Bewertung

Review: #1.03 Probieren geht über studieren

Die Einen wollen unbedingt, die Anderen wollen nicht und wieder Andere können es sich nicht aussuchen. Sex ist das dominierende Thema der Episode und zeigt sich in mehreren Facetten.

Das erste Date

Rusty steht erneut vor einem Problem. Er braucht ein Date, doch sind seine Kompetenzen und Voraussetzungen dahingehend nicht besonders massenkompatibel. Da ist es doch gut, eine Schwester zu haben, die weiß, wie man die Stärken herausstellen kann. Rusty sah in seiner neuen Tracht irgendwie schick aus, doch auch in diesem Style wird er für den Großteil des weiblichen Geschlechts maximal die Hausaufgaben machen können. Ein passendes Date ist für ihn sicherlich vorhanden, aber in der Serie bisher noch nicht zu sehen gewesen. Zudem will Rusty ja weiterhin beweisen, dass er eine Bruderschaft und seine Studienziele unter einen Hut bringen kann, doch Cappie hat eigene Vorstellungen, wie ein Date von Rusty aussehen sollte. Trotz aller Vorerfahrungen nimmt er sich der Aufgabe an, Rusty zu einem Date zu verhelfen. Wo er den Optimismus hernimmt, in wenigen Stunden aus Rusty eine Sexbombe zu machen, bleibt dabei allerdings sein Geheimnis. Dass er es guter Dinge probiert, nützt auf jeden Fall den Zuschauer, weil der den herrlich peinlichen Rusty erleben darf. Da sieht auch Cappie ein, dass es nur eine Möglichkeit gibt. Er muss lockerer werden, und das geht nur, indem er eine entscheidende Last loswird, die Jungfräulichkeit. So kann auch nur ein Mann denken, der selbige schon lange verloren hat, denn ich glaube nicht, dass Rusty schon so weit denken wollte. Daher finde ich es auch sehr stimmig und gelungen, dass Rusty sich von Cappies Notlösung nicht hat flachlegen lassen. Das Thema Freundin für Rusty wird gewiss noch einige Male eine Rolle spielen, und die Einführung hat schon mal einblicken lassen, wie amüsant sich das gestalten kann. Dabei hoffe ich vor allem auch auf weitere Auftritte von Dales Bibelgruppe.

Mädchen für alles

Calvin meldet sich freiwillig, um den Mädels der Zeta Beta Zetas bei der Partyplanung zu helfen, was offenbar nicht der beliebteste Job ist. Es ist zwar klar, dass es nicht gut aussieht, der Lakai für eine Schwesternschaft zu sein, aber eigentlich hat es doch auch etwas Attraktives, auf diese Art und Weise Zeit mit den Mädels verbringen zu können. Das ist wie der Junge im Eiskunstlaufverein. Da ahnte ich natürlich noch nicht, dass diese auserwählte Person wirklich richtig degradiert wird, sie nicht reden darf, nicht beim Namen genannt wird und eigentlich widerspruchslos alle Befehle befolgen soll. Doch Calvin lässt sich von diesen Voraussetzungen überhaupt nicht beirren. Mutig sagt er seine Meinung und kommt damit gleich an. In der Folgezeit bilden er und Ashleigh ein richtiges Dreamteam, doch zum Glück entwickelt sich diese Storyline nicht so, wie man es vermuten könnte.

Ashleigh bekommt in ihrer Arroganz plötzlich Panik, weil sie sich so hat gehen lassen und stößt Calvin vor den Kopf, der überhaupt nicht weiß, was los ist, weil er einfach nur nett war. Über beide Charaktere lernt man dadurch etwas kennen. Ashleigh hat Sehnsucht nach ihrem Freund, mit dem sie eine Fernbeziehung führt, hält sich aber auch für so attraktiv, dass eigentlich jeder was von ihr wollen müsste, wenn er nett zu ihr ist. Calvin wiederum ist offenbar ein unglaublich liebenswürdiger Mensch, der seltsamerweise keinerlei Interesse an Ashleigh zeigt. Amüsant wurde die Storyline vor allem durch die Kostüme und Ashleighs Verhalten. Insgesamt wurde aber einfach zu wenig für beide Charaktere getan, um sie schon richtig ins Herz zu schließen, aber es war auch erst die dritte Episode.

Kommunikationsprobleme

Die Krise von Casey und Evan geht in die vorerst letzte Runde und basiert auf einem typischen Paarproblem. Statt miteinander zu reden, werden die Hinweise von verschiedenen Freunden entgegen genommen, die es jeweils einfach nur gut meinen, aber genau gegensätzliche Meinungen haben. Evan gibt sich also als Romantiker, der nicht einfach nur Sex haben will, während Casey die Lösung darin sieht, ihm möglichst schnell wieder ein Bild von ihr ins Gehirn zu setzen, damit er die erneut offensiv agierende Rebecca aus dem Kopf bekommt. Entsprechend agieren die beiden erst mal aneinander vorbei, und die Frustrationsgrenze steigt weiter. Doch die Beziehung ist noch gesund genug, und beide haben das gleiche Ziel, sodass es nach typischen Missverständnissen und mäßiger Unterhaltung zu einem finalen Gespräch kommt, das die Kohlen aus dem Feuer holen kann.

Erstmals ist mir Evan sympathisch, denn auch wenn seine Begründung für den Fehltritt noch lange keine gute Rechtfertigung darstellt, so hat man doch zumindest Verständnis für seine Torschlusspanik. Die Worte, die er nun findet, sind auch genau die richtigen, um Casey zu besänftigen und womöglich wieder eine vertrauensvolle Beziehung herzustellen. Ganz sicher ist das allerdings nicht, denn diesen Konflikt jetzt schon zu lösen, nachdem er den Piloten so dominierte, erscheint viel zu schnell. Rebecca wird sich nicht so schnell zu schlagen geben, und auch wenn mir Evan endlich mal gefiel, kann ich mir gut vorstellen, dass seine Liebe nicht stark genug ist, um weitere Annäherungsversuche abzuwehren. Ich sehe Casey und Evan also nur in einem Zwischenhoch, weil ich einfach erwarte, dass da noch mehr kommt.

Fazit

Es war eine gute Mischung aus Humor und sinnvollen Inhalten, sodass man erneut gut unterhalten wurde. Mir fehlt allerdings noch eine Storyline, mit der ich richtig mitfiebere.

Emil Groth – myFanbase

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