Review: #1.09 Geheimnisse

Die erste Staffel endet natürlich mit einem richtigen Paukenschlag. Derek ist noch verheiratet und der Auftritt seiner Frau ist ja mal richtig cool. Die arme Meredith stand völlig überrascht da und konnte nichts sagen. Ich muss zugeben, dass ich ernsthaft nicht erwartet habe, dass die Geschichte um Meredith und Derek einen solchen Verlauf nimmt. Auf jeden Fall eröffnet das ungeahnte Möglichkeiten für die nächsten Folgen, auf die man nun gespannt warten kann.

Doch das Ende ist auch nur deswegen so großartig, weil es in dieser Episode hervorragend vorbereitet wird. Das Thema Geheimnisse hat den bisherigen Staffelverlauf gewissermaßen zusammengefasst und so werden alle interessanten Themen noch mal angesprochen. Merediths Mutter, die Beziehung zwischen Derek und Meredith, die sich auch noch nicht im ganzen Krankenhaus herumgesprochen hat, und Cristinas Schwangerschaft. Letzteres bleibt leider weitestgehend unbehandelt, sodass eine Weiterentwicklung dieses Handlungsstranges auf der Strecke bleibt.

Meredith vertraut sich dagegen Derek wegen ihrer Mutter an. Es hat ihr sichtlich gut getan, das wieder jemandem zu erzählen. Das Vertrauen bringt Derek ihr nur mit der "geheimen" Operation entgegen. Man konnte aber feststellen, dass er bemerkt hat, welchen Fehler er begangen hat, Meredith nichts von seiner Frau erzählt zu haben. Sein "Es tut mir so leid", als seine Frau auf die beiden zukommt, spricht da Bände. Ob bzw. wie ihm Meredith das verzeihen wird, wird wohl einen großen Teil der zweiten Staffel beschäftigen.

Was natürlich auch nicht fehlen durfte, war die köstliche Unterhaltung, die uns Izzie, Alex, George und Dr. Bailey geboten haben. Als Bailey Izzie und Cristina beim eigenwilligen Durchführen der Autopsie erwischt, fiel mir sofort wieder ein, was ich in der letzten Folge so sehr vermisst hatte. Ich küre Dr. Bailey hiermit zur Schimpfmeisterin aller Klassen! Schön war dann aber vor allem, dass auch sie vor den Angehörigen zugeben musste, dass Cristina und Izzie mit diesem "Vergehen" wohlmöglich ein Leben gerettet haben. Hier zeigt sie wieder mal Größe, die mir den Charakter noch sympathischer macht.

Gleich zu Beginn konnte man auch schon Tränen lachen, als Izzie glaubt, George beim Onanieren erwischt zu haben. Der arme Kerl liefert natürlich auch keine Argument dagegen. Als Alex dann den Zuschauer aufklärt und bei George Syphilis konstatiert, muss man mit zwei Emotionen klarkommen. Freude über die gelungen Szene der beiden, aber gleichzeitig auch Mitleid mit George, dem das Pech am Stiefel klebt. Und das in dieser Episode nicht zu knapp. Da hat er endlich eine Freundin und er holt sich eine Geschlechtskrankheit.

Dann kommt zu guter Letzt auch noch heraus, dass ausgerechnet Alex vorher mit Olivia etwas hatte. George bleibt auch nichts erspart in der Serie. Dass er dann auf Alex losgeht, zeigt, wie tief ihn das getroffen hat. Die Syphiliskrankheit haben die Autoren übrigens clever genutzt, um noch mal alle Paare ins Spiel zu bringen und auf Ernsthaftigkeit zu prüfen. Auch hier hat man also die letzte Folge der Staffel genutzt, um noch mal einen Überblick zu verschaffen.

Als Highlight fällt es mir schwer, diesmal wirklich eine besondere Szene hervorzuheben. Es gibt einige, die eine solche Bezeichnung verdient hätten. Wenn ich mich aber festlegen müsste, dann kann die letzte Szene mit dem Cliffhanger diesen Namen für sich verbuchen. Was nun noch bleibt, ist die Freude auf weitere Episoden der Serie, die doch recht unerwartet so ein großer Erfolg geworden ist. Manchmal setzt sich Qualität aber doch durch. Grey’s Anatomy ist ein Beispiel dafür.

Fazit

Großartiges Staffelfinale, das sehr durchdacht einen Überblick über die Staffel bietet und viel Diskussionsstoff und Vorfreude für die nächste Staffel lässt.

Emil Groth - myFanbase

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