Bewertung

Review: #1.02 Schikaniert und verwirrt

Der Weg in die Schwestern- oder Bruderschaft ist ein längerer Prozess und obliegt auch einigen subjektiven Ansichten. Doch das sind nicht die einzigen Ausscheidungen, die in der ersten Uni-Woche auf strebsame Studenten zukommen.

Bierpong

Dass die KTΓ-Verbindung offenbar Spaß als oberste Devise im Programm hat, ist bereits im Piloten ziemlich deutlich geworden, doch die Albernheiten haben in dieser Episode noch eine Steigerung erhalten. Der Auftritt von Cappie als Gladiator war einfach zum Lachen und sehr amüsant, besonders wenn man sich vor Augen führt, wie der Aufwand mit dem Zweck in Verbindung steht. Cappie und seine Bruderschaft werden wohl noch viel Freude bereiten, wenn sie auf diesem heiteren, amüsanten Niveau weiter agieren. Um dort dazu zu gehören, soll man nun eine Woche lang auf dem Gelände der Bruderschaft verbringen, was nun wirklich lediglich ein zeitliches Problem ist. Rusty schafft es allerdings, sich wie ein richtiger Nerd zu präsentieren und zur Lachnummer zu werden. Die Folgen sind aber übersichtlich. Da Cappie und Evan ihre Hahnenkämpfe dann doch mit ihren Brüderschaften austragen wollen, werden die Neulinge letztlich noch richtig gefordert. Die Aufgabe konnte nur eine Idee von Cappie sein, aber man muss schon zugeben, dass Bierpong ein deutlich kreativeres Trinkspiel ist als viele andere der Gattung. Rusty muss gegen Calvin antreten und holt als Tischtennis-Altmeister locker den Sieg für KTΓ, was ihm die Aufnahme sichern sollte. Was aus Calvin wird, bleibt abzuwarten, aber er wird sicherlich noch leiden müssen, denn Evan wirkte bisher nicht wie jemand, der Niederlagen einfach hinnimmt. Insgesamt war es zwar keine spektakuläre, aber doch sehr kurzweilige und amüsante Storyline, die das Klischee der Party-Verbindung bestätigt.

Grautöne

Doch so eine Bruderschaft ist dann eben doch so etwas wie eine Familie. Rusty hat in seinem Willen, aufgenommen zu werden, seine Pflichten bei der Vorlesung völlig vernachlässigt und seinen aufdringlichen, aber auch irgendwie sehr sympathischen Mitbewohner Dale im Prinzip derart enttäuscht, dass ein weiteres Zusammenwohnen sehr kühl verlaufen könnte. Doch die Bruderschaft setzt sich für ihren Bierpong-Helden ein und ermöglicht mit viel Aufwand eine spätere Abgabe. Dass dies gar nicht nötig gewesen wäre, weil der Prof nur durch die Aufgabenstellung den Vorlesungssaal etwas leeren konnte, ist dann wohl Ironie des Schicksals, aber für Rusty ist nur wichtig, dass er ein wichtiges Ziel erreicht hat. Er sieht sich in der Lage, sein anstrengendes Studium und die Bruderschaft unter einen Hut zu bringen und damit gegen die Norm zu verstoßen und nicht schwarz oder weiß wählen zu müssen. Trotzdem liegt es eigentlich an seiner Schwester, dass dies möglich ist, weil er im Kleinkrieg zwischen Cappie und Evan eine strategische Bedeutung hat und deshalb von Cappie so gepusht wurde. Mal schauen, ob ihm das noch bewusst bzw. das zu einem Problem wird. Noch genießt er die positiven Aspekte.

Rebecca freaking Logan

Der eigentliche Hauptteil der Episode dreht sich aber um Rebecca und Casey, die herrlich zickig versuchen, ihre Ziele zu verfolgen. Casey will Rebecca gar nicht erst in die Schwesternschaft lassen und erteilt ihr extraschwere Aufgaben, die Rebecca, und das muss man ihr zu Gute halten, annimmt. Der eigentlich gute Plan geht aber völlig nach hinten los, weil Rebecca sich als Unschuldslamm und naive Tochter ihres reichen Daddys gibt, die Möglichkeiten ihres populären Vaters geschickt nutzt und so bei Frannie die wichtigen Sympathiepunkte sammelt. Insofern nehmen sich beide nichts. Sowohl Casey als auch Rebecca spielen ihr Spiel sehr gut, drücken perfekt nach außen die falsche Freundlichkeit aus und hassen sich insgeheim.

Casey Motive kennt man, die von Rebecca sind noch nicht ganz klar, denn nur in die Verbindung aufgenommen zu werden, erfordert keine solche Widerspenstigkeit. Casey verliert beinahe alles, doch dann erhält sie ein Video und greift zu dem letzten Mittel der Erpressung. Mich hatte die Geschichte zunächst nicht besonders gereizt, zumal es insgesamt relativ überschaubar und vorhersehbar war. Die Wendung am Ende verändert aber doch alles. Wer hat Casey das Video geschickt und vor allem warum? Dieses zänkerische Duo wird den Zuschauer wohl noch einige Zeit beschäftigen, und die neue Ebene eröffnet dazu auch Potenzial, das diese Geschichte spannender machen wird, als sie es bisher war.

Fazit

Es gab wieder viel zu schmunzeln bei dieser unterhaltsamen Episode. Auch wenn die Konflikte zwischen Casey und Rebecca bzw. Cappie und Evan eher überschaubar fortgeführt wurden, verhärten sich Fronten am Ende auf interessante Weise, sodass man der nächsten Episode schon gespannt entgegensieht.

Emil Groth – myFanbase

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