Review: #2.08 Die Stimme des Volkes
Vielleicht hat es jetzt endlich ein Ende mit dem Zwist zwischen Frannie und Casey, der mich in den letzten Episoden wirklich genervt hat und hier nun noch mal seinen Höhepunkt gefunden hat. Dafür gab es ein Wiedersehen mit Jen K., womit man mich ziemlich einfach beglücken konnte.
Speed-Dating
Rusty hat ein Tagebuch, dass ihm aufzeigt, dass er in seinem bisherigen Leben so wirklich nur Jen K. gedatet hat. Eigentlich war ich genauso entsetzt wie Cappie, dass Rusty tatsächlich Tagebuch führt, aber auch das passt letztlich wie die Faust aufs Auge für diesen Charakter. Rusty ist regelrecht verzweifelt und sucht Hilfe beim modernen Kennenlernen. Speed-Dating soll Abhilfe schaffen. Der Gegensatz zwischen Rusty und Cappie bei ihren Fragen war herrlich inszeniert und wusste damit bestens zu unterhalten. Auch die Ergebnisse aus der Aktion sind nicht schlecht (offenbar ist das wirklich effektiv) und als Max darauf hinweist, dass Rusty statistisch gesehen genau so gut abgeschlossen hat wie Cappie, musste sicherlich nicht nur ich schmunzeln.
Rusty hat dann auch ein Date, das gut läuft, bis es zum Unvermeidlichen kam. Seine Bedienung ist Jen K. Diese ist ebenso überrascht und kippt ihm ein Getränk über den Schoß. Ist das eigentlich wirklich schon mal jemandem passiert? Wie dem auch sei, ich habe mich sehr über die Reunion gefreut, weil Rusty und Jen nach wie vor mein Traumpaar sind, auch wenn es schon lange klar ist, dass es keine Zukunft hat. Genau das wird auch in dieser Episode noch mal deutlich, denn in ihrem entscheidenden Punkt wollen beide nicht nachgeben. Das ist verständlich und vor allem tragisch, da man beiden auch anmerkt, wie sehr sie doch aneinander hängen. Es ist sicherlich nicht nur Rusty gewesen, der jedes Mädchen mit Jen verglichen hat. Ihr wird es ebenso ergangen sein. Dass auch ihr erneuter Versuch nicht funktioniert, ist dann nur konsequent (aber weiterhin schade). Trotzdem und gerade deshalb war es für Rusty ein unglaublich wichtiges Erlebnis, denn jetzt kann er wohl endlich damit abschließen. Auch sollte sein Selbstbewusstsein insofern gestiegen sein, als dass er sich bewusst sein kann, dass auch Jen wirklich lange sehr viel für ihn empfunden hat bzw. empfindet. Für Rusty hoffe ich jetzt jedenfalls auf eine baldige neue Frau in seinem Leben, denn dafür hat man mit dieser Episode schließlich einen Grundstein gelegt.
Seelenverwandte?
Calvin versucht mit seinem Fauxpas zu leben und spürt, dass er das einfach nicht kann. Allerdings braucht er noch etwas, um das wahr zu haben, denn er weiß auch, wie wohl er sich bei Michael fühlt. Allein schon die Tatsache, dass es ihm derart schwer fällt, ihn weiterhin zu belügen, zeigt doch, wie wichtig ihm dieser Mensch ist. Michael spürt derweil natürlich, dass etwas nicht stimmt, gibt sich aber ungeheuer erwachsen und fast schon abgebrüht gleichgültig. Er hat sich da offenbar ein sehr dickes Fell zugelegt bzw. einfach ein sehr realistisches Gefühl zum Thema Liebe entwickelt. Er weiß offenbar sehr genau, dass man wenig tun kann und man Respekt, Vertrauen und die Möglichkeit des Verzeihens benötigt, um eine Beziehung führen zu können. Das ist Calvin wiederum fast zu emotionslos. Ihn macht es fast wahnsinnig, dass Michael so relaxt mit seinem Geständnis umgeht. So sehr er sich wünscht, auch weiterhin bei ihm zu bleiben, so sehr ärgert er sich aber auch über sein Vergehen und ist sich sicher, dass die Tat an sich schon zeigt, dass es nicht weiter gehen kann. Ich finde das von Calvin sehr ehrlich und eigentlich vollkommen richtig. Das heißt aber noch nicht unbedingt, dass Fans des Paares schon alle Hoffnungen begraben müssen. Calvin wird eventuell noch klar, was er wirklich für Michael fühlt, wenn es erst mal zum Abstand kommt. Die Idee, dass er sein Seelenverwandter sein könnte, kommt nicht von ungefähr. Ich denke also, dass das Thema noch nicht beendet ist, und würde mich sehr freuen, Michael weiterhin zu sehen.
Wahlkampf oder Zickenkrieg?
Wenn ich mich oben schon darüber auslasse, dass mich die Frannie-Casey-Geschichte nur nervt, dann muss ich jetzt auch ordentlich begründen, woran das liegt. Erstens ist dieser Zweikampf viel zu offensichtlich und viel zu plump arrangiert. Im Prinzip weiß jede, was vor sich geht, was auch bedeutet, dass jede wissen sollte, dass alles, was unter dem Titel Wahlkampf geboten wird, einfach nur Teil eines Gegeneinanders ist. Insofern finde ich den Ausgang des gesamten Zwistes wirklich großartig. Die Begründung von Rebecca erfüllte mich regelrecht mit Genugtuung. Doch das hat etwas zu lange gedauert. Zweitens ist die gesamte Geschichte maßlos übertrieben. Nun mag man als weit außen Sehender ein solches System mit Schwesterschaften nicht kennen und somit auch die Bedeutung einer Präsidentschaft nicht nachvollziehen können, aber was hier seit Wochen abgezogen wird, trotzt meiner Meinung nach jedem Realismus. Mal davon abgesehen, dass offenbar überhaupt nicht studiert wird, frage ich mich, wo das Geld für die Kampagnen herkommt. Dass Bestechung und dreckige Wäsche Bestandteil des Wahlkampfes sind, gehört natürlich dazu, aber auch hier wird insgesamt übertrieben. Besonders Casey ist immer wieder in dem selben Teufelskreis und scheint auch nichts zu lernen. Auch in dieser Hinsicht ist das Ende dann wenigstens ein sinnvoller Schritt und die gerechte Strafe.
Überflüssig fand ich dann beispielsweise die Nominierungsrunde, wo sich kein Mensch außer Rebecca äußert. Offenbar scheint es den Mädels völlig egal zu sein, wer Präsidentin wird, sonst wäre dort doch was los gewesen. Das steht dann wiederum in keinerlei Verhältnis zum Wahlkampfaufwand. Besteht eigentlich eine Wahlpflicht. Das offensichtliche Desinteresse hätte konsequenterweise auch dazu führen können, dass die Mindestbeteiligung nicht erreicht wird. Das wäre auch ein nettes Ende gewesen. So haben sich die Autoren dazu entschlossen Ashleigh zu wählen und hier fängt es dann doch wieder an zu nerven, weil Casey sauer reagiert und weil die Wahl an sich völliger Schwachsinn ist. Jetzt muss man also gar nicht nominiert werden, um gewählt zu werden. Man kann sogar gewählt werden, ohne das Amt überhaupt zu wollen. Und dann muss ich ehrlich sagen, dass Ashleigh sich meines Erachtens auch nicht wirklich in einer Führungsposition eignet, das also auch alles andere als clever war. Gut, da man sonst niemanden aus dem Haus kennt, war es schwierig, jemanden zur Präsidentin zu ernennen, wenn man keinen Neuling aus dem Hut zaubern will. Aber manchmal ist es doch besser, sich von der Einschränkung auf die Hauptcharaktere zu lösen und doch Magie anzuwenden. Selbst Rebecca wäre sinnvoller gewesen als Party-Ashleigh, die nicht mal ihr eigenes Leben in den Griff bekommt, wenn die Autoren ihr die Jobsuche inklusive Verdienstmöglichkeiten nicht so einfach gemacht hätten. Die Entwicklung wird wahrscheinlich dazu führen, dass es auch in Zukunft noch ein Thema sein wird, wer denn jetzt wirklich das Sagen hat im Haus der ZBZs. Ich befürchte stark, dass es mich auch weiterhin nerven wird. Nur gut, dass der Rest der Serie immer wieder Grund genug ist, weiter zu schauen.
Fazit
Auch dieses Mal kann ich mit den Ereignissen um Casey, Frannie und Co. überhaupt nicht warm werden, denn es gibt zu viele Störfaktoren in der Geschichte. Immerhin hat der Ausgang gute Aspekte. Der gesamte Rest und dieses Mal im Besonderen der erneute Auftritt von Jen K. entschädigt glücklicherweise wieder dafür. Trotzdem reicht es nur für sechs Punkte.
Emil Groth - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Popular VoteErstausstrahlung (US): 14.10.2008
Erstausstrahlung (DE): 10.12.2011
Regie: Melanie Mayron
Drehbuch: Matt Whitney
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