Bewertung

Review: #10.02 Steh zu mir!

Nachdem in der ersten Episode der Staffel die Geschichten der Hauptcharaktere nur mäßig vorangetrieben wurden und viel Zeit für die Einführung der Patienten aufgewandt wurde, bemüht man sich nun, den Zuschauer zufriedenzustellen und alle Entwicklungen etwas voranzubringen.

"Do you see the difference between that and I think I marry this guy or maybe I marry that guy, who I banged in the bathroom because I flipped out over my board but when he was into me I couldn’t handle it. And suddenly when he almost dies I can't live without him. " - "So unfair."

April und Jackson kamen in der Folge zuvor wirklich viel zu kurz und auch in dieser Episode werden die sich anbahnenden Gespräche mehrmals von Stephanie unterbrochen, was ein wenig stört, da man ja nun endlich wissen möchte, was Jackson zu Aprils emotionaler Offenbarung zu sagen hat. Ich muss gestehen, dass mich dieses Paar nie überzeugen konnte und ich daher sehr froh bin, dass Jackson ihr eine ordentliche Abfuhr samt Kopfwäsche verpasst hat. Da mir der Sinn hinter Aprils Handeln schon so einige Male fragwürdig erschien, war ich auch hier wieder negativ überrascht, dass sie sich nun erneut Matthew zuwendet. Der arme Mann kann einem wirklich Leid tun, da bei Aprils Antrag nicht einmal andeutungsweise die Worte "Ich liebe dich" in der Luft lagen. Dass den beiden nun eine glückliche Zukunft bevorsteht, bezweifle ich daher aufs Stärkste, denn April hat bisher nicht eine langlebige Beziehung führen können und bräuchte dringend etwas Stabilität, die sie aber gewiss nicht in einer Ersatzbeziehung findet.

Jackson gibt auch seiner Mutter ordentlich Kontra, was jene schon nach ihrem dramatischen Auftritt während Webbers erster OP mehr als verdient hat. Debbie Allen ist als Catherine bisher immer als starke Frau aufgetreten, die es nicht anders kennt, als die Oberhand zu haben. Doch sowohl Jackson als auch Meredith lassen sie mit ihrem Auftreten, der einer Furie gleicht, dieses Mal auflaufen. Anders als erwartet, gibt Catherine nach kleinem Aufmucken klein bei, was bei mir einen sehr positiven Eindruck hinterlassen hat und ich durchaus Lust auf mehr solcher Momente habe.

"Just think of some good Heather-storys."

Wie uns bereits angekündigt wurde, müssen wir uns von einem der Ärzte verabschieden. Dass es sich dabei um Heather handelt, war bereits abzusehen, da, wie schon in der vorangegangenen Review erwähnt wurde, Tina Majorino als einzige Anfängerin nicht in den Hauptcast befördert wurde. Zumal kündigte Shonda Rhimes bereits in der letzten Saison an, dass das neunte Staffelfinale weniger heftig sein werde, als das von Staffel acht, wodurch man sich eigentlich sicher sein konnte, nicht schonwieder eine tragende Rolle wie Richard Webber zu verlieren.

Heathers Abschied wurde zwar die gesamte Zeit über thematisiert, aber dennoch gelang es weder den Schauspielern noch den Drehbuchautoren, uns ein paar schöne Momente mit ihr in Erinnerung zu rufen. Mir wird Heather nicht wirklich fehlen.

"Everyone I love cheats on me or dies ... Cheats on me and dies, George did both."

Nachdem sich die Emotionen zwischen Callie und Arizona im Staffelauftakt bisher nicht allzu sehr hochschaukelten, erwartet uns nun endlich ein Knall. Dass Callie kurzerhand ihre Sachen packt und bei Derek und Meredith übernachtet, ist ein sehr guter Einfall, der mit Callies Weinkonsum auch noch für ein paar Lacher sorgen kann. Arizonas Reaktion darauf ist ebenfalls verständlich. Besonders zu loben ist Sara Ramirez, die auch schon in den wortkargen Momenten der vorangegangenen Episode mit ihrem Talent, allein durch Blicke tiefe Emotionen zu vermitteln, glänzen konnte.

"But he picked me to be his family." – "And you walkes away from that responsibility the second that ..." – "Nobody said I would be good at it and he knew that but he picked me anyway."

Die bereits des Öfteren angeschnittene Quasi-Vater-Tochter-Beziehung zwischen Meredith und Webber wurde erneut aufgegriffen und nun scheint Meredith sich mit ihrer Rolle als Tochter Webbers zu arrangieren. Auch wenn sie nach Catherines Auftauchen zunächst bereit ist, die Verantwortung auf jene abzuwälzen, besinnt sie sich doch und trifft die Entscheidungen für Webber allein. Dabei steht Cristina ihr natürlich tatkräftig zur Seite, obwohl sie durch ihr Techtelmechtel mit Owen eigentlich genug um die Ohren hat.

Das Beziehungsende zwischen Owen und Cristina wird uns zunächst als nicht endgültig präsentiert, scheint aber doch in Richtung Ende zu tendieren, als Cristina ihn am Abend nicht mit zu Meredith nehmen will. Möglicherweise soll somit bereits Sandra Ohs Serienausstieg eingeleitet werden, indem Cristina bereits jetzt beginnt, alle Brücken hinter sich abzubrechen, um ihr einen würdigen Abschied ohne viele unbeantwortete Fragen zu gewähren.

Obwohl man sich in Staffel neun auf das Grey-Shepherd-Baby gefreut hat und auch den werdenden Eltern viel an dem Nachwuchs zu liegen schien, wird Baby Bailey doch nur am Rande erwähnt. Auch dass Meredith ihren Sohn nur als "the baby" betitelt, lässt ein wenig die Muttergefühle vermissen. Das wäre ja in früheren Staffeln nachvollziehbar gewesen, wirkt jetzt aber als echtes Manko.

Was macht Alex?

Alex ist in dieser Episode zwar immer präsent, doch aus irgendeinem Grund nicht wirklich als Arzt tätig. Er rennt in der Notaufnahme zwischen den Patienten der anderen Ärzte umher, sitzt bei Meredith und ihrem Baby und wird von Jo beim Essen gestört. Das hinterlässt einen merkwürdigen Eindruck, da eigentlich Not am Mann ist und wegen des Sturms jede helfende Hand gebraucht wird, Alex sich aber aus alles rauszuhalten scheint. In der Episode zuvor drehte sich noch alles um die erste gemeinsame Nacht zwischen ihm und Jo, aber auch das ist vergessen, wodurch Alex nun einfach nur vor sich hindümpelt. Ich hoffe sehr, dass es sich hierbei nur um einen versehentlichen Patzer der Autoren handelt und man zukünftig wieder darauf achtet, jedem der Charaktere eine Story zu geben.

Fazit

Meine persönlichen Avancen gegen April mal bei Seite geschoben, war bis auf die nicht vorhandene Geschichte im Fall Alex und der etwas seichte Abschied von Heather in dieser Episode alles vertreten, wonach es dem Fanherz verlangt. Auch wenn es so viel zu erzählen gab, schaffte man es, die Geschichten zufriedenstellend voranzutreiben und bei den Ex-Pärchen Cristina und Owen, Arizona und Callie, sowie April und Jackson das Interesse auf den Weitergang der Entwicklungen stetig zu schüren.

Marie Florschütz - myFanbase

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