Review: #11.19 Liebeswahnsinn
Derek ist - SCHON WIEDER - nicht zu erreichen. Ob man das jetzt als beunruhigend oder als einfallslos bezeichnet (wir hatten das immerhin erst vor drei Episoden), das sei jedem selbst überlassen. In seinen wenigen Szenen wusste Derek allerdings zu überzeugen - seine Hampeleien mit Meredith, die an frühere Zeiten erinnern, sein verschmitzter Blick, als Owen Amelia ins Haus folgt und seine typische Ignoranz, als er nicht versteht, warum er Meredith von Owens Affäre(?)/Beziehung(?) mit Amelia erzählen sollte. Hier habe ich aber gestutzt - sind seine Abschiedsworte an Meredith nicht genau dieselben, die er im Finale von Staffel 4 sagte? Hatte Meredith nicht kurz darauf einen gewissen Albtraum? Vielleicht sollte ich doch ein bisschen beunruhigt sein.
Apropos Owen und Amelia - ich wusste, dass nach der letzten Folge Drama für die beiden folgt, es war einfach zu offensichtlich. Merediths Worte haben deutlich Spuren hinterlassen - Amelia lässt ihren Frust an Stephanie sowie an Callie aus und macht später Owen die schlimmsten Vorwürfe. Alles absolut verletzend und unfair. Doch auch absolut nachvollziehbar. Die Erlebnisse, die sie in L.A. durchmachen musste - man denke nur an Ryan und ihr totgeborenes Baby - haben Spuren hinterlassen und Amelia sehr unsicher und ängstlich werden lassen. Wir haben das schon gesehen, als sie sich James annäherte, wo sie auch ihren ganzen Mut zusammennehmen musste, um sich auf ihn einzulassen. Vor einem gemeinsamen Leben mit ihm ist sie geflohen - das Ende dieser wunderbar gestalteten Beziehung nehme ich den Autoren ja immer noch übel - und wollte neu starten, nur um sich erneut zu verlieben. Und schon wieder wird sie mit ihren Ängsten konfrontiert, schon wieder will sie sich nicht ihren Gefühlen öffnen, um nicht erneut so sehr verletzt zu werden. Dass sie diesen Frust, der aus diesen Ängsten und Komplexen resultiert, an Owen und Meredith auslässt, ist natürlich mehr als kontraproduktiv und hilft ihr nicht wirklich. Owen ist an dieser Stelle sehr hoch anzurechnen, dass er Amelia sofort vergibt und weiterhin an ihrer "Beziehung" arbeiten möchte - da zeigt er sich von seiner besten Seite. Ich drücke beide Daumen, dass sich Amelia eines Besseren besinnt und an ihren Ängsten arbeitet - ein abruptes Beziehungsende wäre nach der zarten Annäherung einfach zu enttäuschend.
Den Konflikt mit Meredith finde ich ziemlich schade - erst in meiner letzten Review hatte ich betont, wie schön ich die schwesterliche Beziehung der beiden finde. Es mutete aber auch zu merkwürdig an, wie Meredith Amelia bezüglich Owen zur Rede stellt - Versprechen an Cristina hin oder her, das geht eindeutig einen Schritt zu weit. Amelias Ansage an Meredith fand ich daher vollkommen richtig, doch auch sie hat es übertrieben - Meredith hat sehr wohl Verluste erlitten und hat sich dadurch geändert. Erinnern wir uns nur zurück, als sie nach Lexies Tod zu Medusa mutierte und den Anfängern das Fürchten lernte oder ihre depressive Phase nach dem Tod ihrer Mutter. Mal schauen, wie sich die Beziehung der Schwägerinnen noch weiter entwickelt, doch hier sehe ich eher mehr Drama als Versöhnung.
Ein Gegenpool zu diesen Handlungssträngen stellte der Fall der Woche dar - der betrügerische Ehemann, dem der Penis innerhalb der Folge zweimal abgeschnitten wird, was einfach wahnsinnig komisch geriet. Allein die schnellen Szenen, in der Ehemann und Affäre die Ehefrau beschreiben, waren gut gelungen, doch die Versöhnung von Ehemann und Ehefrau ließ mich mit offenem Mund da sitzen. Catherines Worte "Sometimes it needs crazy to love crazy" haben dabei den Nagel auf den Kopf getroffen. Meine Lieblingsszene war dabei auch, wie sich Arizona, Meredith, Callie und Bailey über die Affären in ihren Ehen unterhaltet haben. Das war eine wirklich sehr amüsante Szene, in der insbesondere Arizona und Callie punkten konnten: Arizonas makabere Sprüche bringen Callie nämlich zum Lachen, was eine denkwürdige Entwicklung ist, da die beiden sich ja über ihre schlimmste Krise lustig machen. Callie stand in dieser Folge zwar nicht im Mittelpunkt, hatte aber dennoch einige Momente, die mir im Hinterkopf hängen blieben. Interessanterweise serviert sie den Polizisten aus der letzten Folge schon wieder ab - warum wurde er denn dann so groß eingeführt? Dazu fand ich ihre Worte an ihre Patientin gelungen: Hier macht sie nämlich deutlich, dass sie nicht mehr mit Arizona zusammenkommen möchte, sondern die Hoffnung darauf behält, dass irgendwo ihre nächste große Liebe auf sie wartet. Über diesen Fortschritt hab ich mich sehr gefreut und würde gerne mehr von ihm sehen!
Stephanie kommt ja derzeit immer für den Subplot auf, was mich sehr freut, da sie eindeutig großes Potenzial hat. Auch in dieser Folge beweist sie, was für eine engagierte, leidenschaftliche und talentierte Chirurgin sie ist. Die Suche nach der Fachrichtung ist zwar kein neuer Handlungsstrang, aber es war interessant, sie mit Catherine agieren zu sehen, die bei ihrer letzten Begegnung keine allzu hohe Meinung von Stephanie hatte und nun von ihr schwer beeindruckt ist. Damit ist sie nicht alleine - ich selbst fand diese Nebengeschichte einfach nur köstlich und habe die ganze Zeit gegrinst. "Bring back the penis." war auch einfach zu genial! Es fällt auch auf, dass Jo Stephanie abermals nur als Sidekick dient - wann hatte sie denn zuletzt eine größere Storyline?
Catherine und Webber - das ist eine Beziehung, bei der die beiden Figuren mir einzeln sehr gut gefallen und mich stets überzeugen, zusammen aber eher nerven. Catherine fand ich zum Beispiel ziemlich toll in dieser Folge - ihre Sprüche waren sehr witzig und sie konnte damit Webber mühelos sprachlos machen. Webber selbst war eher nervig, konnte er nämlich erst am Schluss einsehen, dass Catherine nicht falsch liegt: Er hat tatsächlich sein Leben lang ein Problem mit starken Frauen gehabt. Bestes Beispiel ist hier Ellis. Damit ist es für seine Entwicklung entscheidend, dass er endlich seinen Stolz runterschluckt und Catherine seine Liebe gesteht - folgt jetzt ein erneuter Antrag? Wer hier am meisten punkten konnte, war April. Ihre Umarmung mit Catherine hat mich berührt, da sie an Aprils schwerer Erlebnisse erinnerte und zeigte, wie nahe sich die beiden Frauen nun sind. Jedoch teilte sie sich einer der besten Szenen der Folge mit Webber, als dieser sie zur Schnecke machte, weil sie Catherine angerufen hat - wie April Webber lautstark von ihren Argumenten überzeugt und sich nicht von ihm einschüchtern lässt, war einfach nur großartig!
Alex hat Recht: Ethan verdient Maggie nicht. Hatte er nicht bei ihrer ersten Begegnung gemerkt, wie nervös und unsicher Maggie im Bezug auf Dates ist? Das war doch mehr als offensichtlich! Dass Maggie zu ihm gehen und sich für ihr Verhalten entschuldigen musste, fand ich auch eher mittelprächtig - bei mir kam das ganze eindeutig so rüber, als habe er sich in seiner Männlichkeit gekränkt gefühlt. Alex und Maggie waren dagegen eine wunderbare Kombination. Sie haben eine interessante Chemie miteinander - so vertraut sie ihm bereits so viel, dass sie ihm von ihren Gedanken bezüglich Ethan erzählt und über ihr Sexleben philosophiert, was einige großartige komödiantische Momente innehatte. Später baut Alex sie dann einfach nur süß auf, macht ihr Komplimente und sagt etwas ganz Entscheidendes: Ethan sollte Maggie zuhören wollen! Nein, Ethan hat seinen guten ersten Eindruck vollkommen verschenkt, doch Alex' Ansehen ist bei mir noch mehr gewachsen. Außerdem ist die Kombination Maggie und Alex sehr vielversprechend und hat mich positiv überrascht.
Fazit
Ein gemeiner Cliffhanger, ein vielversprechendes Paar, das auseinanderbricht, ein nerviges Paar, das sich wiederfindet und Alex, April und Stephanie in Höchstform - das sind die Zutaten dieser ordentlich geratenen Folge. Und da es in dieser Folge zu wenig Material für "Kurze Eindrücke" gab, schließe ich diese Review mit meinem einzigen verbliebenen Eindruck ab: Diese Szene um Baby Bailey muss zufällig gefilmt und dann in die Folge eingebaut worden sein - das war einfach nur niedlich und witzig!
Lux H. - myFanbase
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Crazy LoveErstausstrahlung (US): 09.04.2015
Erstausstrahlung (DE): 16.03.2016
Regie: Paul McCrane
Drehbuch: Elizabeth J.B. Klaviter
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