Cobblepot nur kurzzeitig zu sehen. Das ist langsam ziemlich schade, denn er hatte den Folgen stets eine gewisse Würze verliehen, die Spannung in das Ganze gebracht hat. Ohne ihn scheint irgendwie etwas zu fehlen, denn weiterhin ist die Storyline um den Pinguin die faszinierendste. Auf jeden Fall kann man gespannt sein, was genau passieren wird, wenn Falcone herausfindet, dass Liza die Spionin von Fish Mooney ist. Schließlich haben die beiden schon eine enge Beziehung zueinander aufgebaut und es wird ihn mit Sicherheit schockieren herauszufinden, dass sie ihn all die Zeit bloß hintergangen hat. Was Cobblepot diese Erkenntnis bringen wird bleibt abzuwarten. Eines ist allerdings sicher: Es wird nichts Gutes sein.
Fazit
Auch wenn es schön ist, dass der Fokus in dieser Episode auf den Kindern gelegen hat, so hätte sie doch etwas spannender dargestellt werden können. Es scheint eigentlich kaum etwas zu passieren und die großen Schockmomente bleiben aus. Eigentlich hat Alfred mit seinen Kämpfen die Folge gerettet, denn diese waren fabelhaft mit anzusehen! Doch nächstes Mal wäre es schön, wenn man wieder ein wenig mehr in den Machtkampf übergehen würde, denn dieser hat stets die Spannung aufrecht erhalten.
Sanny Binder - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: LoveCraftErstausstrahlung (US): 24.11.2014
Erstausstrahlung (DE): 07.04.2015
Regie: Guy Ferland
Drehbuch: Rebecca Dameron
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