Review: #1.01 Die Neuen auf dem Campus
Ein neues Leben beginnt, wenn man endlich an die Uni kommt, von der man schon so viel gehört hat. Partys noch und nöcher, neue Freundschaften und vieles mehr. Dieser Zeitpunkt wird häufig für Filme genutzt oder spielt in späteren Staffeln von Teenie-Serien eine Rolle. Damit anzufangen ist da eine willkommene Abwechslung. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich zumindest in den USA die Studentenverbindungen, die Brüder- und Schwesternschaften, die sich mit griechischen Buchstabenkombinationen benennen. Willkommen bei Greek!
Charaktere
Wenn man einen Blick auf die Charaktere wirft, die den Zuschauer durch die nächste Zeit begleiten und leiten sollen, so erhält man eine solide Auswahl, die auf den ersten Blick nicht besonders einfallsreich erscheint, aber viel Abwechslung verspricht. Dabei erscheint jeder Charakter auf seine Weise interessant und authentisch, was für mich oft ein wesentliches und entscheidendes Kriterium für eine Serie ist. Das wird bei "Greek" voll erfüllt. Die Neulinge Rusty, Dale und Calvin, die alle mit ihren konkreten Vorstellungen an die Uni gekommen sind, kommen auf ihre Art sofort sympathisch rüber. Rusty ist naiv und etwas überfordert in der neuen Welt, hat aber seine Prinzipien, die er nicht aufgeben will. Calvin ist gut vorbereitet und nicht verlegen, für seine Ziele zu tun, was dazu nötig ist. Dale ist als gottesfürchtiger Nerd sicherlich nicht der wichtigste Charakter, aber sein Zweck ist zu erahnen. Die Männergarde wird komplettiert von Evan, der sehr überheblich und erfolgsverwöhnt daher kommt, und Cappie, der mit seiner lockeren Art und Weise jetzt schon richtig viel Spaß gemacht hat und mein Lieblingscharakter werden könnte. Zudem erinnert er mich sehr an Dick Casablancas aus "Veronica Mars", was nicht unbedingt negativ ist.
Den Damen der Runde fehlt hingegen noch etwas das Profil. Casey hat man schon gut kennen gelernt und damit macht sie den besten Eindruck. Für Ashleigh, Rebecca und Frannie fehlte im Piloten wohl einfach die Zeit, um ihnen die richtige Tiefe zu verleihen. Im Moment wirken sie alle viel zu sehr von sich selbst überzeugt, weil ihnen Daddy alles bezahlt. Es ist aber davon auszugehen, dass auch diese drei noch mehr zur Geltung kommen und mein Interesse wecken. Alles kann so eine erste Episode in den seltensten Fällen leisten.
Konstellationen
Wenn die Charaktere stimmen, dann ist es wichtig, dass diese sich auch in einem Gefüge befinden, das diese auf interessante Weise miteinander verknüpft und eine Ahnung zulässt, wohin die Serie den Zuschauer führen soll. Auch in dieser Hinsicht haben die Autoren das Rad nicht neu erfunden, sondern einfach ihre Hausaufgaben gemacht und auch dies gelungen umsetzen können. Die Beziehung zwischen Casey und Evan ist alles andere als in Stein gemeißelt. Evan hält es offenbar für selbstverständlich, sich auch mal einen Ausrutscher gönnen zu können. Ich glaube jedenfalls nicht, dass dies das erste Mal gewesen ist. Dass Casey sich mit ihrem Ex Cappie quasi gerächt hat, wird ihm ein riesiger Dorn im Auge sein, der noch sehr interessant werden sollte. Casey hat aber auch politische Gründe, Evan nicht abzuservieren. Gespannt darf man sein, wie Cappie mit sich umspringen lässt, welcher Casey wohl noch nicht aufgegeben hat, auch wenn er das nie so zugeben würde, um seinem Ruf treu zu bleiben. Rusty steht auch irgendwie dazwischen, will er doch seine Schwester beschützen. Er wird ihre Welt sicherlich nicht so schnell verstehen und in Konflikt mit seinen Idealen geraten. Dass seine erste Bekanntschaft Calvin in der Brüderschaft von Evan ist, verspricht ebenfalls Zündstoff.
Die Studentinnen aus der Schwesternschaft darf man auch nicht außer Acht lassen. Ohne viel erfahren zu haben, spürt man, dass sie durchtrieben sind und jede für sich ihre eigenen Ziele anstrebt. Zickenkriege sind für die Zukunft also nicht verwunderlich.
Weiteres Potenzial
Inhaltlich kann man sich von dem Piloten durchaus überzeugen lassen, aber es gibt noch einen Aspekt, der nicht unwesentlich für die Lust nach weiteren Episoden ist. Die Autoren haben einen charmanten Humor an den Tag gelegt, der an einfältige Teeniekomödien erinnert, aber durch einen moderaten Einsatz nicht so plump und pubertär ist und dadurch richtig zu unterhalten weiß. Überhaupt herrscht eine fröhliche Grundstimmung in der Serie, die einfach nur Spaß macht. Dadurch ist die Serie kurzweilig und hübsch anzuschauen.
Fazit
Mit "Greek" liegt sicherlich keine neue Innovation im Fernsehgeschäft vor. Abwechslungsreiche Charaktere, ein sinnvoller und realitätsnaher Aufbau und eine richtige Mischung von Humor und Drama bilden aber eine sehr unterhaltsam erste Episode, die schlichtweg schön anzuschauen ist und Lust auf mehr macht. Vielmehr kann man von einem Piloten nicht erwarten.
Emil Groth – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: PilotErstausstrahlung (US): 09.07.2007
Erstausstrahlung (DE): 07.03.2010
Regie: Gil Junger
Drehbuch: Patrick Sean Smith
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