Zwischen Herzschmerz, OP-Hektik und weiteren Problemen - Review Staffel 4
Probleme, aber dann auch nur kleine, gab es mit George und Izzie. Hat man während der dritten Staffel sogar noch mit den beiden mitgefiebert, ob sie sich nun kriegen, so wird man am Ende der Staffel mit einem enttäuschenden Gefühl entlassen. War es das? George sagt: "Nicht jetzt, aber vielleicht in ein paar Jahren" und dabei belassen es die Autoren also? So einfach hat man es sich bei einer Serie wie "Grey's Anatomy" selten gemacht und auf ein erstaunlich ernüchterndes Niveau fällt das Team von Shonda Rhimes da ab. Fehlt es wirklich schon an Ideen? Sind die Glanzzeiten von "Grey's Anatomy" bereits wirklich und wahrhaftig vorüber? Nur zum Vergleich: "Friends" gelang es gute 10 Jahre, also seine gesamte Laufzeit, auf gutem Niveau zu bleiben. Das Staffelfinale hat dann im Grunde aber noch einmal alles wieder gut gemacht, was so an Beziehungen zerstört und an unnötigen Storylines eingeführt wurde.
Um schließlich zum Anfang zurück zu kehren, als ich von Meredith und Derek sprach, muss ich schon sagen, dass ich mich mit den beiden noch nie so "verbunden" fühlte, wie am Ende der letzten Episode. Meredith, die mit Kerzen die Umrisse eines Hauses auf Dereks Grundstück zusammenbastelt, als Derek schließlich kommt und die beiden sich nach einem Gespräch leidenschaftlich küssen. Das Traumpaar der Serie ist wieder vereint. Und Rose ist damit offensichtlich aus dem Spiel – gleich zwei Treffer auf einmal. Ja, trotz klischeehafter Ansätze, finden fast alle Paare wieder zusammen, aber auch Paare, die man so vielleicht gar nicht erwartet hätte, sind vereint.
Ich spreche da von Erica und Callie. Zwei Frauen in "Grey's Anatomy", die sich zueinander hingezogen fühlen, mögen ein gewagter Schritt, aber trotzdem ein guter Schritt sein. Immer mehr Serien setzen sich mit gleichgeschlechtlicher Liebe auseinander und nach ausgiebigen Diskussionen, wie Rhimes in dem offiziellen Writers-Blog verlauten ließ, war dieser Kuss zwischen Erica und Callie schließlich beschlossene Sache. Mit voller Spannung warte ich da schon auf die nächste Staffel, um zu sehen, was daraus wird... Bitte, liebe Autoren, vermasselt es dieses Mal nicht!
Zwar war ich weniger begeistert, dass Adele und Richard wieder zueinander fanden, aber trotzdem kann ich das schließlich verschmerzen. Ich hoffe jedoch nur, dass das wirklich wieder so zuckersüß zwischen den beiden weitergeht und wir in der nächsten Staffel nicht schon wieder mit einem Totalcrash begrüßt werden. Wirklich gar nicht begeistert bin ich vom Kuss zwischen George und Lexie, der mich im Staffelfinale mehr verwirrte und überraschte, als schmunzeln ließ. Ich hätte die Autoren wirklich anders eingeschätzt und gedacht, dass sie nicht schon wieder zwei Freunde etwas miteinander anfangen lassen würden. Noch ist ja nichts geschehen, aber meine Hoffnung besteht weiterhin, dass Lexie schließlich die Klügere ist und erkennt, dass es nicht gut wäre, etwas mit George anzufangen. Ich will George und Lexie viel lieber als Freunde sehen, die in der verkakerlakten Wohnung Spiele spielen und Party machen.
Dann gibt es dem Finale noch zu erwähnen, dass Izzie Alex küsst – will man hier wieder eine alte Beziehung neu starten? Nein bitte, das nun wirklich nicht. Das würde mir den Start der fünften Staffel schon mal gehörig versauen. Ausnahme würde möglicherweise sein, dass Alex schließlich nicht mit einer Krankenschwester wie Olivia ins Bett steigt, sondern auch ernsthaft an seiner Beziehung arbeitet. Schließlich ist auch Cristina wieder die Alte, als sie den Sparkle Pager von Meredith bekommt. Wirklich, zum Staffelende hat Rhimes mit ihrem Drehbuch noch einmal, alles bisher da gewesene übertrumpft, was wieder einmal beweist, dass ohne Shonda die Show gar nicht laufen würde.
Kurz möchte ich dann noch Miranda Bailey erwähnen, die in dieser Staffel einige Schicksalsschläge verkraften musste, was schließlich dazu führt, dass sie und ihr Mann sich vor den Augen ihres fast verstorbenen Kindes streiten. Ja, Dramen über Dramen in "Grey's Anatomy", aber zum damaligen Zeitpunkt noch keine Happy Ends… Ich fand es gut, dass endlich gehandelt wurde und Bailey schließlich doch noch erkannt hat, dass sie nur beides haben kann, wenn sie sich nicht nur ihrem Job zuwendet, sondern auch mehr mit ihrer Familie macht.
Mein größter Dank geht dann aber nun, am Ende der Staffel, an Dr. Wyatt, Merediths Psychologin. Sie hat schließlich noch einmal alles aus Meredith herausgekitzelt, um sie zu dem zu machen, was sie nun ist: ein offener Mensch, der offen über seine Gefühle und Probleme reden kann. Ich kann mir denken, dass Dr. Wyatt in der fünften Staffel nicht mehr zu sehen sein wird, dafür gibt es mittlerweile keinen Grund mehr, doch falls doch, würde es mich freuen. Denn im Vergleich zu Rose, für die wirklich kein Grund bestand, plötzlich aufzutauchen, obwohl sie laut Aussage schon bei hunderten von Dereks Operationen assistiert hatte, hatte Dr. Wyatt einen.
Fazit
Seit dem Finale der vierten Staffel habe ich ein Fazit getroffen, das meiner Meinung in so gut wie allen Fällen zutrifft. Die finalen Episoden, also die letzten vier, waren sehr gut, aber die Staffel war schlecht und deutlich unter dem gewohnten "Grey's"-Durchschnitt. Die Serie ist auf dem Weg der Besserung, das auf jeden Fall, denn im Vergleich zum dramatischen Finale der dritten Staffel hat das Staffel-Vier-Finale wenig Scherbenhaufen und kaputte Beziehungen zu bieten. Doch trotzdem muss die im Fernsehen fest etablierte Show noch einiges lernen, obwohl es am 22. September schon mit der fünften Staffel losgeht. Die Show sollte sparsamer mit seinen Geschichten umgehen und nicht alles so wild und verrückt durcheinander würfeln. Das hat wirklich noch gefehlt und ein Händchen haben die Autoren dafür auch nicht, wie in letzter Zeit zu oft bewiesen wurde. Schließlich und endlich darf ich aber trotz aller und meist negativer Kritik verkünden, dass es eine gute Entscheidung war, der Show nach den ersten elf Episoden der vierten Staffel noch eine Chance zu geben.
Niko Nikolussi – myFanbase
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